Horner und Bulgaren tauschen sich bei zweitem Bürgerdialog aus

Horn-Bad Meinberg. Lösungen sollten auf den Tisch kommen. Dazu hatten sich am Donnerstagabend Bürger Horns in der Burgscheune getroffen, Die rund 140 Anwesenden setzten sich konstruktiv in sechs Arbeitsgruppen zusammen, um über die brennenden Themen in Horn zu sprechen und gemeinsam an Ideen zu arbeiten.

Bürgermeister Stefan Rother zeigte sich zu Beginn des Bürgerdialogs dankbar, dass erneut so viele Menschen dem Aufruf &bdquo;gemeinsam etwas in Horn zu bewegen und Probleme anzupacken", gefolgt sind und erklärte, dass nach den ersten Treffen, bei denen die Verärgerung der Horner über die Situation in der Innenstadt sich Luft verschaffte, jetzt die Gruppenphase folgen würde. Sein Wunsch nach konstruktiver Mitarbeit wurde erhört.

481.000 negative Einträge &bdquo;Menschen können in großen Gruppen zusammen singen – aber nicht diskutieren", erklärte der städtische Sozialarbeiter Heinz Blome den Anwesenden das Konzept für den Abend. Daher wurden unter den Anwesenden sechs Arbeitskreise gebildet und nach Straßenzügen sortiert. Jeder Arbeitskreis wurde von je drei Moderatoren begleitet, die sich aus Mitarbeitern des Kreises Lippe und den ehrenamtlichen Horner Ratsmitgliedern zusammensetzten.

Bevor die eigentlich Arbeit in den Kleingruppen begann, rückte Blome noch einmal die Fakten zurecht: &bdquo;Gibt man ,Bulgaren in Horn bei Google ein, erhält man 481.000 negative Einträge zu dem Thema. Wir sind bekannt in Presse und Fernsehen." Und weiter: &bdquo;Wenn wir heute Abend rausgehen, werden wir keine sofortige Wende bringen können. Doch ich bitte alle um Geduld und Energie, denn es lohnt sich, diese für Horn zu investieren."

Nur wenige Teilnehmer verließen die Burgscheune nach dem Aufruf, sich selbst für ein besseres Horn zu engagieren und ließen sich nicht auf dieses neue und bislang einzigartige Konzept in der Rats- arbeit ein. &bdquo;Wichtig ist uns, dass alle Bürger zu Wort kommen. Nicht nur die wortgewandten, lauten Teilnehmer der letzten Dialoge. Heute wird jeder gehört", versprach Blome.

Mehr Ruhe und ein Konzept für die Innenstadt Viele Horner hatten erstmals die Möglichkeit mit ihren bulgarischen Nachbarn zu sprechen, denn auch rund 40 Neubürger nahmen aktiv am Workshop teil. Bei einer kurzen, namentlichen Vorstellung in den Kleingruppen äußerte jeder seinen Wunsch, was sich in der eigenen Straße und in Horn ändern sollte. Die Horner Altbürger wünschten sich gruppenübergreifend mehr Ruhe, insbesondere am Wochenende und ab 22 Uhr, eine zuverlässige Mülltrennung, die Einhaltung der Parkregeln sowie mehr Kommunikation untereinander. Für Horn müsse ein Konzept für die Innenstadt her, damit diese für Bürger, Mieter, Firmen und Touristen wieder interessanter wird.

Die Sicht der Neubürger aus Bulgarien war ebenso interessant: Viele gaben an, nicht zu verstehen, warum die Stimmung so vergiftet sei und zeigten sich trotz der Sprachbarrieren, die teils mit Übersetzern gelöst wurden, gesprächsbereit. Viele von ihnen lebten und arbeiten bereits seit mehreren Jahren in Horn und wünschen sich eine friedliche Nachbarschaft.

Nach dem 45-minütigen Workshop fassten die Moderatoren die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zusammen. Wenig überraschend: Die Inhalte waren deckungsgleich. Die Arbeitskreise treffen sich im Oktober einzeln wieder – der nächste Bürgerdialog für alle soll im Januar 2020 stattfinden.

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