Stadt beharrt auf Wunsch nach eigener Polizeiwache für Horn

Horn-Bad Meinberg . Das Thema &bdquo;Bulgaren und Rumänen" beschäftigt die Menschen weiterhin. Das spürt auch Ingo Barz, Kämmerer und stellvertretender Verwaltungschef. &bdquo;Zur eigentlichen Arbeit bin ich noch gar nicht gekommen", erklärte er gestern Mittag gegenüber der LZ . Er konnte sich vor Medienanfragen aus ganz Deutschland nicht retten.

Alle wollen wissen, wie die Stadt mit der Problematik weiter umgeht. Barz: &bdquo;Angesichts des Verlaufs der Ratssitzung können und werden wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir werden selbstverständlich an unserem Plan festhalten, eine 24-Stunden-Polizeiwache nach Horn zu bekommen."

Der Rat habe angesichts der Geschehnisse in der jüngsten Sitzung einschließlich der Diskussion ja auch einen entsprechenden Beschluss gefasst. &bdquo;Wir werden uns nicht vom ersten Statement des Landrats davon abhalten lassen." Dieser hatte gegenüber der LZ erklärt, dass eine solche Wache aufgrund der unzureichenden personellen Ausstattung der Polizei in Lippe auch gar nicht möglich sei. Ingo Barz: &bdquo;Wir halten eine eigene Polizeiwache für sehr wichtig. Deshalb geht der Antrag selbstverständlich an den Landrat." Auch die Landesregierung solle entsprechend Post aus dem Rathaus bekommen.

Verwaltungsintern habe man mit der Aufarbeitung der Ratssitzung begonnen. Nun liege der Fokus zunächst auf Donnerstag mit dem öffentlichen Workshop. Ingo Barz: &bdquo;Wie auf unserer Homepage nachzulesen, findet der ab 18 Uhr im Rathaussaal statt. Wie ich gehört habe, wollen erneut viele Bürger erscheinen. Wer kommt, kommt. Danach muss man sehen, wie wir mit dem Workshop weiter umgehen. Auf jeden Fall ist das Thema Neuland für uns. Ich bin deshalb gespannt, was dabei herauskommt."

Für Landrat Dr. Axel Lehmann ist die Situation in Horn durch ein subjektives Gefühl hoher Unsicherheit gekennzeichnet. Demgegenüber würden die Zahlen der Kriminalitätsstatistik keine besondere objektive Gefährdung nachweisen. &bdquo;Gleichwohl zwingt allein das subjektive Gefühl von Unsicherheit zum Handeln."

Der Zuzug der Bulgaren und Rumänen sei im Schatten der Flüchtlingswelle erfolgt, hatte der städtische Sozialarbeiter Heinz Blome im Rat gesagt. Im vergangenen Jahr sei deren Zahl besonders deutlich angestiegen. &bdquo;Vor einem Jahr haben wir zu diesem Themenbereich schon einmal zusammengesessen. Daran wird deutlich, dass es ein dickes Brett ist, das wir hier bohren müssen. Wir führen in diesem Zusammenhang sehr intensive Gespräche in den Schulen mit dortigen Sozialarbeitern."

Zudem sei auch das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe in Horn aktiv und lege einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Gruppen der Südosteuropäer. Zudem gebe es seit dem 1. Mai ein eigenständiges Team des Job-Centers mit einer eigenen Führungskraft und einem sehr aktiven Außendienst. &bdquo;Es ist also nicht so, dass wir hier nichts machen. Aber es ist nun mal nicht so einfach, wie sich das mancher Bürger vorstellt. Es gibt auch Aktionen, die wir nicht an die große Glocke hängen und die nicht so laut laufen. Dazu gehört zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem Zoll", sagt Blome.

Über &bdquo;unhaltbare Zustände" im Bereich der Burg hat Anne Oelers-Albertin , Vorsitzende des Heimatvereins Horn, der das Burgmuseum betreut, Rat und Verwaltung in einem &bdquo;Brandbrief" informiert. Sie habe am 15. Juni Museumsdienst gehabt. &bdquo;Mehrmals habe ich die Nutzer des Burgkellers, es muss sich wohl um Bulgaren gehandelt haben, freundlich gebeten, doch bitte nicht die Treppen der Burg zu belagern (circa 15 junge Männer) und dadurch potenzielle Besucher abzuhalten. Der Lärm war unerträglich, die Musik war im Museum deutlich zu hören. Besucher haben dies als sehr störend empfunden." Außerdem sei der Burginnenhof komplett mit Fahrzeugen besetzt gewesen. Die Zustände seien einen Tag später noch schlimmer gewesen.

Die Kritik des Heimatvereins richte sich nicht nur gegen die genannte Volksgruppe. Man habe schon länger auf die Missstände aufmerksam gemacht. Deshalb stellt der Heimatverein die Fragen, wie die Vergabe des Burgkellers geregelt werde, wer die Vergabe kontrolliere und wer kontrolliere, was am Tag der Feierlichkeiten im Burgkeller und im Umfeld der Burg passiere. Sie habe leider auch feststellen müssen, dass drei Viertel der Stauden, die vor der Burg im Frühjahr seitens der städtischen Gärtner gepflanzt wurden, herausgerissen worden seien, stellte Anne Oelers-Albertin ebenfalls heraus. &bdquo;Für uns ist jedenfalls klar, dass jetzt rasches Handeln gefragt ist."

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