
Horn-Bad Meinberg (tog). Immer schon hat die Region rund um Externsteine und Hermannsdenkmal Autoren inspiriert, etwas zu Papier zu bringen. Um die kleinen literarischen Schätze heimischer Verfasser den Menschen näher zu bringen, hatte der Heimatverein Horn zum Leseabend in die Burg geladen.
Der Begriff "Insubordination" war es, der vor gut 2.000 Jahren römische Offiziere das Fürchten lehrte, wenn sie anfingen, sich im Germanenland Gedanken über die Befehle ihrer Feldherren zu machen. Die von Cornelia Müller Hisje aus Detmold vorgetragene Geschichte ließ die gut 40 Zuhörer an dem Abend am Schicksal des römischen Truppenführers Cornelius Lupus teilhaben, der in einen solchen Konflikt geraten war.
Angelehnt an die historischen Ereignisse, die im heutigen Lippe im Jahr 9 n. Chr. stattfanden, sorgte sie mit ihrer sehr plastischen Darstellung für Geschichte zum Erleben. Die Zuhörer konnten ihrem Protagonisten während des gut 20-minütigen Lesebeitrages auf Schritt und Tritt folgen, an seiner Entscheidungsfindung teilhaben und dabei sogar dem alten Cherusker Arminius begegnen, mit dem der Lupus am Ende die Waffen kreuzte.
Für den achten Leseabend unter dem Thema "Heiteres und Weiteres - aus heimischer Autorenfeder" hatte der Heimatverein eine facettenreiche Auswahl getroffen. Klaus Blechner beschrieb in mehreren kleinen Geschichten seine Kindheit im Silberbachtal. Neben dem Ort war ihm besonders die Begeisterungsfähigkeit von Kindern ein wichtiges Element, sodass er seinen Beitrag mit den Worten "liebe ehemalige Kinder" eröffnete.
Das Besondere an den Leseabenden ist sicherlich auch der Ort: Im Rittersaal, bei Kerzenlicht, mit leise klingendem Saitengezupfe hatte der Heimatverein wieder für ein spezielles Ambiente gesorgt. Auch im achten Jahr der Veranstaltung kamen die Gäste in der Pause in den Genuss eines Apfelpunsches, so Vorsitzende Anne Oelers-Albertin.