Ulrike Wahren und Peter Stolle setzen in Lemgo musikalischen Glanzpunkt in der Adventszeit

Lemgo. Ihr Charme, ihre Ausstrahlung, ihre Präsenz und natürlich ihre Stimme – all das begeistert und verzaubert das Publikum, wenn Ulrike Wahren auftritt. So auch am Samstag in der Nicolaikirche. Dort hat die Sängerin mit Peter Stolle einen musikalischen Glanzpunkt zum Beginn der Advents- und Weihnachtszeit gesetzt. &bdquo;Around Christmas“ hieß ihr Programm, rund um Weihnachten.

Ihre variable Stimme kann zart und weich klingen, dann plötzlich kraftvoll und raumgreifend. So sang sie &bdquo;Maybe this Christmas“ oder ein schwedisches Weihnachtslied, das von dem Stern erzählt, der seit zweitausend Jahren am Himmel strahlt. Und so sang sie mit dem Publikum in der fast ausverkauften Kirche ein Weihnachtslieder-Potpourri aus Anfangszeilen: &bdquo;Ihr Kinderlein, kommet“, &bdquo;Jingle Bells“, &bdquo;O Tannenbaum“ und &bdquo;Kling, Glöckchen“. Dass das mit fast fünfhundert Frauen und Männern nicht so ganz klappte, tat der Stimmung keinen Abbruch. Einstimmig gelang dagegen das Adventslied &bdquo;Macht hoch die Tür“, von dem die Anwesenden vier Strophen aus voller Kehle mitsangen.

Peter Stolle begleitete all das souverän auf dem Klavier. Mal nahm er sich bescheiden zurück, mal jazzte er, dass es eine Freude war. Er kann aber auch singen: Zum Beispiel zeigte er das in dem Lied &bdquo;Zeugnistag“, mit dem ein deutscher Chansonnier seinen liebevollen Eltern ein Denkmal gesetzt hat. Stolle trug diese berührende Geschichte im Stil ihres Urhebers Reinhard Mey vor.

Gospel und Glockenspiel-Klänge Weihnachten ist ein Fest, an dem man Menschen, die im Dunkel sind, ein Licht bringt. Das tat Ulrike Wahren: Zwei Laternen mit Glitzerlichtern hatte sie mitgebracht und fragte das Publikum, wer einen Menschen kennen würde, der Licht gerade jetzt besonders nötig hätte. Zwei Frauen meldeten sich und berichteten von solchen Menschen. Einmal war es die Freundin, einmal die Schwester. Die Sängerin verschenkte die Laternen und betete dann frei und unbefangen für die beiden Empfängerinnen.

Weihnachten ist traditionell auch ein Fest der Hausmusik – &bdquo;laut, falsch und mit Begeisterung“, sagte Peter Stolle. Ulrike Wahren begleitete ein Lied auf dem Glockenspiel, keineswegs laut und falsch, wohl aber mit Begeisterung. Mit Begeisterung sang sie auch das weihnachtliche Gospel &bdquo;Go, Tell It on the Mountain“ in bestem, kernigem Spiritual-Stil. Die Kirche rockte mit.

Die Lieder und eingestreuten Texte waren eine Predigt. Auch ein Glaubensbekenntnis gehörte dazu: &bdquo;Unser Kreuz hat keine Haken“, bekannte Ulrike Wahren. Sie bekannte sich gegen Hass und Hetze; dazu, &bdquo;dass Falafel gut zu Sauerkraut passt“ und, dass Rassismus keine Meinung ist. Ihre Botschaften vermittelte sie mit einem Lächeln. Und kaum ein Zuhörer verließ die Kirche anschließend ohne ein Lächeln.

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