Lage. Die AfD hatte 100 Teilnehmer angemeldet, 60 waren nach der Zählung der Polizei auf dem Marktplatz am Freitag zur Kundgebung gekommen. Es ging um Europa und den Krieg in der Ukraine. Auf der anderen Seite des Marktplatzes stand das „Bündnis gegen Rechts“, das zum Protest aufgerufen hatte. 80 Teilnehmer waren gekommen und forderten: „Nazis raus.“
Die Polizei war diesmal nicht mit einer Hundertschaft angerückt, es blieb beim verbalen Austausch. Die Polizei hatte Flatterband gezogen und die Gruppen voneinander getrennt - in der Mitte des Marktplatzes war freie Zone. Zum Schluss legte die AfD einen Kranz am Zieglerbrunnen ab und einzelne weiße Rosen. „Frieden mit Russland“ und „Kriegshetzer stoppen“ stand auf Plakaten. Wer den Krieg in der Ukraine begonnen hat, wurde nicht näher thematisiert. Auch nicht, wie genau dieser Frieden gesichert werden könnte. Mit Putin müsse man reden und auf alle Fälle unabhängig von der USA werden, dafür aber Nord Stream II wieder öffnen und Gas aus Russland beziehen. Was diese Abhängigkeit nach sich ziehen könnte - darauf gab es keine Antwort. Uwe Detert, Bürgermeisterkandidat der AfD in Lage, rief lautstark: „Meine Söhne kriegt ihr nicht“ und meinte wohl den Krieg in der Ukraine. Dazu sang Reinhard Mey vom Band „Nein, meine Söhne geb ich nicht“.
Von der anderen Seite des Marktplatzes ließ die Reaktion des „Bündnis gegen Rechts“ auf die AfD-Reden nicht auf sich warten: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda.“ Wer Frieden wolle, könne nicht „mit Nazis gemeinsame Sache machen“. Wohin das führe, habe die Geschichte gezeigt.