
Horn-Bad Meinberg (mab). Nicht immer müssen Gebäude, die nicht mehr genutzt werden, gleich abgerissen werden. Das Trafohäuschen von Eon Westfalen Weser an der Ecke Leopoldstaler Straße/Röddepöhler Weg ist dafür ein gutes Beispiel. Es geht nun in private Hände über. Zu verdanken ist dies der Initiative von Klaus-Peter Stock. Der Leopoldstaler kommt auf seinem Weg zur Arbeit in der Stadtverwaltung täglich an dem Gebäude vorbei. "Als Architekt und Mitglied des Heimatvereins Leopoldstal fände ich es sehr schade, wenn dieses Gebäude von der Bildfläche verschwinden würde."
Das Trafohäuschen sei durchaus gut erhalten, stadtbildprägend und ein Zeitzeuge der damaligen Technik. Zudem sei das Gebäude vom Erscheinungsbild her allgemein bekannt. Es sei etwa 1953 erbaut worden und habe dann über die Jahre als Trafostation der Pesag und später Eon gedient. Dieter Vollmer von der Pressestelle des Energieversorgers: "Aufgrund von Netzmodernisierungsmaßnahmen wird das Gebäude nicht mehr benutzt."
Nach einem Ortstermin habe man das Gebäude Klaus-Peter Stock angeboten. Dieser lief sich die Hacken wund, um einen Interessenten zu finden, da der Erwerb des Gebäudes für ihn als Privatperson nicht in Frage kam. Als er mit seinem Latein schon fast am Ende war, fand Klaus-Peter Stock doch noch einen Horner Bürger, der das Gebäude mitsamt Grundstück erwerben und erhalten will.
Grundsätzlich sei Eon Westfalen Weser in Einzelfällen bereit, die Gebäude ehemaliger Trafostationen Interessenten nach Aufgabe des betrieblichen Nutzens zu übereignen, erläuterte Dieter Vollmer. Das könne allerdings nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers geschehen. Dies sei in der Regel aber nicht der Energieversorger selber. Das Horner Beispiel beschreibt Vollmer eher als Ausnahme.
Für die weitere Nutzung solcher Stationen kennt der Pressesprecher auch Beispiele in Lippe. So hat in Schlangen der Förderverein Ortsgeschichte die Trafoturmstation, die 1925 über dem Schlänger Bach erbaut wurde, liebevoll restauriert. In Extertal, Barntrup und Schieder-Schwalenberg seien sie von Grundeigentümern zur weiteren Nutzung etwa für Fledermäuse oder als Gerätehäuschen übernommen worden.