Kundgebung in Horn verläuft ohne besondere Zwischenfälle

Horn-Bad Meinberg. Wenn sich zwei Gruppen mit grundsätzlich unterschiedlichen Meinungen gegenüberstehen, ist nicht selten Ärger vorprogrammiert. Dank guter Vorbereitungen der Polizei und gesammelter Erfahrungen sind die Kundgebung der AfD und die öffentliche Versammlung des Arbeitskreises gegen Nazis am Samstag auf dem Marktplatz friedlich und zivilisiert abgelaufen.

Gleich mehrere Kandidaten der AfD teilten sich die Redezeit auf dem Marktplatz vor knapp 30 Zuschauern. Udo Hemmelgarn, Marvin Weber, Günter Koch und Klaus Lange sprachen zu dem Thema &bdquo;Recht und Ordnung! Armutszuwanderung stoppen". Dabei forderten sie, dass in Deutschland zugewanderte Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, die sich nicht integrieren möchten und die aufgrund begangener Straftaten eine Gefahr für andere Menschen darstellen, abgeschoben werden sollen. Die Heimat der Zuhörer solle nicht zum &bdquo;Multi-Kulti-Paradies" werden und die Kinder sollen sich nicht als Fremde im eigenen Land fühlen, während sie in der Schule den Koran lesen müssen.

Eindeutige Plakate Als Wahlkampfauftaktveranstaltung nutzte auch Klaus Lange die Gelegenheit, sich mit seinen Ansichten an die Zuschauer zu wenden. Der 59-jährige Bad Driburger tritt zur Bundestagswahl für den Kreis 136 Höxter/Gütersloh III/Lippe II an und steht für &bdquo;Demokratie und Rechtsstaat statt Meinungsdiktatur", &bdquo;Vernunft statt Ideologie" und &bdquo;Kulturlandschaften statt zerstörter Lebensräume". Er warf unter anderem die Frage auf, wie viele Opfer die aktuelle Asylpolitik noch kosten solle und bezog sich auf das jüngste Ereignis in Würzburg, bei dem ein Somalier wahllos drei Frauen mit einem Messer tötete. Dies sei laut Lange vermeidbar, wenn alle Flüchtlinge, die straffällig geworden sind, abgeschoben würden.

Schon bei Beginn der Kundgebung baten die Redner der AfD ihre Zuschauer, sich nicht von den Teilnehmern der benachbarten Versammlung, die unter dem Motto &bdquo;Armut ist keine Schande: Arbeitsmigration gehört zu Lippe" in der Nachbarstraße stattfand, provozieren zu lassen. Die ebenfalls knapp 30-köpfige Gruppe hatte bereits eine halbe Stunde eher mit ihren Wortbeiträgen begonnen und nutzte die nach hinten raus gewonnene Zeit für ein paar kleine Sticheleien auf dem Marktplatz, die aber tatsächlich gekonnt ignoriert wurden.

Die Wahlkampfveranstaltung der AfD bezeichneten sie als Taktik, weil sich so die Menschen an öffentliche Auftritte der AfD gewöhnen würden. Ihre Veranstaltung sei eine von Demokraten für die Demokratie im Gegensatz zu der der AfD, die lediglich dazu diene, Rassismus und Antisemitismus zu verbreiten. In die Luft gehaltene Plakate zeigten sehr eindeutig, wofür die Teilnehmer der Arbeitskreis für Nazis-Veranstaltung sind, nämlich &bdquo;dagegen".

Lars Ridderbusch, Pressesprecher der Polizei, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Verlauf beider Veranstaltungen. &bdquo;Dass beide Gruppen lediglich aus knapp 30 Teilnehmern bestehen würden, das war für uns so nicht absehbar, wir hatten mit deutlich mehr gerechnet." Im Jahr 2019 sei eine ähnliche Veranstaltung, bei der allerdings beide Gruppen nebeneinander auf dem Marktplatz standen, deutlich aufgeheizter gewesen. &bdquo;Die Entscheidung, die Gruppen getrennt voneinander aufzustellen, war auf jeden Fall die Richtige", sagte Ridderbusch. Unterstützung gab es von den Hundertschaften Lippe und Bielefeld.

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