Extertal-Silixen. Ein roter Schlauch führt aufs Dach der Aula an der Silixer Grundschule. Dadurch wird Zellulose als Dämmung fürs Dach hinaufgepumpt – zum einem guten Teil besteht das Material aus Altpapier, sagt Bauingenieur Justus Stücken vom Lagenser Büro Adriaans. Möglichst ökologisch und mit vergleichsweise einfachen Mitteln – so werde die Aula saniert.
Und die habe es dringend nötig gehabt, betont Andreas Bradler. „Energetisch eine Sechs minus", urteilt der Fachgebietsleiter Bauen der Gemeinde Extertal über den bisherigen Zustand des Gebäudes, das wie der Rest der Silixer Grundschule an die 50 Jahre alt ist – Baujahr 1968. „Man bekam es im Winter kaum warm."

Im Extertaler Ferien-Sanierungsprogramm für die Schulen ist die energetische Verbesserung der Aula inklusive zusätzlichem Brandschutz ein wichtiger Punkt. Etwa 300.000 Euro werden hier verbaut. Das Geld kommt aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020", kombiniert mit Fördermitteln und einem Eigenanteil der Gemeinde Extertal.
Die Aula auf Vordermann zu bringen, sei eine gute Sache für die Grundschule und für den Ort Silixen, sagt Bradler. Zumal die Aula nicht nur für Aufführungen und den Musikunterricht genutzt wird, sondern beispielsweise auch für die Vorstellungen des Freizeittheaters Silixen. Deshalb musste auch in Sachen Brandschutz dringend etwas passieren.
Außerdem soll die Sanierung „wirtschaftlich" sein, sagt Stücken. Deshalb wird künftig in der Aula die stillgelegte Lüftungsanlage des vor vier Jahren geschlossenen Silixer Hallenbads ihren Dienst tun – „sozusagen recycelt", sagt Stücken über das Gerät, das sich in gutem Zustand befinde. Es sei eben auch ökologisch, nicht alles neu zu produzieren, sondern Vorhandenes möglichst lange zu nutzen.

Ebenso bleibt bei der Sanierung der bisherige Dachstuhl erhalten, wird „ertüchtigt", ist inzwischen aber seine asbesthaltigen Platten los. Hinzu kommen Holzweichfaserplatten und die Einblasdämmung, die mit anderem Dämmstoff auch bei den Wänden zum Einsatz kommt.
„Da gibt es eine Hohlschicht, die wir mit dem Dämmstoff ausblasen. Da können wir uns ein Wärmedämm-Verbundsystem sparen", freut sich Stücken. Künftig sollen statt fünf Heizkörpern plus Heizgebläse („hat wirklich viel Energie verschwendet") vier Heizkörper reichen – dank einer luftdichten Gebäudehülle und einer Optimierung der sogenannten Wärmebrücken, also Stellen, an denen besonders viel Energie entwich.
Das alles werde auch zu zusätzlicher Behaglichkeit führen, sagt Stücken. Und Schulhausmeister Peter Rabe hebt hervor, dass die Aula eine farbenfrohe und kindgerechte Innengestaltung bekommen werde: „Vorher war es ganz schön trist." Neue Fenster, Brandschutztechnik und eine neue Beleuchtung gibt es ebenfalls.
Derweil geht es auch weiter mit der Schimmelsanierung im Schulgebäude. Einige Schwachstellen sind Bradler und Rabe zufolge schon beseitigt worden. Um künftige Schäden zu verhindern, sollen weitere Arbeiten in den Herbstferien erledigt werden.
Über den Sommer sind alle drei Extertaler Schulen zu Baustellen geworden. In den Ferien werden nach Angaben Andreas Bradler von der Gemeindeverwaltung etwa 800.000 Euro in die Gebäude investiert. So läuft an der Sekundarschule Nordlippe in Bösingfeld die Dachsanierung der früheren Realschule, und im ehemaligen Hauptschulgebäude werden die Toiletten erneuert. In der Grundschule Bösingfeld werden Fenster ausgetauscht. Was bis zum Ende der Sommerferien nicht mehr erledigt werden kann, folgt in den Herbstferien.