Flöhe in der Burg Horn vertreiben Hochzeitspaare

Horn-Bad Meinberg. Brautpaare dürften gestern bei einem Anruf des Standesamts Südlippe einen gehörigen Schreck bekommen haben. Denn die Mitarbeiter der Verbundbehörde, zu der auch Horn-Bad Meinberg gehört, mussten ihnen kurzfristig erklären, dass ihre für heute im Rittersaal der Burg Horn geplanten Hochzeiten nicht dort stattfinden können. Der Grund ist der ungewöhnliche Flohbefall in dem altehrwürdigen Gebäude. Anfang der Woche hatte die Verwaltung wie berichtet die Büros der Stadtwerke und anderer Einrichtung der Kommune im Nebengebäude der Burg Horn sperren lassen. &bdquo;Mehrere Mitarbeiter waren von Flöhen gebissen worden. Daraufhin hatten wir einen Befall der Schädlinge im Gebäude festgestellt", berichtet Kämmerer Ingo Barz.

Woher die Parasiten stammen und wie sie es ins Innere geschafft haben, sei nicht bekannt. Gestern wurde die Sperrung dann auch auf den Hauptteil der Burg sowie ein weiteres Nebengebäude ausgeweitet, nachdem Mitarbeiter des im Hauptteil ansässigen Standesamtes ebenfalls Flohbisse beklagt hatten. &bdquo;Eine Vorsichtsmaßnahme, damit sich die Flöhe nicht noch weiter ausbreiten", sagt Barz. Bis der Kammerjäger anrückt, ist aber auch der bei Brautpaaren beliebte Rittersaal als Hochzeitsort tabu. &bdquo;Die Betroffenen haben die sehr kurzfristige Nachricht gestern ziemlich gefasst und verständnisvoll aufgenommen", erzählt Standesbeamtin Beate Schwake auf Anfrage der LZ , wobei sie und ihre Kollegen nachmittags erst zwei von drei Paaren telefonisch erreicht hatten.

&bdquo;Wir probieren es weiter, bis wir jemanden an die Strippe bekommen", sagt Schwake . Sollte das wiedererwartend nicht gelingen, müsste diese Hochzeitsgesellschaft morgen an der Burg abgefangen und zum Ausweichtrauort geleitet werden. Dieser wurde kurzfristig im Kurgastzentrum in Bad Meinberg geschaffen. &bdquo;Wir haben einen der Tagungsräume noch schnell entsprechend dekoriert", erzählt Schwake . Ludmilla Gutjahr, Geschäftsführerin der im Kurgastzentrum ansässigen &bdquo; GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg GmbH", war sofort bereit, die Räume zur Verfügung zu stellen. &bdquo;Das ist doch selbstverständlich. Und wer weiß, vielleicht sind Trauungen hier oder im Kurpark ja mal eine Idee für die Zukunft", sagt Gutjahr. Mindestens eine von den drei im Rittersaal geplanten Hochzeiten wird dort nun stattfinden.

&bdquo;Das andere Paar, das wir schon erreicht hatten, wird im Schlänger Standesamt heiraten", erklärt Schwake . Für Samstag seien keine Hochzeiten im Rittersaal geplant, weshalb auch niemand ausweichen müsse. Das könnte im schlimmsten Fall fast ein Dutzend Brautpaare schon am kommenden Mittwoch treffen. An diesem besonderen Datum – dem 8.8.2018 – stehen eigentlich fünf Hochzeiten im Rittersaal an. Eine davon ist die von Eike Pflugner , selbst Mitarbeiter der Stadt Horn-Bad Meinberg.

&bdquo;Wir bleiben erst einmal ganz ruhig", sagt er. Weltuntergangsstimmung sei angesichts der schlechten Nachricht beim Brautpaar Pflugner nicht aufgekommen. &bdquo;Wir sehen das ganz nüchtern, was bleibt uns auch anderes übrig? Alles ist besser, als die Information erst einen Tag vorher zu bekommen", sagt Pflugner, der am Samstag beim Einsatz der Kammerjäger (die Firma war gestern Nachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen) mit dabei sein wird. &bdquo;Hoffentlich ist das Problem damit erledigt", sagt Barz. Ansonsten wird das Kurgastzentrum erneut zum Trauort.

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