Worum sich Dirk Hennemann seit Jahrzehnten im Bad Meinberger Waldbad kümmert

Horn-Bad Meinberg. Dirk Hennemann wohnt mit seiner Frau Claudia auf dem Gelände des Bad Meinberger Freibads. Nach dem Aufstehen mal eben eine Runde schwimmen, viel Grün - aber eben auch Freibadlärm während warmer Sommertage. Eine Sache mit zwei Seiten. Aber der 52-Jährige hat es so gewollt. Er ist zweiter Vorsitzender des Fördervereins Freibad Meinberg und kümmert sich ehrenamtlich seit 30 Jahren um die Technik - und einiges mehr.

Es war Mitte der 1990er Jahre, als die städtischen Bäder in Bad Meinberg und Horn zur Disposition standen, weil umfangreich in sie investiert werden musste. Zwei Vereine wollten das Meinberger Freibad in eigener Regie übernehmen, den Zuschlag erhielt der neu gegründete Förderverein Freibad Bad Meinberg mit seinem Vorsitzendem Dr. Lothar Albertin.

Freibadvergnügen für Kinder Dirk Hennemann war von Anfang an dabei, bald auch im Vorstand. Das Freibad kannte er bereits wie seine Westentasche, weil er nicht weit davon entfernt gewohnt hatte. &bdquo;Ich bin in der Siedlung Buschkamp aufgewachsen. Wir haben nach der Schule den Ranzen in die Ecke geschmissen und sind ab 14 Uhr ins Freibad“, erzählt er. Bei jedem Wetter. Das bescherte ihm eine schöne Jugend.

Weitere Teile der LZ-Serie gibt es auf unserer &bdquo;Mit Herz für...“-Sonderseite

Der Bad Meinberger absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur und kennt sich mit technischen Anlagen aus. Er sammelte bei verschiedenen Firmen Erfahrungen, darunter beim damaligen Bewegungsbad, bei dem er den Umbau mitgestaltete. Inzwischen arbeitet er bei der Stadtverkehr Detmold. Anfangs kümmerte er sich mit Klaus Hagemeier um die Schwimmbadtechnik im Waldbad, später allein.

Pumpen und Chlorwerte Dirk Hennemann schaut täglich, ob die Filter funktionieren. Denn das Beckenwasser kommt aus einer Quelle und wird unterirdisch bis unters Schwimmmeisterhäuschen geleitet. Er schaut, ob die Pumpen funktionieren und die Chlorgaswerte stimmen. Das Wasser wird innerhalb eines Tages umgewälzt. Morgens um 6 Uhr begrüßt der Bad Meinberger auf dem Weg zum Technikhäuschen die Frühschwimmer, die montags bis freitags ihre Bahnen ziehen. Klingt nach entspanntem Tun, aber Hennemann gibt zu: &bdquo;Immer ist es auch nicht schön. Ab und zu bin ich auch müde.“

Einige Jahre nach der Jahrtausendwende lebte noch ein früherer städtischer Bademeister im damaligen Schwimmmeisterhaus, das sich auf dem Freibadgelände befindet. Hier waren der Eingang zum Bad, Umkleiden und ein Kiosk, in dem Dirk Hennemanns Mutter bis zum Jahr 2014 Süßes und Getränke ausgab. Jetzt ist alles das Heim von Claudia und Dirk Hennemann.

Umkleiden für sich umgebaut &bdquo;Das Haus hat mir schon immer gefallen“, erzählt der stellvertretende Vorsitzende. Die Ruhe und der Blick, der von der Terrasse weit übers Tal führt. 2003 kaufte er den Holzständerbau aus dem Jahr 1954, dämmte die Wände und baute ihn um. 2005 heirateten er und seine Claudia, die sich in einem Bauwagen eine Sauna eingerichtet hat.

&bdquo;Wenn ich nachmittags von der Arbeit komme und mich dann hierhin setze, dann fällt der Stress von mir ab“, sagt der 52-Jährige. Die Leute seien gut drauf und das tue gut. Und außerhalb der Saison ist es hier ganz ruhig. &bdquo;In einem Winter haben wir bei dem hohen Schnee mal eine Langlaufloipe gezogen“, erinnert er sich schmunzelnd. Er war auch dabei, als 2003 der Verein eine neue Rutsche brauchte und das 63 Meter lange Exemplar aus einem Hotel aufgebaut wurde - zum Schnäppchenpreis für 10.000 Euro.

Becken sind plötzlich leer Nicht schlecht staunte Hennemann auch, als die vollen Becken eines Morgens plötzlich leer waren - ein Wasserrohrbruch. In einem nächtlichen Kraftakt wurde die Stelle unter Zuhilfenahme eines Baggers geflickt. Und am nächsten Tag konnten die Besucher wieder ins Nass tauchen. &bdquo;Das sind Sachen, die vergisst man nicht.“

Nicht mehr lange, und das Freibad öffnet für die Sommersaison 2025. Bis dahin hat Dirk Hennemann noch eine Menge zu tun, zum Beispiel das Becken zu streichen. &bdquo;Jedes Wochenende geht drauf“, bestätigt er. Ehefrau Claudia hat dafür Verständnis, doch wenn alles bis Ende Mai erledigt ist, freuen sich beide auf einen Kurzurlaub in Dänemark.

Warum er sich mittlerweile seit drei Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert? &bdquo;Es ist das Schönste, wenn sich Kinder freuen“, sagt der 52-Jährige. Und er tut es für Bad Meinberg. Gerne würde er allerdings etwas kürzer treten. &bdquo;Es wäre nett, wenn mehr junges Blut dabei wäre“, verweist er auf die Vorstandsarbeit. Gern mit Interesse an Technik. Ansonsten ist jeder Bürger an den kommenden Samstagen ab 10 Uhr zum Helfen willkommen.

----------------------------------------------------

LZ-Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“

Ohne sie geht es nicht: Etliche Horn-Bad Meinberger sind ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Horn-Bad Meinberg“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Horn-Bad Meinberger Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an cgroene@lz.de Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

Worum sich Dirk Hennemann seit Jahrzehnten im Bad Meinberger Waldbad kümmert

Warum die Freibäder in Horn-Bad Meinberg immer wieder leer blieben

Was die Freibäder in Horn-Bad Meinberg alles zu bieten haben

So feierte das Waldbad in Bad Meinberg sein 30- jähriges Bestehen

Waldbad Bad Meinberg feiert 30 Jahre Förderverein

Horner Burgwall oder Radwege: Einsatz für eine bessere Stadt

Alpakas und Arschbomben: Eggebad-Horn öffnet nach zwei Jahren wieder

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus