Dörentruper Gruppen sind hochmotiviert: Die Blaskapelle lebt

Dörentrup. Still ist es geworden um die vielen Blaskapellen. Ein Schützenfest ohne die Musik einer Blaskapelle? Undenkbar. Allerdings sind die Kapellen 2021 und auch schon 2020 nicht mehr gefragt. Der Übungsbetrieb für die Musiker musste für lange Zeit eingestellt werden, Auftritte gibt es nur vereinzelt. In Dörentrup denkt jedoch kein Musiker ans Aufgeben, hier halten die Mitglieder der Blaskapellen zusammen.

Die Musiker der Musikfreunde Schwelentrup und der Blaskapelle Humfeld krempeln die Ärmel hoch und bereiten sich auf die Zeiten vor, in denen wieder Livemusik wie gewohnt möglich sein wird. Und in Kürze haben sie dazu Gelegenheit, wenn sie am Samstag, 21. August, im Garten der Gutshof-Brennerei Begatal in Humfeld ab 15 Uhr ein Benefizkonzert für die Hochwasseropfer geben.

&bdquo;Wir haben uns die vergangene Saison über Wasser gehalten“, beschreibt Beate Johrden, Vorsitzende der Blaskapelle Humfeld, die Situation. Eine einzige Veranstaltung hätten ihre Musiker seit März 2020 bespielt – das war alles. Trotzdem haben sie, sobald es möglich war, ihren Übungsbetrieb wieder aufgenommen. &bdquo;Wir haben unsere Proben einfach nach draußen verlegt. Da konnten wir ausreichend Abstand halten, und der eine oder andere vorbeilaufende Zuschauer hatte auch noch etwas davon“, sagt sie.

&bdquo;Wir Musiker sind hochmotiviert“, versichert Johrden, deswegen werde bei der Blaskapelle Humfeld auch dieses Mal in den Sommerferien weitergeprobt. Es sei gerade die passende Zahl an Musikern, die den Proberaum zusammen nutzen darf. &bdquo;Wir lüften viel und halten streng die Hygienevorschriften ein.“ Zwar sei es eine Herausforderung, so lange ohne Publikum zu spielen, doch die Musiker würden sich untereinander immer wieder motivieren.

Sieben Monate keine Proben

Ebenfalls eine schwierige Zeit haben die Musikfreunde Schwelentrup hinter sich. Sieben Monate lang gab es keine Proben für das Blasorchester, und die Auftritte, durch die sich der Verein finanziert, blieben aus. &bdquo;Die wichtigste Frage war für uns: Wie können wir unsere Musiker bei uns behalten?“, sagt Vorsitzender Bernd Steinmetzler. &bdquo;Im Sommer 2020 hatten wir noch vereinzelte Auftritte, dann haben wir auf Online-Übungsstunden umgestellt. Mit anleitenden Videos haben die Musiker zu Hause geprobt.“ Als dann wieder Übungsabende in Präsenz stattfinden durften, erforderten auch diese eine große Anpassungsleistung der Musiker. &bdquo;Wir mussten mit den Gewohnheiten brechen. Die Abstände müssen eingehalten werden, was für uns sehr ungewohnt ist, denn die Musiker hören die anderen ganz anders als bei den üblichen Aufstellungen.“

Für die Verabschiedung des Dörentruper Bürgermeisters Friedrich Ehlert, der im Herbst 2020 in den Ruhestand ging, wurde das Blasorchester eigentlich für einen Zapfenstreichgebucht, dann aber coronabedingt wieder abbestellt. &bdquo;Wir haben trotzdem ein Video gedreht, worüber er sich sehr gefreut hat“, sagt Steinmetzler. Auch das Weihnachtskonzert in der Hillentruper Kirche wurde durch ein Video ersetzt. Für die Proben hat der Verein nun einen zertifizierten Tester organisiert, der vor jeder Übungsstunde bei den Musikern einen Corona-Test macht. &bdquo;Es ist uns sehr wichtig, dass alles so sicher wie möglich vonstatten geht“, betont Steinmetzler.

Einen Mitgliederschwund habe das Orchester glücklicherweise nicht zu beklagen. &bdquo;Schon im Frühjahr ergab eine Umfrage des Vereins, dass alle Musiker weitermachen wollen. Jetzt sind wir sogar zwei mehr als vorher.“ Neue Gesichter seien natürlich in allen Blaskapellen und Musikgruppen gern gesehen. &bdquo;Bei uns dürfen sich auch gerne diejenigen melden, die noch kein Instrument spielen oder schon lange nicht gespielt haben. Dabei ist auch das Alter vollkommen irrelevant“, sagt Steinmetzler. Dem Aufruf schließt sich auch Beate Johrden von der Blaskapelle Humfeld an.

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