So sorgen die Sternberger Winterfreunde für den perfekten Rodelspaß in Extertal

Extertal-Linderhofe. Die ersten Flocken sind bereits gefallen. Während es in den flacheren Lagen allerdings meist schnell wieder grün wird, bleibt die weiße Pracht im hügeligen Extertal oft länger liegen. Damit der Skilift der Sternberger Winterfreunde in Linderhofe öffnen kann, braucht es allerdings ein bisschen mehr. Und zwar vor allem viele kalte Tage am Stück, bevor es schneit. Im vergangenen Winter konnte die Piste gerade mal an zwei Tagen öffnen. Frustrierend könnte man meinen. Die Vereinsmitglieder stecken trotzdem das ganze Jahr über Arbeit und Kraft in die Unterhaltung der Anlage. Immer mit einem klaren Ziel vor Augen: Wenn es dann doch schneit, soll alles vorbereitet sein für den perfekten Rodelspaß.

Der letzte Arbeitseinsatz liegt noch gar nicht lang zurück, berichten Vereinsvorsitzender Thomas Kuhlmann und Beisitzer Björn Winkler. Mitte November wurden nämlich die Fangnetze aufgestellt, die Seile der Lifte gespannt und Haken angebracht. &bdquo;Jetzt fehlen nur noch ein paar Schilder, dann kann es losgehen“, sagt Thomas Kuhlmann, der immer auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen ist, die auch außerhalb des Winters mit anpacken.

Dann müssen nämlich unter anderem die Böden begradigt, Hecken geschnitten und die Hütten auf Vordermann gebracht werden. &bdquo;Zuletzt haben wir außerdem die Stellfläche für unsere Dixie-Toiletten vergrößert, sodass wir nun Platz für drei Stück haben“, erzählt Björn Winkler.

Wenn es dann irgendwann wirklich schneit, müssen die Vereinsmitglieder kurzfristig reagieren können. &bdquo;An guten Tagen brauchen wir mindestens zehn Leute“, erklärt Björn Winkler. Nicht nur, um den Lift zu bedienen und die Besucherinnen und Besucher einzuweisen, sondern auch für den Ticketverkauf oder für die Koordination auf dem Parkplatz.

Lange Geschichte Einen Skilift gibt es in Linderhofe übrigens schon seit 1970. Das geht aus einer Chronik hervor, die Hobbyhistoriker Friedhelm Nolting aus Asmissen vor einigen Jahren zusammengestellt hat. Der Winter 1969/1970 war lang und mit reichlich Schnee gesegnet, schreibt Nolting. Und so machten sich 1970 Linderhofer und Asmisser Geschäftsleute Gedanken über Wintersport in Linderhofe und planten einen Skilift am Pieperberg. 16 Privatleute und der Sternberger Verkehrsverein gründeten im Dezember 1970 dann eine Gesellschaft unter dem Namen &bdquo;Skilift Sternberg Linderhofe“.

2002 wurde &bdquo;durch umfangreiche Bemühungen, unter anderem des Sternberger Heimat- und Verkehrsvereins und dem Wohlwollen mehrerer Grundstückseigentümer“ der Verein Sternberger Winterfreunde gegründet. Die Skilift-Gesellschaft hatte sich 2001 aufgelöst und man wollte die angeschafften Wintersporteinrichtungen erhalten. Die Anlagen wurden auf Vordermann gebracht, Pacht- und Versicherungsverträge abgeschlossen. Der Verein betreibt heute den Schlitten- und den Skilift in Linderhofe, beide Lifte sind im Eigentum des Vereins. Die Firma Lenze stiftete eine neue Steuerung mit einem sogenannten elektronischen Sanft-Anlauf. 2010 kaufte der Verein eine Pistenraupe, 2012 einen neuen Motorschlitten. 2017 wurde das Kassenhäuschen in Eigenleistung gebaut.

Was es in Linderhofe allerdings nicht gibt, ist eine Schneekanone. Und so müssen die Vereinsmitglieder jedes Jahr auf Neue hoffen, dass das Wetter mitspielt. Nicht umsonst darf sich die Anlage in Linderhofe als Deutschlands nördlichster, naturbelassener Skilift bezeichnen, sagt Thomas Kuhlmann. Gewinnbringend seien wenige Öffnungstage selbstverständlich nicht, der Verein habe glücklicherweise aber Reserven bilden können.

Aktuell informieren Wer wissen möchte, ob der gefallene Schnee ausreicht, kann sich über Facebook und Instagram tagesaktuell informieren und schauen, ob die Anlage geöffnet ist. Alternativ bietet der Verein ein &bdquo;Schneetelefon“ an, über das nachgefragt werden kann, ob der Lift in Betrieb ist. &bdquo;Auch darum muss sich im Winter immer einer von uns kümmern“, sagt Björn Winkler.

Die Gäste kommen übrigens nicht nur aus dem Kreis Lippe, wissen Thomas Kuhlmann und Björn Winkler zu berichten. Es kämen auch Besucherinnen und Besucher aus Bielefeld, Gütersloh, Minden oder auch von noch weiter her angereist.

Um allen den Rodelspaß zu ermöglichen, muss der Verein allerdings auch genügend Parkplätze bereit halten. Am Lift selbst sind es etwa 100, am Gästehaus circa 80. &bdquo;Wir können auch noch ein weiteres kleines Feld dazu nehmen, dafür muss der Boden aber ausreichend gefroren sein“, erklärt Thomas Kuhlmann. &bdquo;Wenn Tauwetter einsetzt, wird es sonst zu matschig.“

Geöffnet ist übrigens bei Schnee bis zum Einbruch der Dunkelheit. Los geht es morgens um 10 Uhr. Und auch wenn der Lift geschlossen ist, darf gerodelt werden. Wenn die Anlage nicht in Betrieb ist, spricht das allerdings eher dafür, dass für einen ausgedehnten Rodelspaß noch zu wenig Schnee liegt. Manch einen mag das aber nicht abhalten.

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