Investitionen in die Feuerwehr: Extertal sieht ein Bedarf von knapp fünf Millionen Euro

Extertal. Wie schnell muss die Feuerwehr im Notfall vor Ort sein? Wie ist es um die sechs Extertaler Feuerwehrgerätehäuser bestellt? Auskunft über diese Fragen soll die Gemeinde Extertal in der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes geben. Alle fünf Jahre steht per Gesetz eine Begutachtung des Ist-Zustandes der Feuerwehr auf der Agenda. Extertal sieht sich derzeit mit einem Investitionsbedarf von geschätzten fünf Millionen Euro, einem Sechstel des gesamten Haushaltsvolumens, konfrontiert. Ein externer Berater wurde eingeschaltet.

Die Kosten von rund 6500 Euro für die Beratungsfirma &bdquo; Lülf & Rinke Sicherheitsberatungen" aus Viersen, die im September von der Gemeinde beauftragt wurde, &bdquo;sind eine gute Investition", glaubt Fachbereichsleiter Marco Wallenstein. Die Berater sollen zum einen ein Standort-Gutachten für alle sechs Feuerwehrgerätehäuser erstellen und zum anderen das Schutzziel festlegen, eine Zeitvorgabe, in der eine festzulegende Anzahl Feuerwehrkräfte am Brandort eintreffen muss.

Die Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehren NRW hat als Schutzziel mit der Maßgabe &bdquo;innerhalb von acht Minuten nach Alarmeingang neun Einsatzkräfte vor Ort, weitere fünf Minuten später 16 Kräfte" ein für eine Flächengemeinde wie Extertal ohne eigene Berufsfeuerwehr vermutlich deutlich zu hoch gestecktes Ziel vorgegeben. Hier gelte es, so Wallenstein, mit Hilfe der Berater &bdquo;Alternativ-Szenarien" zu finden. Was bereits im Vorfeld mit örtlichen Architekten ansatzweise erforscht wurde, sind der Zustand und der mögliche Investitionsbedarf an den sechs Feuerwehrgerätehäusern in Almena , Bösingfeld , Bremke , Laßbruch, Linderhofe und Silixen .

In Silixen soll der Anbau 400.000 Euro kosten Nachdem es im vergangenen Herbst beim Standort Silixen bereits eine Rüge von der Feuerwehrunfallkasse gegeben hatte, wurden hier Investitionskosten für einen Anbau in Höhe von 400.000 Euro beziffert. Für den Standort Laßbruch liegen Pläne für einen Gerätehaus-Neubau neben der alten Schule vor . Ob in Almena für ein Investitionsvolumen, das sich nach ersten Schätzungen auf rund 650.000 Euro beläuft, ein Umbau oder ein Neubau angeraten ist, sollen die Ausarbeitungen der externen Berater zeigen.

Derzeit erarbeiten Verwaltung und Wehrführung ein für die Berater relevantes &bdquo;Datenpaket", so Wallenstein. Hierzu gehört eine Bestandsaufnahme von Wohnsitz und der Entfernung Arbeitsplatz-Einsatzort aller rund 170 aktiven Feuerwehrkräfte. Wenn die Berater entsprechend &bdquo;gebrieft" sind, sei laut Wallenstein mit einem weiteren Vorlauf von bis zu sechs Wochen zu rechnen, bevor es in die Terminplanung zum – im letzten Haupt- und Beschwerdeausschuss gegenüber der Politik angekündigten – gemeinsamen Workshop geht.

&bdquo;Sie als Politiker sind von Anfang an mit im Boot", erklärte dort Bürgermeisterin Monika Rehmert, die sich in der Vergangenheit harscher Kritik aufgrund mangelnden Informationsaustausches aus den politischen Reihen ausgesetzt sah. &bdquo;Einen guten Griff zu sehr günstigem Kurs" – dieses Lob gab es zumindest vorab von den Politikern an die Verwaltung zur Beauftragung des Beraterbüros. &bdquo;Unser nächstes Ziel ist der mit Beratern, Wehrführung, Verwaltung und Politik geplante Workshop", erklärt Wallenstein, bezweifelt aber eine Machbarkeit noch im laufenden Jahr. Dennoch hält er das Ziel, die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans in der Ratssitzung des ersten Quartals 2020 absegnen zu können, für &bdquo;machbar".

Die Kosten Investitionen in die Freiwillige Feuerwehr finden sich jedes Jahr im Extertaler Haushaltsplan. Deren Größenordnung beziffert Kämmerer Hubertus Fricke auf rund 250.000 Euro. Aktuell wurde ein Kommandowagen für rund 17.000 Euro angeschafft und ein Tanklöschfahrzeug für die Wache Bösingfeld für rund 400.000 Euro geordert, das bis Ende 2020 ausgeliefert wird. Dessen Kosten werden auf zwei Haushaltsjahre verteilt. Ebenfalls für Bösingfeld werden derzeit Angebote für ein Hilfeleistungs-Löschfahrzeug eingeholt. Die Kosten – politisch noch nicht beschlossen – belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurde ein Transportfahrzeug für die Kinderfeuerwehr in Laßbruch angeschafft für rund 15.000 Euro.

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