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Zehn Kilometer sind nur eine Etappe

Museumsverkehr auf der Begatalbahn zwischen Barntrup und Dörentrup eröffnet

Der Weg ist frei: Landrat Friedel Heuwinkel (Mitte) schneidet im Beisein offizieller Gäste feierlich das Band durch und eröffnet die Museumsbahnstrecke Barntrup-Dörentrup.Foto: Schönfeld
Der Weg ist frei: Landrat Friedel Heuwinkel (Mitte) schneidet im Beisein offizieller Gäste feierlich das Band durch und eröffnet die Museumsbahnstrecke Barntrup-Dörentrup.Foto: Schönfeld

Barntrup/Dörentrup/Extertal (sos). Seit dem Pfingstwochenende gibt es auf der Begatalbahn zwischen Barntrup und Dörentrup wieder regelmäßig einen Museumsbahnverkehr. Den "langjährigen Dornröschenschlaf" hat das Team der Landeseisenbahn Lippe (LEL) mit der Hilfe vieler ehrenamtlicher Unterstützer beendet.

Die offizielle Jungfernfahrt führte von Barntrup nach Dörentrup, mit Zwischenstopps in Bega und Farmbeck. Die politische Prominenz ließ sich dieses Ereignis nicht entgehen: So forderten die Bundestagsabgeordneten Gudrun Kopp (FDP), Ute Koczy (B90/Die Grünen) und Dirk Becker (SPD) sowie Landratskandidat Kurt Kalkreuter (SPD) und Barntrups Bürgermeister Herbert Dahle (SPD) gleichermaßen den baldigen modernen Ausbau der Begatalbahn, um die Region strukturell zu stärken. Zudem gratulierten Landtagsabgeordneter Walter Kern (CDU) und Landrat Friedel Heuwinkel den Organisatoren zu ihrer "herausragenden ehrenamtlichen Leistung".

Dank gebühre besonders dem 75-jährigen pensionierten Bundesbahner Fritz Schneider, der durch sein Engagement die Wiederinbetriebnahme der Strecke angestoßen habe, so Festredner Walter Kern, der Schneider ein Präsent überreichte. Dörentrups Bürgermeister Friedrich Ehlert bedankte sich für die schöne Erinnerung an seine Schulzeit: "Vor 35 Jahren bin ich selbst mit einer solchen Dampflok zur Schule gefahren."

Am ersten Regelfahrtag, am Pfingstsonntag, lief der Eisenbahnbetrieb - wie auch zukünftig - mit zwei Lokomotiven: der renovierten Diesellok V65 und der Dampflok "Emil Mayrisch N.3". 500 Begeisterte tummelten sich auf den aufwendig hergerichteten Bahnsteigen und fuhren im Hecken-Eilzug mit.

Im Jahre 1980 waren zum letzten Mal Personenzüge auf der ehemaligen Kursbuchstrecke 204 Lemgo-Hameln gefahren, erklärt Andreas Brüntrup, Vorsitzender der LEL. Der Güterverkehr wurde einige Jahre später ebenfalls eingestellt. In den 90-er Jahren formierte sich dann eine Initiative, die den Personenverkehr zwischen Barntrup und Lemgo reaktivieren wollte. Im Januar vergangenen Jahres packten es dann die Aktiven der Landeseisenbahn Lippe an: Sie befreiten zugewachsene Bahnanlagen vom Grün, sanierten Brücken und Bahnsteige, überholten Bahnübergänge, reparierten Weichen, stellten neue Schilder auf und so weiter.

Nächstes Ziel der Landeseisenbahn Lippe ist nun der Lückenschluss von Dörentrup nach Lemgo-Lüttfeld. Am Ende soll eine 27 Kilometer lange durchgehende Strecke - von Bösingfeld nach Lemgo - stehen, die regelmäßig mit einer musealen Bahn befahren werden kann.

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