Detmold. Das Benefizkonzert „Christmas is coming!“ hat in der Erlöserkirche in Detmold rund 400 Gäste in musikalische Welten aus zwei Kontinenten entführt.
Der University of Pretoria Youth Choir aus Südafrika und das Vokalensemble Pop-Up der Hochschule für Musik Detmold (HfM) gestalteten laut Mitteilung der Lippischen Landeskirche ein Programm, das weit über ein klassisches Weihnachtskonzert hinausging.
Hilfe für den globalen Süden
„Die Hochschule für Musik ist für die 67. Aktion von Brot für die Welt prominente Botschafterin in Lippe“, erläuterte Godelieve Schrama, Vizerektorin der HfM. „Was für ein fulminanter Start“, lobte Sabine Hartmann von der Lippischen Landeskirche nach dem Eröffnungslied „The First Noel“, des Pop-Up-Chores. Brot für die Welt sei die große evangelische Hilfsorganisation der evangelischen Landeskirchen in Deutschland und einiger Freikirchen. Sie helfe Menschen im globalen Süden dabei, ihre Lebensexistenz zu sichern.
„Rund 35 Studentinnen und Studenten von Prof. Anne Kohler, die aufgrund einer Preisverleihung verhindert war, präsentierten unter Leitung von Simon Becking weihnachtliche Songs mit stilistischer Vielfalt, rhythmischer Präzision und hörbarer Freude“, schreibt die Landeskirche. Der Popsong „Chandelier“ der australischen Sängerin Sia sei dynamisch voller Energie zu hören gewesen. „Sober“ habe den Kirchraum im Arrangement von Oliver Gies mit sanften Vokalisen erfüllt und das traditionelle Weihnachtslied „Als ich bei meinen Schafen wacht“ sei im modernen Klanggewand erstrahlt.
Mit Obertongesang in flächiger Aufstellung und einem zarten Solo erzielte „Es ist ein Ros entsprungen“ nach Angaben der Landeskirche im großen Klangzauber eine beeindruckende meditative Wirkung und „Still Feel“ leitete mit sonoren Bässen, Beatboxen und beschwingten Moves über zum zweiten Chorauftritt.
Jugendchor sorgt für besondere Note
Schon die Präsenz des Jugendchores aus Pretoria habe dem Konzert eine besondere Note verliehen. Der University of Pretoria Youth Choir wurde im Jahr 2001 an der Universität Pretoria gegründet. Die rund 80 Sängerinnen und Sänger im Alter von 14 bis 19 Jahren stammen aus 34 verschiedenen High Schools des Raums Pretoria (Tshwane). Auf ihrer Europatournee haben sie zwischen Prag, Berlin, Heidenheim und Stuttgart in Detmold Station gemacht. „Das Ensemble entfaltete unter Leitung von Lhente-Mari Pitout eine bemerkenswerte klangliche Geschlossenheit, gepaart mit großer Ausdruckskraft und Dynamik“, heißt es seitens der Veranstalter.
Als besonders eindrucksvoll bezeichnet die Landeskirche südafrikanische Stücke, die dem Konzert seine unverwechselbaren Klangfarben gegeben hätten. Lieder wie „Ngothando“ oder „Botho“ des südafrikanischen Komponisten Mbuso Ndlovo seien nicht nur gesungen, sondern getanzt und mit einer körperlichen Präsenz vorgetragen worden, die Gemeinschaft und Menschlichkeit erfahrbar gemacht habe.
„Dabei wurde Musik zum sozialen Ereignis – ganz im Sinne des Ubuntu-Gedankens der Nächstenliebe, die auch inhaltlich das Konzert prägte. ,Pula, Pula!’ ein musikalisches Gebet für Regen von Franco Prinsloo, füllte den Kirchraum mit schönsten Harmonien und passte hervorragend zum Spendenmotto von Brot für die Welt“, erklärt die Landeskirche.
Zum Abschluss hätten sich beide Chöre vereint und seien mit dem Segenslied „Hlonolofatsa“ aus der Kirche ausgezogen. Das Publikum habe mit lang anhaltendem Applaus gedankt und rund 3700 Euro gespendet.