Vier Tage purer Genuss: Detmolder Winzerfest startet feucht-fröhlich

Detmold. Mit einem Gläschen in der einen und dem Regenschirm in der anderen Hand haben die ersten Besucher am Donnerstagabend das 20. Detmolder Winzerfest eröffnet. Der Auftakt wurde, wie schon häufiger in den vergangenen Jahren, von Regenschauern und Gewitter begleitet. Dennoch ließen sich Weinliebhaber die Stimmung nicht verderben und machten sich ein Bild von den Ständen entlang der Ameide und den Angeboten.

Erstmals dauert das Fest in diesem Jahr vier Tage. Eine Verlängerung, die sowohl von den Gastronomen als auch von den Gästen begrüßt werden dürfte. Über 15 Stände sind bis einschließlich Sonntag vor Ort vertreten. Es gibt Weine aus sechs deutschen Anbaugebieten sowie eine ganze Reihe weiterer Spezialitäten, etwa aus Italien und Österreich. Und Bier gibt es natürlich auch. Mit Flammkuchen, Käse, Crêpes oder Wildspezialitäten ist außerdem für den passenden kulinarischen Rahmen gesorgt.

Die teilnehmenden Weinhändler und Winzer zeigten sich am Donnerstag gut vorbereitet auf das wechselhafte Wetter und gingen frohen Mutes in die Gespräche mit Kunden und neugierigen Gästen. Während manche schon von Tag eins an in Detmold dabei sind, präsentieren viele auch zum ersten Mal ihr Sortiment beim Winzerfest an der Ameide.

Weine aus der Pfalz und aus dem Elsass Dazu gehören auch Alf und Jens Eichberger für das Weinhaus Beisler in Lippstadt. Sie bieten an ihrem Stand neun verschiedene Weinspezialitäten an - vom Kerner, einer weißen Rebsorte, über vollmundigen Sauvignon blanc bis hin zu feinherbem Merlot Rosé. Die Weine stammen vom Weingut Gröhl aus Rheinhessen und dem Weingut Diehl aus der Pfalz. Ein besonderes Schmankerl aus dem Elsass haben Vater und Sohn Eichberger darüber hinaus auch in der Auswahl: einen Crémant D’Alsace Pinot Gris Extra Sec Grand C, der durch einen besonders frischen und fruchtigen Eindruck von Apfel, Birne, etwas Zitrus und Aprikose beeindruckt.

Im Wein-Business sind die Eichbergers nach eigener Aussage erst seit kurzer Zeit. &bdquo;Bisher haben wir nur Catering in diesem Bereich gemacht. In diesem Jahr sind wir erstmals auch bei insgesamt zehn Weinfesten vertreten“, sagt Alf Eichberger. Der 75-Jährige hat sich in Lippstadt einen Namen als Gastronom gemacht, betrieb unter anderem das &bdquo;Rustica Nova“ und später das &bdquo;Eichberger Restaurant“. &bdquo;Ich war 50 Jahre in der Gastronomie tätig, jetzt bin ich eigentlich im Ruhestand. Aber zu Hause zu sitzen, ist nichts für mich“, sagt er. Sohn Jens ist ebenfalls in der Gastronomie verwurzelt. In Detmold betreibt er noch einen weiteren Stand, an dem er Flammkuchen verkauft. Vater Alf Eichberger zeigte sich am Donnerstag voller Vorfreude auf die Detmolder Kundschaft. Was ihn überrascht? &bdquo;Es fällt auf, dass sich immer mehr jüngere Leute etwas aus Wein machen.“ Sie machten sich kundig und stellten Fragen, das habe er früher so nicht wahrgenommen. &bdquo;Ich sage immer, es muss schmecken, darauf kommt es an.“

Grauburgunder und Rosé besonders angesagt Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist mit dem Sun & Wine Store aus Hiddesen ein echter Lokalmatador. Hinter dem Weinhandel steckt Louis Dorenkamp aus Detmold, der zusammen mit einem weiteren Inhaber, der aus der Pfalz stammt, seit August 2024 aktiv ist. Auf dem Winzerfest präsentiert der Sun & Wine Store Weißweine und Rosé vom Weingut Studier aus Ellerstadt. Herzstück des Angebots ist &bdquo;der Herold“, ein feinherber und zugleich fruchtiger Rosé aus der Heroldrebe. Für Dorenkamp ist das Winzerfest die perfekte Gelegenheit, den Weinhandel und das Angebot den Detmoldern ganz nah zu bringen: &bdquo;Dass wir teilnehmen, war eine ganz spontane Aktion. Den Vertrag haben wir vor vier, fünf Wochen unterschrieben.“

Weine, unter anderem vom Weingut Rehm aus der Pfalz, bietet derweil Karl Schuapper aus München auf der Ameide an. Auch er ist zum ersten Mal in Detmold dabei, ist ansonsten viel auf Mittelaltermärkten wie dem Kaltenberger Ritterturnier unterwegs, wo stets reihenweise Honigwein über den Tresen geht. In Detmold bleibt er dagegen bei den Klassikern. &bdquo;In Westfalen geht vor allem viel Grauburgunder“, prognostiziert der Händler die bevorstehenden Kassenschlager beim Winzerfest. &bdquo;Auch Rosé wird hier gerne getrunken, Rotwein dagegen weniger. Der ist eher etwas für den Winter.“ Dabei habe er gehört, dass so manch einer seinen Rotwein mittlerweile auch kalt trinkt. &bdquo;Auch in Frankreich machen die es wohl so. Für mich wäre das aber nichts. Es geht zu viel vom Aroma verloren.“

Über die Detmolder wusste der Bayer am Donnerstag nur Gutes zu sagen. Schon von mehreren sei er freundlich auf sein Angebot angesprochen worden. Für das Wochenende hoffen dann sowohl die Händler als auch die Gäste darauf, dass es auch am Himmel freundlich bleibt.

Die Öffnungszeiten vom Winzerfest im Überblick : Donnerstag: 16 Uhr bis 24 Uhr, Freitag: 14 Uhr bis 24 Uhr, Samstag: 12 Uhr bis 1 Uhr und Sonntag: 13 Uhr bis 23 Uhr.

Vier Tage purer Genuss: Detmolder Winzerfest startet feucht-fröhlich

Angebot zur Kommunalwahl

Das Winzerfest in Detmold geht verlängert in die nächste Runde

Das Weinfest legt im Bad Meinberger Kurpark einen starken Start hin

Urige Weinstube in Detmolder Ex-Teehaus setzt auf ungewöhnliche Spezialitäten

Wie den Detmoldern das Winzerfest gefiel? Dafür gibt es nur ein Wort

Ungewohnt in Farbe und Geschmack: Orange, Naturwein und Co.

Viele Hundert Besucher an der Ameide: Das Detmolder Winzerfest in Bildern