Bad Meinberger Heilpraktiker gibt Tipps für mehr Energie im Alltag

Horn-Bad Meinberg. Der Januar hat allerlei trübe Tage in petto, der Frühling scheint noch in weiter Ferne. Etliche Menschen haben derzeit wenig Energie, kränkeln und sind dauermüde. Der Bad Meinberger Heilpraktiker Guido Brockmeyer erklärt, woran das liegt und was man dagegen tun kann.

Warum sind derzeit viele Menschen unmotiviert und fühlen sich schlapp?

Guido Brockmeyer: Im Moment ist es für viele Menschen schwierig, eine Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden; es wirken zu viele Stressoren auf den Körper. Stressige Arbeitsbedingungen tragen oft dazu bei, dass der Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Bereits der Wecker am Morgen kann einen Unterschied machen: Werde ich von einem unsanften Piepton geweckt oder vielleicht mit sanfter Musik? Kann ich den Tag mit Ruhe beginnen und zum Beispiel einen Tee statt einem Kaffee trinken?

Was macht das für einen Unterschied?

Guido Brockmeyer: (lacht) Ich trinke auch gern Kaffee, aber nicht auf nüchternen Magen und in Maßen. Denn durch Kaffee werden auch Stresshormone aktiviert. Es gibt Menschen, die zwar ausgeschlafen sind, sich aber trotzdem müde fühlen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder eine innere Unruhe verspüren. Man sollte wissen, dass zum Beispiel ständige Handynutzung negative Auswirkungen hat. Meine Empfehlung: täglich bewusst entspannen, etwa durch Meditation oder eine Infrarot-Wärmematte.

Wie kann man das im Alltag praktisch umsetzen?

Guido Brockmeyer: So eine Routine kann man am besten nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen einführen. Aber auch Pausen zwischendurch sind sinnvoll. Grundsätzlich ist unser Körper nicht dafür ausgelegt, den ganzen Tag ohne ausreichende Pausen auf Hochtouren zu laufen. Ein stressiger Alltag kann daher auf Dauer an unsere Grenzen gehen. Deshalb fühlen wir uns oft im Urlaub erholter, weil wir uns dann mehr Zeit für uns selbst nehmen.

Manche werden aber gerade zu Beginn eines Urlaubs krank?

Guido Brockmeyer: Das ist der Klassiker. Man hat vorher Leistungsdruck, dann fällt Ballast von einem ab, und man bekommt die Quittung. Besser ist es, vorher auf seinen Körper zu hören. Das hat viel mit Selbstfürsorge zu tun, was besonders wichtig für Menschen ist, die sich oft für andere aufopfern. Es ist hilfreich, sich selbst bewusst zu fragen: Was brauche ich im Moment, und tue ich genug für mein eigenes Wohlbefinden? Nur wenn wir gut für uns selbst sorgen, können wir langfristig auch für andere da sein und ihnen mit unserer vollen Energie helfen. Es geht darum, eine gesunde Balance zwischen Geben und Nehmen zu finden.

Bei welchen Symptomen sollte man sich Gedanken machen?

Guido Brockmeyer: Wenn das Herz klopft, irgendwo ein Schmerz auftaucht, Verstimmungen da sind oder man das Gefühl hat, dass einem alles zu viel wird. Bei einem ganzheitlichen Ansatz geht es dann darum, die individuellen Rahmenbedingungen anzuschauen, wo man ansetzen könnte. Zum Beispiel: Ist meine Ernährung vollwertig, bin ich in der Natur unterwegs und bewege mich ausreichend, habe ich ein zufriedenstellendes soziales Umfeld?

Was wären Energieräuber, die man vermeiden sollte?

Guido Brockmeyer: Zum Beispiel Fertignahrung, die oft schädliche Zusatzstoffe enthält. Ein frisch gepflückter Apfel hat eine ganz andere Wirkung als verarbeitete Lebensmittel. Das wirkt sich auf unseren Organismus aus. Wenn man es schafft, einige gute Gewohnheiten zu etablieren, kann man oft schon nach zwei Wochen positive Veränderungen spüren. Zu einer ganzheitlichen Gesundheit gehören ausgewogene Ernährung, hochwertiges Wasser trinken, regelmäßige Bewegung, ein unterstützendes soziales Umfeld, die Kraft des Unterbewusstseins zu nutzen, Entgiftung und bei Bedarf gezielte Nahrungsergänzung.

