Dörentrup. Zwischen Lemgo und Barntrup kann der Verkehr wieder über die Bundesstraße 66 rollen. Eine Vollsperrung gibt es derzeit nicht, auf den neu asphaltierten Stücken durch Dörentrup gilt allerdings Tempo 50. Nur noch zweimal wird die Straße gesperrt – voraussichtlich jeweils an einem Wochenende.
Zuerst startet im Laufe des Freitags, 15. September, die Sanierung eines noch fehlenden Stücks vom Industriegebiet Humfeld bis zum Ortseingang, wie Martin Grohnert vom Landesbetrieb Straßenbau sagt. Dort wird über das Wochenende auf etwa 100 Metern die Fahrbahn unter Vollsperrung erneuert.
Der Landesbetrieb Straßenbau als Auftraggeber ist zufrieden, dass die Straße – von voraussichtlich zwei Wochenend-Sperrungen abgesehen – bereits jetzt wieder frei ist. Die Baufirma Eurovia habe zusätzliche Kapazitäten mobilisiert, damit es schneller gehe, sagt Uwe Domres von „Straßen.NRW". Im Laufe dieser Woche werden die Fahrbahnmarkierungen aufgebracht, wenn das Wetter es zulässt. Aktuell gibt es Arbeiten an den Zufahrten und den Straßenrändern.
Zu guter Letzt ist noch ein 350 Meter langer Abschnitt zwischen der Einmündung der Bahnhofstraße und dem Ortsausgang in Bega auf der Liste. Dafür gibt es laut Grohnert noch keinen Termin. Im Blick ist ein Wochenende – entweder noch diesen Monat oder im Oktober. Damit würden sich die Arbeiten für das Zehn-Kilometer-Projekt dem 22. Oktober nähern, der ursprünglich als Ende genannt war.
Doch die Straße ist erst mal frei, der größte Batzen geschafft. „Ich muss die Jungs loben, sie haben schnell gearbeitet", sagt Sabine Schlautmann, Inhaberin eines Lottogeschäfts an der Lemgoer Straße in Dörentrup. Sie seien stets gut informiert worden, ergänzt ihr Mann Klaus.
Am etwas geringen Umsatz sei sicherlich auch die Umbaupause des benachbarten Supermarkts und die Urlaubszeit Schuld. Als einziges Manko nennen sie die Beschilderung. So sei dort immer noch „Vollsperrung" zu lesen.
An der Sieben-Linden-Kreuzung in Lemgo etwa gibt es aber den Hinweis „Frei bis Dörentrup", betont Martin Grohnert von „Straßen.NRW". „Wenn wir das Schild entfernen und am Wochenende wieder hinhängen – das akzeptiert keiner", glaubt er.
Geschäftsführerin Heike Schäfer hat ihre Star-Tankstelle in Dörentrup mehrere Tage geschlossen, als vor ihrer Einfahrt die Straße saniert wurde. Sie hatte aber befürchtet, dass es schlimmer werden würde mit der Baustelle. „Die Leute sind trotzdem gekommen", freut sie sich – wie Arno Zeisberg von der gleichnamigen Autowerkstatt in Bega. Sinnvoll sei es zudem gewesen, die Arbeiten in die Urlaubszeit zu legen.
Weniger glücklich zeigen sich andere wie Gastronom Stephan Büker vom Landhaus Begatal. „Es ist nicht positiv, wenn die Hauptzufahrtsstraße gesperrt wird." Andreas Koch von der Küchenwelt Janecke in Humfeld berichtet von Lieferanten, „die sich täglich eine andere Strecke suchen mussten".
Er hätte sich eine bessere Beschilderung gewünscht. „Wir haben versucht, dass die Umleitungen gut erkennbar sind", entgegnet Grohnert. Am vorigen Wochenende habe es etwa eine ausgeschilderte Umleitung vom Landhaus Begatal durchs Industriegebiet Humfeld auf die B 66 gegeben. Solche Strecken großflächiger auszuschildern, sei nicht möglich – der gesamte Verkehr könne nicht über Nebenstraßen geleitet werden.
Wie Büker stellt auch Koch zudem die Frage, warum die Straße überhaupt erneuert werden musste. Uwe Domres von „Straßen.NRW" verweist auf ein Gutachten, das Schäden im Unterbau der Fahrbahn festgestellt hatte. „Die sah man nicht."