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Neue stellvertretende Leiterin des Horner Gymnasiums im LZ-Interview

Dr. Alexandra Nolte stellt sich vor, dass Oberstufler für Neue als vorübergehende Paten tätig werden

Manfred Brinkmeier

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Neu im Amt: Dr. Alexandra Nolte ist die neue Stellvertretung von Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer am Gymnasium. - © Manfred Brinkmeier
Neu im Amt: Dr. Alexandra Nolte ist die neue Stellvertretung von Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer am Gymnasium. (© Manfred Brinkmeier)

Horn-Bad Meinberg. Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer freut sich, dass ihm nun mit Dr. Alexandra Nolte eine neue Stellvertreterin zur Seite steht. Mit der LZ sprach sie über ihr Verständnis von Schulleitung, aber auch über ihre Wünsche.

Betreten Sie an der Schule Neuland?

Dr. Alexandra Nolte: Nein, ganz im Gegenteil. Mit Beginn meines Referendariats 2001 bin ich mit dem Gymnasium Horn-Bad Meinberg an meiner Wunschschule tätig. Ich habe dabei 2004 den ersten Abitur-Jahrgang mit begleitet.

Was ist Ihnen an der Schule wichtig?

Dr. Nolte: Ein harmonisches, aber auch selbstkritisches Miteinander aller am Schulleben Beteiligten. Darüber hinaus möchte ich die Schüler für meine Fächer Französisch und Latein begeistern und auch überfachlich einen engen Kontakt zu ihnen halten – in der Hoffnung, dass sie später gerne an ihre Schulzeit am Gymnasium Horn-Bad Meinberg zurückdenken.

Information
Persönlich

Dr. Alexandra Nolte, in Detmold geboren, ist 41 Jahre alt und ledig. Nach dem Abitur am Leopoldinum hat sie Französisch und Latein an der Universität Bielefeld studiert. Ihre Promotion in Klassischer Philologie hat sie an der Universität Gießen absolviert. Am Gymnasium Horn-Bad Meinberg war Dr. Alexandra Nolte mehrfach Jahrgangsstufenleiterin und wirkte in der Oberstufenkoordination mit. Ferner war sie im Auftrag der Bezirksregierung in der Lehrerfortbildung tätig. Sie arbeitete auch als Lehrbeauftragte an den Universitäten Osnabrück und Bielefeld. Zu ihren Hobbys zählt sie Tennis und Reisen.

Wo sehen Sie den Stellenwert dieser Fächer?

Dr. Nolte: Mir geht es darum, neben der fachlichen Dimension des Unterrichts Lernen in übergreifenden Zusammenhängen zu ermöglichen. Da wir mit Villedieu-les-Poêles eine französische Partnerstadt haben, kann der Schüleraustausch im Unterricht entsprechend vorbereitet werden. In Latein spielen Geschichte, Philosophie und Rhetorik eine große Rolle. Ausgehend von der – antiken – Vergangenheit können Schüler so für die Zukunft lernen.

Sie sind auch Ausbildungsbeauftragte. Was bedeutet das?

Dr. Nolte: Dahinter steckt die Betreuung der Referendare und Praxissemesterstudierenden der Universität Paderborn. Ihnen möchte ich hier zu einem guten Start verhelfen. Spannend ist dabei, dass jetzt die ersten Referendare mit absolviertem Praxissemester zu uns kommen werden. Mir ist wichtig, dass auch die Studenten aktiv am Schulleben teilnehmen. Das geschieht durch Hospitationen in unterschiedlichen – auch außerunterrichtlichen – Handlungssituationen, aber auch durch die Übernahme eigener Unterrichtsanteile. Durch diese Erfahrungen merken sie sehr schnell, ob der Lehrberuf der richtige für sie ist.

Wo sehen Sie Fördermöglichkeiten für Ihre Schüler?

Dr. Nolte: Hier gibt es das halbjährliche Angebot des Ergänzungs- beziehungsweise in der Gymnasialen Oberstufe des Vertiefungsunterrichts – dort je nach Leistungsstärke in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch. Wir möchten aber auch neue Konzepte zur Leseförderung erproben. Da wäre zum Beispiel die Wahl zum Buch des Monats über unsere Homepage. Regelmäßig nehmen wir auch an dem Wettbewerb „Jugend debattiert" teil – ein weiterer Baustein systematischer Sprachförderung. Zudem setzen wir Neue Medien, zum Beispiel Smartboards, im Unterricht ein, mit denen interaktives Arbeiten möglich ist.

Wie stärken Sie die Chancen Ihrer Oberstufenschüler?

Dr. Nolte: Unsere Schüler haben die Möglichkeit, unter anderem im Selbstlernzentrum wissenschaftspropädeutisch zu arbeiten. Neben Studien- und Berufsberatungen sind Studientage an Universitäten ein sehr gutes Instrument. Um ihr Selbstbewusstsein und ihre Teamfähigkeit weiter zu stärken, wäre vorstellbar, dass sie vorübergehend als Paten für neue Schüler tätig werden.

Eltern beklagen, dass der Druck für Schüler gerade am Gymnasium durch die Verkürzung der Schulzeit zunimmt. Wie halten Sie es damit?

Dr. Nolte: Wir dürfen Schüler nicht überfordern. Hier arbeiten wir an der Verfeinerung der Feedback-Kultur durch Evaluation etwa der Hausaufgabenpraxis. Vor Klausuren sollte Rücksicht auf die Schüler genommen werden. Es stellt sich die Frage, ob Hausaufgaben immer ausformuliert sein müssen oder nicht auch mal Stichworte reichen. Hier kann die schulinterne Steuergruppe im Zusammenspiel von Eltern, Schülern und Lehrern etwas bewirken.

Wie nehmen Sie Ihre Schüler wahr?

Dr. Nolte: Sie engagieren sich gerne in den verschiedenen Mitwirkungsgremien, zum Beispiel im Bereich der Schulhofgestaltung, aber auch außerhalb der Schule. So wirken einige bei der Freilichtbühne Bellenberg mit oder zeigen auf dem sportlichen Sektor überregional bemerkenswerte Leistungen. Großartig finde ich die Bühnenpräsenz bei Schulveranstaltungen wie dem Sommerkonzert oder Crazy Christmas.

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