Warum entgiften?

Guido Brockmeyer: Unser Körper kommt täglich mit vielen Belastungen in Verbindung und muss damit umgehen, etwa Mikroplastik. Das kann der Körper ausschwitzen. Sauna, Bäder und Sport leisten also Gutes zur Entgiftung. Darum sollte man auch kein Antitranspirant nehmen, das Schwitzen verhindert. Starker Schweißgeruch zeigt umgekehrt an, dass der Körper viel zu entgiften hat. Morgens starte ich mit einem Glas Wasser und frisch gepresstem Bio-Zitronensaft – eine einfache Routine mit großem Detox-Effekt.

Was kann denn mehr Energie für den Tag bringen?

Guido Brockmeyer: Sich bewegen und raus in die Natur. Einfach mal den Moment genießen und im Hier und Jetzt sein, ohne sich von Gedankenschleifen ablenken zu lassen. Tiefes Durchatmen tut gut, hilft gegen Übersäuerung und versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff. Ansonsten: Bei einer Erkältung oder zur Vorbeugung empfehle ich eine Mischung aus Kurkuma, Pfeffer, deutschem Imkerhonig, Knoblauch, Ingwer, nativem Olivenöl und optional Zwiebel. Löffelweise über mehrere Tage eingenommen, wirkt sie wie ein natürliches Antibiotikum.

Warum ist Übersäuerung ungesund?

Guido Brockmeyer: Ein Großteil der Krankheiten entsteht durch einen gestörten Stoffwechsel und Übersäuerung. Beides verlangsamt den Abtransport von Zellabfällen, was zu Verspannungen, Muskelschwere und Energielosigkeit führen kann. Hier können eine Basenkur und vor allem eine ausgewogene Ernährung hilfreich sein.

Was halten Sie von Nahrungsergänzungsmitteln?

Guido Brockmeyer: Viele Menschen haben einen deutlichen Mikronährstoffmangel. Ein Vitamin-D-Mangel beispielsweise schwächt das Immunsystem und kann sogar Depressionen hervorrufen. Man kann diesen in Kombination mit K2 mit Tabletten beheben. Die Sonne ist für mich ein natürliches Heilmittel. Auch haben viele Menschen einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren, hier hilft beispielsweise Algenöl.

Was ist mit Vitamin C?

Guido Brockmeyer: Das Vitamin hat großen Einfluss und wirkt sich insgesamt positiv auf viele Krankheiten aus. Man sollte es regelmäßig über den Tag verteilt zu sich nehmen, zum Beispiel als Pulver aus der Acerola-Kirsche oder in Form von Kräutern wie Petersilie. Mögliche Vitamin- und Nährstoffmängel kann man durch eine Blutuntersuchung vom Heilpraktiker oder Hausarzt abklären lassen.

Wie kann ich eine gesündere Lebensweise in meinen Alltag integrieren?

Guido Brockmeyer: Man kann das eigene Unterbewusstsein dafür nutzen – in Form von Formulierungen, die positive Bilder entstehen lassen. Ich kann mir beispielsweise sagen: &bdquo;Ich schaffe es immer besser, Dinge in meinem Leben zu etablieren, die mir helfen, dass ich mich schon morgens voller Energie fühle.“ Auch durch Hypnose kann man positive Veränderungen herbeiführen und beispielsweise Blockaden, schlechte Angewohnheiten und Ängste lösen, weil damit ein direkter Zugang zum Unterbewusstsein, unserer Schaltzentrale, hergestellt werden kann.

Persönlich Guido Brockmeyer arbeitet seit April in der Naturheilpraxis Christine Peter, in der sie als Praxisgemeinschaft zusammenwirken. Der 46-jährige gebürtige Haller (Westfalen) machte erst eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, dann zum Tierheilpraktiker und schloss eine zweieinhalbjährige Ausbildung zum Heilpraktiker an. Er ist auch Ansprechpartner für Hypnose und Akupunktur. Der Heilpraktiker bietet demnächst drei Vorträge an. Der erste findet am Dienstag, 28. Januar, ab 19.30 Uhr im Kurgastzentrum statt. Thematisiert wird, wie Selbstheilungskräfte durch Naturheilkunde aktiviert und gestärkt werden können.

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