Entschlammung des Bad Meinberger Kurparksees wird 90.000 Euro teurer

Horn-Bad Meinberg. Beeindruckend sieht er aus, der Polder im Silvaticum. Er soll die errechneten 6300 Kubikmeter Schlamm fassen, die ab November aus dem Kurparksee abgesaugt werden. Wann es genau losgeht mit der Entschlammung, muss noch mit der ausführenden Firma abgestimmt werden. Sicher ist aber: Insgesamt wird die Maßnahme 90.000 Euro teurer. Dafür will sich die Stadtverwaltung während der Ratssitzung am kommenden Donnerstag das Okay von der Politik holen.

Direkt neben der Kneippanlage sind im Silvaticum auf der ehemaligen Wiese entlang der Pymonter Straße mit schwerem Gerät etwa zwei Meter hohe Wälle aufgeschüttet worden , so dass sich zwischen ihnen eine eingedeichte Fläche ergibt, in die der Schlamm gepumpt werden wird. Entstanden ist der Schlamm am Seegrund durch Sedimente, die die den Kurpark durchfließende Werre mit sich führt. Proben haben eine Mächtigkeit des Schlamms von bis zu 110 Zentimeter ergeben. Im Mittel rechnet man mit einer 70 Zentimeter dicken Schlammschicht, die der Schneidkopfsaugbagger im See abbauen und durch eine Rohrleitung in den etwa 500 Meter entfernten Polder pumpen muss.

Schlamm hat drei Jahre Zeit zum &bdquo;Entsaften“ Dort soll das Wasser-Schlamm-Gemisch dann drei Jahre lang ruhen und &bdquo;entsaften“, so dass es später kompakter ist und besser per Lkw abgefahren werden kann. Denn aktuell - das haben die Planer errechnet - bräuchte man dafür 630 große Vierachs-Kipplaster. Die Hoffnung ist, dass in drei Jahren weniger notwendig sind. Verschwinden muss der Polder nach drei Jahren auf jeden Fall. Das sieht die Genehmigung des Kreises Lippe für dessen Bau so vor.

Obwohl steigende Kosten derzeit dem gesamten Bausektor zu schaffen machen, hatte die Stadt für die Kurparkseeentschlammung ein für sie günstigeres als ursprünglich prognostiziertes Ausschreibungsergebnis erzielt. 590.000 Euro sind im städtischen Haushalt 2025 insgesamt für Gewässerunterhaltung vorgesehen. Ein Großteil davon war für den Bau des Polders und die Entschlammung gedacht. Beides war im Jahr 2023 auf 650.000 Euro Gesamtkosten geschätzt worden.

Hochwasserschutz in Ortsteilen verbessert Das durch die günstigere Ausschreibung dort eingesparte Geld investierte die Stadt sofort in den Hochwasserschutz in Leopoldstal, Wilberg und Belle. Teile Leopoldstals waren im August 2024 nach einem Unwetter abgesoffen. &bdquo;Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise das Freischneiden und Stabilisieren von Böschungen, Entschlammung von Gewässerverläufen, Beseitigen von Windbruch oder das Räumen von Durchlässen. Zudem wurde gerade in Leopoldstal die Verwallung aufgeschüttet“, erklärt Stadt-Pressesprecher Sebastian Vogt. Insgesamt hätten die Maßnahmen aber weniger als die nun zusätzlich benötigten 90.000 Euro gekostet.

Die sind laut Stadtverwaltung durch zusätzliche Auflagen wie die Aufkalkung des Bodens im Silvaticum zur Stabilisierung des Polder-Damms und durch eine geänderte Arbeitsweise zum Schutz der Fischbestände entstanden. &bdquo;Diese Vorgaben sind zwingend umzusetzen und führen unvermeidlich zu Mehrkosten“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Rat.

Entnommen werden soll das zusätzlich benötigte Geld dem Budget für die Straßenunterhaltung. Für die schon beauftragte Sanierung der Straßendeckschichten sei es witterungsbedingt dieses Jahr eh zu spät, schreibt die Stadtverwaltung. Deshalb könne man das dafür vorgesehene Geld für die Mehrkosten bei der Entschlammung verwenden.

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