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Kommunalwahl

Für Christian Sauter und Ralf Klemme geht es in Extertal in die Stichwahl

Extertal. Extertal geht in die zweite Runde. Im ersten Wahlgang lieferten sich Ralf Klemme (Zukunft Extertal) und Christian Sauter (FDP) ein Kopf-an-Kopf-Rennen und treten am 28. September in einer Stichwahl erneut an. SPD und AfD liegen fast gleich auf. Josephine Dreier (SPD) kommt auf 9,5 Prozent, AfD-Kandidat Jirka Möller auf 10,5 Prozent.

Ein Ergebnis, wie es sowohl Klemme als auch Sauter erwartet hatten, wie sie jeweils im Gespräch im Vorfeld erzählen. Am Ende holt Ralf Klemme 39,5 Prozent, Christian Sauter 40,6 Prozent. Die kommenden zwei Wochen heißt es für beide also: der Wahlkampf geht weiter.

Christian Sauter ist mit dem Ergebnis zufrieden. Insbesondere, dass die FDP ein Direktmandat für den Wahlkreis 4 (Bösingfeld 4) holen konnte. „Wir haben insgesamt im Vergleich zu 2020 etwas zugelegt, damit bin ich sehr zufrieden. Wir liegen über unseren Erwartungen. Ein guter Abend für die FDP“, resümiert Sauter.

Für Christian Sauter (FDP, Mitte sitzend) geht es in die Stichwahl: Gegen Ralf Klemme von Zukunft Extertal. Das Foto zeigt Sauter mit seinen Fraktionskollegen. - © Lorraine Brinkmann
Für Christian Sauter (FDP, Mitte sitzend) geht es in die Stichwahl: Gegen Ralf Klemme von Zukunft Extertal. Das Foto zeigt Sauter mit seinen Fraktionskollegen. (© Lorraine Brinkmann)

Josephine Dreier freut sich unterdessen, dass sie künftig zumindest im Rat sitzen wird. „Ich bin zufrieden, dass ich es zumindest angegangen bin und mich getraut habe, zu kandidieren“, sagt sie. Enttäuscht über das Ergebnis sei sie nicht. Die AfD ließ es eine Anfrage der LZ unbeantwortet.

Mit 11,1 Prozent wird auch sie künftig zum ersten Mal in den Rat einziehen, und zwar mit drei Sitzen. Stärkste Fraktion ist erneut Zukunft Extertal, die auf sieben Sitze kommt (29,3 Prozent). Die SPD kommt mit 10,9 Prozent auf drei Sitze, die CDU holt vier Sitze (16,1 Prozent). Mit zwei Sitzen (10,5 Prozent) sitzt künftig die UWE im Rat, die Grünen kommen auf 5,2 Prozent und damit einen Sitz. Die FDP erreicht 16,8 Prozent und vier Sitze.

Besonderheit in Extertal

In Extertal gilt im Vergleich zu den anderen 15 lippischen Kommunen eine Besonderheit, wie Wahlleiter und Kämmerer Hubertus Fricke erklärt. Weil die Gemeinde seit dem Tod von Frank Meier (Zukunft Extertal) im Februar keinen Bürgermeister mehr hat, wird der neue, sollte er die Wahl annehmen und der Wahlausschuss zustimmen, bereits Ende September sein Amt antreten. In den anderen Kommunen wird das erst ab Ende Oktober der Fall sein.

Am Wahlabend selbst hieß es für die Kandidatinnen und Kandidaten unterdessen, einen langen Atem zu beweisen. Mitunter dauerte die Auszählung der insgesamt 16 Wahlbezirke verhältnismäßig lang. Bis beispielsweise Wahlkreis 15 ausgezählt war, verging über eine halbe Stunde.

Durchaus spannend, da die fehlenden beiden Wahlbezirke die „Heimatbezirke“ von Klemme und Sauter waren. Die endgültigen Ergebnisse lagen gegen 21.30 Uhr vor. Dass es kein Durchmarsch für einen der beiden Kandidaten wird, zeichnete sich allerdings schon vorher ab. Immer wieder wechselten sich Sauter und Klemme an der Spitze ab, über 50 Prozent lag allerdings keiner von beiden zwischendurch.

Die FDP verfolgte die Hochrechnungen am Wahlabend übrigens im Restaurant „La Scala“, Zukunft Extertal gemeinsam mit Grünen und CDU im alten Rathaus, die SPD traf sich im Bremker Krug. Die Wahlbeteiligung in Extertal lag bei 61,6, Prozent. Erfahrungsgemäß wird das zur Stichwahl wohl etwas weniger sein.

Ein Kommentar von Lorraine Brinkmann

Ralf Klemme gegen Christian Sauter – damit erwartet die Extertaler in zwei Wochen eine Stichwahl, wie sie ähnlich schon vor fünf Jahren stattgefunden hat. Seit dem Tod von Frank Meier hat sich die Situation allerdings geändert. Ralf Klemme hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er in erster Linie kandidiert, weil er die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen möchte. Und dass Zukunft Extertal nun erneut die Chance bekommt, den Bürgermeister zu stellen, zeigt, was Meier und seine Fraktion in den vergangenen fünf Jahren an Positivem erreichen konnten.

Christian Sauter überzeugt mit langjähriger politischer Erfahrung und einem großem Netzwerk. Gerade beim Thema Finanzen gab es zwischen der FDP und den anderen Fraktionen in der Vergangenheit allerdings immer wieder Reibungspunkte.

Lokalkompetenz und klare Visionen haben beide Kandidaten, es bleibt also spannend.

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