Mehrere tote Füchse und andere Tiere im Dörentruper Wald gefunden – was steckt dahinter?

Dörentrup. An einem Sonntagmittag hat ein 35-jähriger Dörentruper in einem Waldstück im Gemeindegebiet eine grausige Entdeckung gemacht: Oberhalb einer Anliegerstraße in einer Schlucht fand er &bdquo;zehn tote Füchse, nur notdürftig mit Laub bedeckt“, wie er der Redaktion schildert. Er sei angesichts der Menge der Kadaver erschreckt und erstaunt gewesen. Die Tiere hätten keine Verwesungsspuren gehabt. &bdquo;Selbst die Augen waren noch intakt, ebenso wie das Fell“, erinnert er sich.

Der Verdacht einer illegalen Bejagung innerhalb der seit Anfang März geltenden Schonzeit dieser Tiere kam bei ihm auf. Als weitere Straftat kommt die illegale Entsorgung möglicherweise mit Tierseuchen behafteter Tierkörper in Betracht. Der Mann dokumentierte den Fund mit seinem Handy und postete das Foto in den sozialen Medien. Daraufhin schaltete der Tierschutzverein &bdquo;Unsere Hände für viele Pfoten“ das Veterinäramt des Kreises ein und erstattete Anzeige gegen Unbekannt wegen &bdquo;aller in Frage kommenden Delikte“, sagt die langjährige Vorsitzende Marianne Rautenberg.

Das Amt habe sofort reagiert und mit den Jagdpächtern, die wie der Finder ihre Namen nicht in der Zeitung sehen möchten, eine Ortsbegehung gemacht. Dabei seien die Kadaver sichergestellt und zur Untersuchung nach Detmold gebracht worden.

Wie Kreis-Pressesprecher Patrick Bockwinkel erklärt, handelt es sich aber nicht um zehn Fuchskadaver: &bdquo;Gefunden wurden drei tote Füchse, zwei Waschbären und ein Marder.“ Marder und Waschbären, die in Nordrhein-Westfalen keinerlei Schonzeit haben, seien gejagt worden. Die Todesursache der Füchse gelte es noch zu untersuchen. Die Kadaver seien zunächst eingefroren worden als Schutzmaßnahme gegen den Fuchsbandwurm.

Einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz könne das Amt aber ausschließen. Zum Todeszeitpunkt der Tiere erklärt der Kreis: &bdquo;Es wird vermutet, dass die Kadaver, bevor sie dort abgelegt wurden, eingefroren waren“. Damit wäre der Verdacht einer widerrechtlichen Bejagung innerhalb der Schonzeit vom Tisch. Ein Verstoß gegen das Seuchenschutzgesetz wegen illegaler Entsorgung von Kadavern liege weiterhin vor. Nur wisse das Amt nicht, wer diese Straftat begangen habe. Die zuständigen Jagdpächter bestritten eine Mitwirkung.

Im Gespräch mit der LZ erklärten diese, dass es auch Wildhändler im Internet gebe, die tiefgefrorene Kadaver sowie Blut verkauften. Die Käufer nutzten dieses zur Ausbildung von Jagdhunden. Möglicherweise, so die Erklärung der Jäger, habe hier jemand den überzähligen Inhalt seiner Kühltruhe entsorgt. Im Übrigen liege der Fundort im Grenzgebiet zum Nachbarrevier.

Der Fuchs – Schädling oder Nützling Beim Fuchs spalten sich die Gemüter, wie Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur und Artenschutz der Deutschen Wildtierstiftung, erklärt: &bdquo;Der Fuchs ist eine faszinierende Tierart mit einer wichtigen ökologischen Funktion.“ Auf der einen Seite sei &bdquo;Meister Reineke“ ein wichtiger Jäger von Mäusen und anderen Schädlingen und übernehme mit dem Fressen von Aas die Abfallbeseitigung in Wald und Flur. Auf der anderen Seite aber schmecken ihm auch Bodenbrüter wie Rebhuhn und Kiebitz. Diese seien aber – so argumentieren die Gegner der Fuchsjagd - vor allem durch eine immer einseitiger werdende Kulturlandschaft bedroht.

Der Fuchs hingegen sei, so Kinser, &bdquo;nicht selten ein Gewinner der Kulturlandschaft. Es ist immer ein schmaler Grat zwischen einer emotionalen und einer nüchternen Betrachtung der Fuchsjagd“. Aus Sicht der Deutschen Wildtierstiftung sei diese jedoch im Hinblick auf den Artenschutz sinnvoll.

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