Dörentrup-Bega. Ob der Begakrug abgerissen oder ein Denkmal wird, ist weiter ungeklärt. Doch egal, was mit dem Fachwerkbau an der B 66 in Bega passiert: Die Gemeinde Dörentrup will möglichst im kommenden Frühjahr damit beginnen, den Begaraner Ortskern umzugestalten. Ziel: ein besserer Blick auf die Kirche.
Denn der ist bislang reichlich verstellt. Von der Bundesstraße 66 aus ist das markante Gotteshaus kaum zu sehen. Das soll sich ändern, wenn wie geplant ein Bürgerpark zwischen Kirche und Barntruper Straße entsteht. Der Zugang soll nach dem Entwurf, den Landschaftsarchitekt Jürgen Edenfeld aus Rietberg im Bau- und Planungsausschuss vorstellte, in der Nähe der Einmündung zur Straße Katzhagen liegen – wenn das leerstehende Wohnhaus auf der Ecke abgerissen ist.
Denn eine Voraussetzung für den Bürgerpark ist, dass Häuser fallen. Neben dem Gebäude mit der Nummer 10 ist auch der Abriss des nächsten Hauses – Nummer 14 – vorgesehen. Auf der entstehenden Freifläche zur Kirche hin plant Edenfeld den Park. Autofahrer, die von Norden über die B 66 in den Ort kommen, erhielten dann „einen interessanten Blick" auf die Kirche als zentrales Gebäude. „Die Kirche soll sichtbar werden", beschrieb Bürgermeister Friedrich Ehlert das Ziel.
Edenfeld will blühende Bänder in der Sichtachse zur Kirche anlegen. Rundwege, Bänke, eventuell eine Boule-Bahn und ein „Jung-trifft-Alt"-Bereich sind vorgesehen.
Für Letzteren schlägt der Architekt die Ausstattung mit Baumstämmen zum Sitzen vor. Diese seien etwas „vandalismussicherer" als Bänke, sollte sich das Areal zum Treffpunkt von Jugendlichen entwickeln. Zuletzt waren die Überlegungen zur „Freiraumplanung Bega" vor zwei Jahren Thema. Für den Vorentwurf zum Bürgerpark, für den die Kommunalpolitiker grünes Licht gaben, kalkuliert die Gemeinde mit Kosten von 245.000 Euro im Haushalt 2017, Fördermittel stehen in Aussicht.
Zur B 66 hin soll den Park eine Gabionenmauer abschirmen, was auf Zustimmung bei Pfarrer Michael Stadermann stieß. Die Höhe von 1,60 Meter, die Edenfeld vorschlug, fanden viele aber zu üppig. „Wer da entlangkommt, sitzt im Auto. Da sind schon 1,20 Meter sehr hoch", sagte Roland Ellermeier (FDP). Die Anregungen will Edenfeld aufgreifen.
Zukunft des Begakrugs ist offen
Die Gemeinde Dörentrup hofft weiter darauf, den Begakrug an der B 66 abreißen zu dürfen. Wie berichtet, hatte die Gemeinde das Haus mit diesem Ziel gekauft. Allerdings stellte das Westfälische Amt für Denkmalpflege in Münster in der Zwischenzeit die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes fest. Damit muss die Gemeinde das Haus eigentlich unter Schutz stellen, hat dies aber bislang noch nicht getan.
Laut Bauamtsleiter Dirk Süllwold muss jetzt ein Gutachten zu den Kosten einer Sanierung erstellt werden. Danach werde Münster endgültig entscheiden. An der Stelle könnte laut Landschaftsarchitekt Jürgen Edenfeld ein kleiner Teich entstehen, in den die nahegelegene Bega fließt. Motto: „Die Bega erleben."