Skilift Linderhofe: Wintersportfreunde seit 2017 ohne richtige Saison

Extertal-Linderhofe. Die Spitzen der Grashalme am Skilift in Linderhofe gucken durch die weiße Decke. Es sind die Reste des Schneegestöbers von Donnerstag. Für das Skifahren reicht das jedoch nicht. Da der Boden nicht durchgefroren ist, bleibt die weiße Pracht nur für eine kurze Zeit. Für die Sternberger Wintersportfreunde , die den Lift betreiben, ist das eine schlechte Nachricht. Durch die vom Klimawandel veränderten Wetterverhältnisse würden die schneereichen Winterzeiten immer öfter ausbleiben. Die letzte gute Saison hatte der Verein im Winter 2016/17.

Während des LZ-Gespräches am Freitag muss Gerhard Ridderbusch, erster Vorsitzender der Sternberger Wintersportfreunde, mehrmals raus zum Telefonieren. Immer wieder rufen ihn Bürger an und fragen, ob die Bahn in Linderhofe befahrbar sei. &bdquo;Den ersten Anruf habe ich heute Morgen um halb sieben bekommen“, erzählt Ridderbusch lachend. Die Lust am Skifahren bestünde nach wie vor. Allerdings sei das Wetter in dieser Saison bislang nicht auf der Seite der Wintersportfreunde gewesen. &bdquo;Während der kalten Tage im Dezember war der Boden gut durchgefroren. Eigentlich perfekte Bedingungen. Leider blieb der Schnee aus“, erinnert sich Ridderbusch. Jetzt sei es genau andersherum. Das sei seit Jahren so.

Jahrelange Flaute in Linderhofe &bdquo;Das letzte Mal war der Skilift 2019 in Betrieb“, sagt Rainer Bobenhausen, Geschäftsführer des Vereins. Allerdings lief er nur wenige Tage unter der Woche. &bdquo;Die letzte richtig gute Saison hatten wir im Winter zwischen 2016 und 2017. Da waren rund 4000 Gäste hier“, weiß Bobenhausen. Im Winter 2018 hingegen gab es, laut dem Geschäftsführer, nur wenige gute Tage. &bdquo;Da kamen etwa 350 Gäste zu uns.“ Seitdem gebe es das Wetter nicht mehr her, den Lift zu betreiben.

Als es dann im Winter 2021 eigentlich perfekte Bedingungen fürs Skifahren in Extertal gab, schmissen die Corona-Verordnungen dem Verein einen Knüppel zwischen die Beine . &bdquo;Die Leute wollten Skifahren, aber das war aufgrund der Coronabestimmungen nicht erlaubt. Die Gemeinde hat sogar unseren Parkplatz mit Baumstämmen versperrt“, erinnert sich Bobenhausen. &bdquo;Die Baumstämme haben die erst im Mai wieder abgeholt. Das hätte man auch anders lösen können“, fügt Ridderbusch hinzu.

Die jahrelang anhaltende Flaute schlägt sich auch in den Büchern des Vereins nieder. &bdquo;Wir brauchen etwa 3000 Euro im Jahr, um unsere laufenden Kosten wie Versicherungen und die Pacht zu decken“, sagt Bobenhausen. Allein mit den Mitgliedsbeiträgen sei das nicht zu stemmen. Deswegen sei der Verein auf Spenden angewiesen. Die Preise oder die Mitgliedsbeiträge erhöhen möchten die beiden dennoch nicht. &bdquo;Höhere Beiträge wollen wir den Menschen gerade in dieser Zeit nicht zumuten. Wir machen das hier für den Spaß an der Freude und nicht, um Gewinne zu generieren“, stellt der Geschäftsführer klar. Außerdem seien sie sehr froh, dass die Vereinsmitglieder trotz der Flaute dem Verein die Treue halten würden. Ohne sie und die ehrenamtlichen Helfer ginge es nicht.

Kunstschnee ist keine Lösung Kunstschnee als Alternative sei für die Wintersportfreunde nie ein Thema gewesen. &bdquo;Allein die Anschaffungskosten sind viel zu hoch. Eine Kanone kostet schon rund 30.000 Euro“, sagt Ridderbusch. Darüber hinaus müsste der Verein eine neue Leitung legen, um dem Strombedarf überhaupt gerecht werden zu können. Hinzu kämen die gestiegenen Energiepreise. Das könne sich der Verein nicht leisten.

Wer wissen möchte, ob zurzeit der Skilift in Linderhofe in Betrieb ist, kann sich auf der Internetseite des Vereins unter skilift-sternberg.jimdofree.com informieren. Dort finden sich auch alle Informationen rund um den Verein, die Ticketpreise und die verschiedenen Pisten.

Update: Schneegestöber vom Wochenende spült Geld in die Kasse Die jahrelange Flaute setzte den Sternberger Wintersportfreunden zu. Das Schneetreiben vom Wochenende hat das verändert. &bdquo;Es fiel so viel Schnee, dass wir den Rodellift am Sonntag gegen 12 Uhr öffnen konnten“, berichtet Rainer Bobenhausen, Geschäftsführer des Vereins.

Für den normalen Skibetrieb sei der Boden zwar zu weich gewesen. Für alles, was Plastikkufen hat, habe es aber gereicht, fügt er hinzu. &bdquo;Wir konnten mehr als 400 zahlende Gäste bei uns begrüßen. Das hat dem Verein finanziell gutgetan“, freut sich Bobenhausen. Eine ähnliche Anzahl an Gästen zählte der Verein zuletzt in der Saison 2018.

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