Das Weinfest legt im Bad Meinberger Kurpark einen starken Start hin

Horn-Bad Meinberg. Gemütlich und persönlich: Das alljährliche Bad Meinberger Weinfest besticht vor allem durch seine Atmosphäre im Kurpark und die exklusive Auswahl an Weinen. Für diese Auswahl sorgen in diesem Jahr fünf Weingüter, zwei aus Rheinhessen, zwei aus Nahe und eines aus Baden. Zu Beginn des Festes am Donnerstagnachmittag haben die Winzer, die allesamt seit vielen Jahren regelmäßig in Bad Meinberg zu Gast sind, verraten, was sie selbst gern trinken, was ihre Weine auszeichnet und was es dieses Mal Neues im Angebot gibt.

Gleich flaschenweise haben sich die zahlreichen Besucher des Eröffnungstages mit den guten Tropfen in Weiß, Rot und Rosé eingedeckt. Obwohl das Wetter sich eher unbeständig präsentierte, hielt das die Gäste nicht davon ab, ihren Lieblingswinzern einen Besuch abzustatten – oder auch ein paar mehr. Jeden Abend erwartet das Publikum zusätzlich eine musikalische Darbietung. Der ausrichtende Verein &bdquo;Bad Meinberg“ hat neben dem Wein auch für eine Auswahl an Verpflegungsständen gesorgt.

Zum 16. Mal ist Christian Honrath aus dem Anbaugebiet Nahe bereits mit seinen Weinen auf dem Bad Meinberger Weinfest zu Gast – gerne, wie er sagte. Im Gepäck habe er neben seiner stets breit gefächerten Auswahl, die nahezu alle Geschmacksrichtungen abdecken soll, unter anderem seinen persönlichen Lieblingswein aus dem Jahr 2024.

&bdquo;Herr Müller“ steht auf der Karte

&bdquo;Das ist der Weißburgunder trocken, den sollte man unbedingt mal probieren!“, wirbt er lächelnd und wies zugleich auf eine echte Neuheit auf der Karte hin. Der Sekt Pinot Blanc sei nämlich eine traditionelle Flaschengärung, also von Anfang bis Ende handgemacht. &bdquo;Das ist ein Burgundersekt, der durch seine dezente Säure und sein fruchtiges Aroma besticht“, erklärt er. Neugierig macht beim Blick auf die Karte auch der Wein &bdquo;Herr Müller“: &bdquo;Das ist ein Müller-Thurgau, benannt nach dem Schweizer Rebzüchter Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau. Wir wollten mit der Namensgebung an den Botaniker und Pflanzenphysiologen erinnern.“

Die Eheleute Ruth und Gerhard Baumgärtner sind mit den Erzeugnissen ihres Weingutes Hesselborner Mühle aus Rheinhessen angereist. Seit 18 Jahren seien sie in Bad Meinberg schon dabei, sagten sie. Einen regionstypischen Rieslingsekt hätten sie neben der stets breiten Auswahl an Weinen im Angebot, ebenso wie einen Secco. Ganz neu sei der Gewürztraminer Auslese, erklärte Gerhard Baumgärtner. &bdquo;Den sollten die Gäste unbedingt probieren, er passt nämlich ganz hervorragend zu Blauschimmelkäse oder auch zu asiatischen Gerichten, auch wenn es eigentlich ein Dessertwein ist.“

Gleich eine ganze Familie steht beim Weingut Breivogel hinter dem Tresen: Vater Guido, Mutter Christina und die Töchter Nyke und Lilly sind ebenfalls aus Rheinhessen angereist – wie seit dem Jahr 2007 eigentlich in jedem Jahr. Und das, obwohl die Familie neben dem Weingut auch noch eine komplette Landwirtschaft betreibt, wie Guido Breivogel sagt. &bdquo;Wir kommen sehr gern hierher, das Ambiente ist toll und die Lipper ebenfalls – man muss einfach wissen, wie man sie zu nehmen hat“, lacht er. Auf der Karte stehen bei der Familie neben den klassischen Rebsorten aus der Burgunderfamilie auch alte Rebsorten – so etwa der halbtrockene rote Saint Laurent. &bdquo;Das ist eine uralte Rebsorte, von der keiner weiß, woher sie eigentlich kommt“, erklärt Guido Breivogel. &bdquo;Vielleicht aus einem französischen Kloster, aber sicher ist das nicht. Er ist aber sehr besonders in seiner Art und bewegt sich geschmacklich zwischen der Burgunderfamilie und einem neuzeitlichen Dornfelder.“

Bei usseligem Wetter läuft Rotwein sehr gut

Viktoria und Joachim Höhn aus dem Anbaugebiet Nahe setzen mit dem Angebot ihres gleichnamigen Weingutes auf ihr bewährtes, bunt gemischtes Programm – schließlich funktioniert das bereits seit rund 20 Jahren in Bad Meinberg einwandfrei. Neu sei in diesem Jahr allerdings der feinherbe Riesling & Gewürztraminer. &bdquo;Aufgrund des etwas ungemütlichen Wetters wird jetzt aktuell auch gerne Rotwein getrunken“, erklärt Viktoria Höhn. &bdquo;Etwa der liebliche Dornfelder, der passt momentan sehr gut.“

Weinhändler Andreas Taplick präsentiert an seinem Stand die Auswahl des Weingutes Hagenauer Weine aus Baden. &bdquo;Wir haben wohl den besten Müller-Thurgau, was vor allem an dem milden See-Klima am Bodensee liegen wird, dadurch wird der Wein besonders aromatisch“, sagt Taplick. Genauso sehe das auch der Bacchus, der sich am Bodensee ebenso wohlfühle. &bdquo;Diese sehr alte Traubensorte wird kaum noch angebaut, deswegen sehe ich die durchaus als Alleinstellungsmerkmal.“ Für die Beliebtheit spreche zudem, dass bisher in allen sieben Jahren diese beiden Weine komplett ausverkauft wurden. Neu angebaut habe das Weingut den gelben Muskateller: &bdquo;Der besticht durch seine fruchtige Note und hat ein wenig etwas von einer Dufttraube.“

Die Gelegenheit, die Empfehlungen der Winzer zu probieren, gibt es weiterhin: Der Bad Meinberg e.V. lädt bis 1. Juni zum 26. Weinfest in den historischen Kurpark von Bad Meinberg ein. Freitag, 30. Mai, 17 bis 24 Uhr; Samstag, 31. Mai, 14 bis 24 Uhr; Sonntag, 1. Juni, 11 bis 18 Uhr.

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