Horner Burgwall oder Radwege: Einsatz für eine bessere Stadt

Horn-Bad Meinberg. Eigentlich ist öffentliche Aufmerksamkeit nicht sein Ding. Deshalb brauchte es etwas Überredungskunst, Hubert Ebers zu einem Gespräch zu treffen. Doch wer so viel tut, verdient es auch, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“ porträtiert zu werden.

Der 66-Jährige stammt gebürtig aus Büren. Er arbeitete als Ingenieur für Nachrichtentechnik zuletzt bei der Telekom. Nach Horn zogen er und seine Frau im Jahr 1989 ins neu erbaute Eigenheim, wo auch ihre drei Kinder aufwuchsen. Ein Jugendtraum von ihm war, einmal einen Skilift zu betreuen, erzählt Ebers. Das gelang mit der Mitgliedschaft im Skiclub Horn-Bad Meinberg 1990, in dem er bis heute inzwischen als Vorstand Geschäftsführung aktiv ist, auch wenn es den Skilift in Holzhausen-Externsteine seit dem letzten Jahr nicht mehr gibt.

Angebote für Sportbegeisterte Der Skiclub organisiert pro Jahr bis zu fünf Skifreizeiten und bietet zusätzlich Fitness-Gymnastik, Nordic Walking, Rad- und Wandertouren an. &bdquo;Ich habe viele schöne Erlebnisse gehabt und neue Kontakte knüpfen können“, erinnert sich Hubert Ebers. &bdquo;Je besser man vernetzt ist, desto mehr Dinge kann man bewegen“, weiß er aus eigener Erfahrung.

2015 gründete er zusammen mit drei Nachbarn die Burgwallinitiative Horn und steckte viel Herzblut und Kraft hinein. Die Aktiven hatten einen alten Plan der Stadt umgesetzt. &bdquo;Ehrenamtlich war das ein Glücksfall“, resümiert Ebers. &bdquo;Wir bekamen grünes Licht ohne größere Widerstände.“ Der Wall entwickelte sich zu einer schönen Flaniermeile, an der man auch auf Bänken und Liegebänken verweilen kann. Auch finden hier besondere Veranstaltungen statt, die ohne die Umgestaltung heute nicht möglich wären. Er engagierte sich auch im Vorstand des Heimatvereins Horn, insbesondere für den Umbau des Burgmuseums und den Eulenturm, bis andere Ehrenämter vordringlicher wurden.

Wenig Wertschätzung des Ehrenamts Für die Arbeiten der Burgwallinitiative erhielt die Stadt 80 Prozent Fördergeld, 20 Prozent musste sie selbst zahlen. Der städtische Pflichtanteil wurde jedoch fast nur durch die Arbeiten der Burgwallinitiative aufgebracht, wundert sich Ebers noch heute. &bdquo;Wir hatten häufig das Gefühl, dass einiges nicht gern gesehen wird, sogar der ehrenamtliche Einsatz als lästig empfunden wurde.“

Die Burgwallinitiative hatte damals die Hoffnung, dass sich insbesondere die Anlieger der Wallanlagen mit in die Umgestaltung einbringen würden. Dies war aber nicht der Fall. So kannte er es aus dem Paderborner Raum, aber in seiner neuen Heimat ticken die Menschen anders. &bdquo;In Lippe fegen die Leute hinter dem Haus und im Paderborner Land auch vor dem Haus“, kennt er einen Spruch. Soll heißen, dass Anwohnern hier die Sauberkeit des Umfeldes oft egal sei.

Einsatz für Radwege Hubert Ebers arbeitet außerdem seit zehn Jahren im Verein &bdquo;Ländlicher Raum aktiv“ mit Sitz in Steinheim, der weit über die Stadtgrenzen hinaus wirkt, im Vorstand mit. Da Vereine den Bau von Bürgerradwegen beantragen können, wurde eine Handvoll Menschen hierfür aktiv. &bdquo;Es geht darum, die Radinfrastruktur zu verbessern und Lückenschlüsse von vorhandenen Radwegen zu schaffen“, erklärt der passionierte Radfahrer.

35 Radwegeprojekte hat der Verein bereits ehrenamtlich initiiert, davon 15 Bürgerradwege, zum Beispiel von Horn bis Steinheim oder über den Weg &bdquo;Zum Rosenbusch“ von Horn nach Fromhausen. Derzeit wird der Lückenschluss in Leopoldstal zur Verbindung Horn - Sandebeck baulich umgesetzt. Am 2. Mai soll er mit dem Verkehrsminister von NRW eingeweiht werden. Ebers und seine Kollegen haben mittlerweile so viel Fachwissen angesammelt, dass sie auch andere Kommunen beraten. Im Jahr 2024 wurde der Verein im Rahmen des Deutschen Fahrradpreises in Köln ausgezeichnet.

Der 66-Jährige hat täglich damit zu tun, meist am Computer. Nachfolger gebe es für diese Arbeit leider nicht, bedauert der Mobilitätsfan. &bdquo;Die meisten wollen die Verantwortung nicht übernehmen.“ Er fährt selbst alltags Rad und ist aufgrund der guten Infrastruktur auch gern in Holland unterwegs. &bdquo;Das Rad ist ein gutes Verkehrsmittel, es ist gesund, günstig und es macht keine Umweltschäden“, zählt er die Vorteile auf. Auch der Pumptrack am Potthof entstand durch das ehrenamtliche Engagement von Hubert Ebers.

Pumptrack in Horn Warum er seine Freizeit ins Ehrenamt steckt? &bdquo;Die Motivation kommt daher, dass wenn man etwas gemeinsam geschaffen hat, an dem andere auch noch Freude haben oder der Wohnwert im eigenen Umfeld verbessert wird, bringt dies eine große Zufriedenheit mit sich.“ Dank ist für ihn, wenn er sieht, dass sich Menschen auf den Bänken am Burgwall entspannen, dort Musik gespielt, Kunst ausgestellt wird oder Kinder auf dem Pumptrack Spaß haben und das Radfahren richtig lernen.

Nach der Wahrnehmung von Hubert Ebers engagieren und interessieren sich eher die Zugezogenen für ihre neue Heimat als die Einheimischen. Sich ehrenamtlich mit einzubringen, ist seiner nach Ansicht nach eine sinnvolle Aufgabe, die viel Freude mache und die Möglichkeit schaffe, viele neue interessante Menschen kennenzulernen sowie etwas bewegen, verändern und gestalten zu können.

Weitere Teile der LZ-Serie gibt es auf unserer &bdquo;Mit Herz für...“-Sonderseite

LZ-Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“

Ohne sie geht es nicht: Etliche Horn-Bad Meinberger sind ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Horn-Bad Meinberger Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an cgroene@lz.de . Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

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