Waldbad Bad Meinberg feiert 30 Jahre Förderverein

Horn-Bad Meinberg. 30 Jahre lang besteht das Bad Meinberger Waldbad nun schon unter Regie seines Fördervereins. Das soll am ersten Juli-Wochenende groß gefeiert werden. Geboten wird am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Juli, ein Familienprogramm mit vielen Attraktionen, Wettkämpfen, Musik und natürlich ganz viel (Quell)Wasser bei freiem Eintritt.

&bdquo;Ein Jahr haben uns Bürgermeister Block und der Rat das damals zugetraut“, erinnert sich Peter Radszuweit, heutiger Vorsitzender des Fördervereins Freibad Bad Meinberg. Gegründet hatte den Verein Professor Dr. Lothar Albertin. 1995 übernahm er das Bad von der Stadt. &bdquo;Inzwischen sind aus dem einen Jahr 30 Jahre geworden“, freut sich Radszuweit. Natürlich waren die 30 Jahre nicht immer einfach, &bdquo;aber die Bevölkerung identifiziert sich sehr stark mit dem Bad“, sagt Radszuweit. Schon bei Übernahme des Bades zählte der Förderverein 270 Mitglieder.

&bdquo;Anfangs hatten wir einen unheimlich großen Wasserverlust“, erinnert sich der heutige Vereinsvorsitzende. &bdquo;Das lag an den gusseisernen Leitungen aus den 60er-Jahren. Die hatten Löcher bekommen.“ Die wurden also als Erstes getauscht. Ursprung der Rohre ist eine Quelle am Kohlenberg - auch heute noch. &bdquo;Selbst bei trockenstem Wetter liefert die noch Wasser“, staunt Radszuweit. Bad Meinberger baden in den zwei großen Becken an der Vahlhausener Straße also in Quellwasser - was natürlich immer wieder umgewälzt und gefiltert wird. &bdquo;Wir verwenden städtisches Wasser nur zum Spülen nach Betriebsschluss“, betont Radszuweit.

Die Rutsche stammt aus Rostock Direkt nach Übernahme durch den Förderverein hatte das Bad Meinberger Freibad übrigens noch nicht sein heutiges Markenzeichen - die 63 Meter lange Rutsche. &bdquo;Die Einzige im Freigelände in Lippe“, sagt Radszuweit stolz. Die wurde erst 2003 aufgebaut. &bdquo;Vereinsmitglieder hatten sie für 14.000 Euro im Internet gefunden“, erinnert sich Radszuweit. Allerdings musste sie aus Rostock abgeholt werden. Dort hatte die Rutsche an einem Hotelpool gestanden.

&bdquo;Wir sind um vier Uhr morgens mit dem Lkw hochgefahren und abends um elf lag die Rutsche entladen hier bei uns auf dem Gelände“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende. Günter und Philipp Hagemeier hätten damals beim Entladen mit dem Traktor als Opa-Enkel-Gespann unglaublich schnelle Arbeit geleistet. &bdquo;Danach mussten wir sie von Hand auf neun Säulen aufstellen und nivellieren, denn für einen Kran war es dort unten zu nass“, sagt Radszuweit. Man habe also mit ähnlichen Methoden gearbeitet, wie die alten Ägypter beim Pyramidenbau. Da sei auch Vater Klaus Hagemeier ins Spiel gekommen. &bdquo;Man kann sagen, Klaus und Günter Hagemeier sind die Ingenieure unserer Rutsche.“

Sirene macht Photovoltaik möglich 2004 baute der Verein dann eine neue Heizung ins Bad ein. &bdquo;Mit der halten wir nachts das Wasser auf der Tagestemperatur“, sagt Radszuweit. &bdquo;Zuheizen wäre zu teuer.“ Den Strom produziert das Bad inzwischen selbst, mit Photovoltaik-Modulen auf dem Technikgebäude und dem Schwimmwärterhäuschen. &bdquo;Anfangs hieß es, dass sich Solar auf dem Schwimmwärterhäuschen nicht lohnen würde, weil ein großer Baum darauf Schatten warf“, erinnert sich Radszuweit. Straßen-NRW wollte den nicht fällen, &bdquo;obwohl wir angeboten hatten, mehrere neue dafür zu pflanzen.“ Dann habe die Stadt angefragt, ob sie eine neue Sirene auf dem Schwimmwärterhäuschen installieren dürfe. Durfte sie. Aber der Baum störte die ungehinderte Ausbreitung des Sirenentons. &bdquo;Plötzlich ging es ganz schnell und der Baum war weg“, erinnert sich Radszuweit lachend. Seitdem ist auch das Dach des Schwimmwärterhäuschens mit Solarpanelen bedeckt.

Die Bad-Technik wird vom Verein immer aktuell gehalten. &bdquo;Der Schwimmmeister kann alles per Smartphone steuern“, sagt Radszuweit. Das gelte für die Chlorgasanlage genauso wie für das Wasser, was die Rutsche herunterfließe. &bdquo;Oben wird die Rutsche mit Kameras überwacht. Sobald da wer Blödsinn macht, kann der Schwimmmeister per Handy das Wasser abstellen.“

Rund zwei Millionen in 30 Jahren Rund zwei Millionen Euro habe der Verein in den vergangenen 30 Jahren in das Bad investiert, sagt Radszuweit. Zuletzt etwa 30.000 Euro in den barrierefreien Umbau der Damen-Umkleide. Der Umbau der Herren-Umkleide soll nach der aktuellen Saison angegangen werden. &bdquo;Wir überlegen derzeit noch, ob wir Einstiegshilfen für Rollstuhlfahrer am Beckenrand installieren können. Dann wäre das Bad komplett barrierefrei“, verrät Radszuweit.

Ein Projekt für die Zukunft. Was bisher gemeinsam erreicht worden ist, wird am 5. und 6. Juli ab 11 Uhr gefeiert: Es gibt eine Hüpfburg und eine Fotobox. Wer möchte, kann Bogenschießen ausprobieren oder sich im Dosenwerfen messen. Kinder können sich auch schminken lassen. Am Samstag gibt es neben Gegrilltem auch Crêpes und Zuckerwatte. Um 15 Uhr beginnt der große Arschbomben-Wettbewerb. Wer lässt beim Sprung vom Drei-Meter-Brett das Wasser am höchsten spritzen?

Ab 19 Uhr steigt dann die Sommerparty mit Cocktailbar und Musik von DJ Dieter. Um 23 Uhr wird der Tag mit einem Festfeuerwerk beendet. Am Sonntag wird am 12 Uhr im Becken Wassergymnastik angeboten. Wer möchte, kann beim Kickerturnier oder beim Bullriding gegeneinander antreten. Ab 13.30 Uhr wird Kaffee und Kuchen angeboten. Wer Interesse am Tauchscooter Seabob hat, sollte sich 14 Uhr notieren. Wenn um 15 Uhr der Rutsch-Wettbewerb beginnt, beschallt auch die Band &bdquo;Talis Ambiton“ das Bad mit irischer Folk-Musik.

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