Feuerwehrchef kritisiert verbale Angriffe

Horn-Bad Meinberg. Deutliche Worte hat Stephan Beinker, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Horn-Bad Meinberg, zu bislang "nur verbalen Angriffen" auf Mitglieder während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gewählt. "Wir erleben vielfach ein nicht unerhebliches Maß an Verrohung in der Gesellschaft", erklärte er während der Jahreshauptversammlung der Wehr in der Feuerwache Horn.

"Wir müssen uns zunehmend provozieren und beschimpfen lassen", berichtete der Stadtbrandinspektor. "Erst in der vergangenen Woche wurden unsere Einsatzkräfte während eines Einsatzes übelst beschimpft. Es kann und darf nicht sein, dass Feuerwehrfrauen und -männer an der Einsatzstelle verbal attackiert, provoziert oder sogar körperlich angegangen werden", sagte er. In jeder Uniform stecke, Mutter/Vater, Tochter/Sohn, Freund/Freundin. "Wir sind Teil der Gesellschaft. Eine Bürgerinitiative, die nicht gegen etwas ist, sondern die sich für etwas einsetzt: den Schutz und die Hilfe für Mitbürger."

228 Einsätze im vergangenen Jahr Wie umfangreich das Ausmaß der ehrenamtlichen Hilfe ist, belegte der Chef der Wehr anhand eindrucksvoller Zahlen. Die Aktiven rückten im Jahr 2021 zu 228 Einsätzen aus, bei 41 Einsätzen kamen die Mitglieder des Bauhofes hinzu, um beim Wegräumen von Baumstämmen und bei Ölspuren zu helfen. Das Team hole sprichwörtlich "die Kohlen aus dem Feuer", könne sich dabei aber auf die Unterstützung von Verwaltung und Politik verlassen.

Beinker geht davon aus, dass es in Zukunft mehr witterungsbedingte Einsätze geben wird. In diesem Jahr steht die Summe von 110.000 Euro für die Instandhaltung der Ausrüstung im Haushalt, der noch verabschiedet werden muss. Der Erwerb eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs schlägt mit 385.000 Euro, eines Kommandowagens mit 70.000 und eines Einsatzleitwagens mit 250.000 Euro zu Buche.

Neue Stelle für einen Gerätewart Erstmals soll eine hauptamtliche Stelle für einen Gerätewart ausgeschrieben werden, der sich auch um die Ausstattung aller Gerätehäuser und Fahrzeuge kümmert. Eine weitere im Ordnungsamt angesiedelte Stelle soll sich künftig unter anderem um die Abrechnungen von Einsätzen und Vorbereitungen des Katastrophenschutzes kümmern. Stephan Beinker erinnerte an den Hilfstransport an die ukrainische Grenze durch lippische Feuerwehren (auch aus Horn-Bad Meinberg) und die erfolgreichen Leistungswettkämpfe. Dabei lobte er die außergewöhnlich gute Verpflegung durch die Damenriege "Flotte Schnitten".

Bürgermeister Dieter Krüger erinnerte daran, dass die Stadt im Mai 2022 ein hervorragender Gastgeber bei den Leistungswettkämpfen der lippischen Feuerwehren war. Er überreichte Wilfried Gordon für seine langjährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Gerätewart ein Geschenk. Ein Grußwort des Kreises Lippe erfolgte durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Mathias Sprenger, da Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger kurz zuvor zum Großbrand nach Blomberg ausrücken musste.

Kreisjugendfeuerwehrwartin Heike Lalk freut sich auf das Kreiszeltlager der lippischen Jugendfeuerwehren Anfang August in Horn-Bad Meinberg. In diesem Jahr klappt es nach zwei Anläufen nun.

Beförderungen und Ehrungen Für 35-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Michael Steinchen ausgezeichnet, für 25-jährige Christian Knop, Marc Hanning und Michael Augustin. Keven Siesenop wurde zum Feuerwehranwärter ernannt. Jens Horst wurde zum Feuerwehrmann befördert, Thomas Tölle zum Oberfeuerwehrmann, Floria Overkott zum Hauptfeuerwehrmann, Ole Schäfer zum Unterbrandmeister, und Brandinspektor ist nun Marc Hanning. Neue Vertrauensleute für die einzelnen Löschzüge sind Peter Lennertz, Jörg Schnake, Jörg Mundhenk, Alina Petringmeier und André Reckert.

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