Kalletal will Pilotgemeinde für die gelbe Tonne werden

Kalletal-Hohenhausen. Bei schlechten Windverhältnissen wehen sie gerne weg, oder sie platzen auf, und der Müll verteilt sich auf den Straßen: Gelbe Säcke sind vielen Lippern schon wegen der mangelnden Wetter- und Reißfestigkeit ein Dorn im Auge. Die gelbe Tonne statt der Säcke könnte Abhilfe schaffen. Jetzt haben die Kommunalpolitiker im Fachausschuss beschlossen, dass Kalletal Testgemeinde für die Einführung der Tonne werden will. Ob es wirklich bald so weit kommt, ist noch ungewiss.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Fraktion der Unabhängigen Kalletaler Bürger (UKB) mit einem entsprechenden Antrag, der nun im Ausschuss für Ordnung und Soziales diskutiert wurde. Auch der Rat muss noch über das Thema entscheiden.

UKB-Fraktionsvorsitzender Ingo Mühlenmeier hatte in seinem Antrag als grundlegender Ziel formuliert, kreisweit als erste Kommune in Kalletal die gelbe Tonne einzuführen, um als Testgemeinde für Nordlippe zur Verfügung zu stehen. &bdquo;Damit beabsichtigen wir in erster Linie, in Sachen Kosten und Machbarkeit ein Feedback zu bekommen", erklärte Mühlenmeier. Die Verhandlungen darüber dauern noch an.

Bürgermeister Mario Hecker stellte klar, dass eine endgültige Entscheidung nur über den Abfallwirtschaftsverband Lippe (AWV) gefällt werden kann. &bdquo;Auch wenn es nicht in unserer Hand liegt, befürwortet die Gemeindeverwaltung das Vorhaben ausdrücklich", so Hecker. Mit einem mehrheitlichen Beschluss könne man dem AVW aber signalisieren, dass die Gemeinde pilotweise zur Verfügung stünde. Die Hoffnung: Wird die gelbe Tonne schrittweise eingeführt, hat Kalletal dann gegenüber anderen Städten und Gemeinden die Nase vorn haben.

Vor der Abstimmung wurde im Ausschuss auch über die Kosten im Falle einer Einführung auf Probe in Kalletal diskutiert. CDU-Fraktionsmitglied Sabine Reinecke-Erke brachte zum Ausdruck, dass ihre Partei den Beschlussvorschlag vor 2021 nicht mittragen werde: &bdquo;Wenn wir als Gemeinde den Antrag stellen, müssen die Kosten über den Kreis mit abgedeckt sein", gab sie zu bedenken.

Georg Krüger, Mitglied im Seniorenbeirat und Sozialausschuss, merkte ferner an, dass man im Vorfeld ebenfalls über das durchschnittliche Volumen der gelben Tonne nachdenken müsse. Darüber hinaus sei zu klären, ob Bürger in der Testphase beispielsweise eine zweite Tonne kostenlos beantragen können oder jeder Haushalt in der Gemeinde über ausreichend Stellplatz verfüge.

Vier Nein-Stimmen von der CDU gab es bei der Abstimmung. Der endgültige Beschluss soll im Dezember im Rat gefällt werden.Dass die gelbe Tonne schon in naher Zukunft im Kreis Lippe Realität wird, schließt Berthold Lockstedt, Geschäftsführer der Abfallbeseitungs-GmbH Lippe, aus. &bdquo;Rechtlich betrachtet, gibt es da momentan überhaupt keine Möglichkeit", so Lockstedt.

Allein die Anschaffung der Tonnen wäre aus seiner Sicht nicht zu stemmen. Mit dem neuen Verpackungsgesetz könnte die gelbe Tonne ab dem Jahr 2021 verpflichtend werden – dann für alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet. Laut Lockstedt gibt es Gespräche zum Thema Einführung.

Für diese könnte sich das Kalletal durch einen Ratsbeschluss eine gute Ausgangsposition verschaffen. &bdquo;Im Grunde wollen wir mit diesem Entscheid unseren Bürgern versichern, dass wir das Problem erkannt haben und gewollt sind, eine Lösung zu finden", so Bürgermeister Hecker.

Dickere Säcke Während die gelbe Tone auf sich warten lässt, ist zum Jahreswechsel bereits eine andere Lösung in Sicht: Durch den bevorstehenden Wechsel von der Firma Tönnies zum Entsorgungsunternehmen Veolia erhofft sich der Kreis besonders im Hinblick auf die Qualität der gelben Säcke Besserung. Berthold Lockstedt von der Abfallbeseitungs-GmbH Lippe ist optimistisch: &bdquo;Sie sind wesentlich dicker und sind kein Vergleich zu den jetzigen Exemplaren".

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