Geschaut, gezielt, geworfen: Mark Krauspe zeigt im Vereinsheim des 1. DC Bielefeld in Greste, wie es beim Darts gehen soll. Foto: Preuss Mit einem Klick auf die Videosymbole im Bild sehen Sie Erklärungen zur Dartscheibe und den Pfeilen. Leopoldshöhe-Greste. Es ist ruhig an diesem Morgen im Vereinsheim des 1. Dart-Clubs (DC) Bielefeld in Greste. Geradezu ideal, sich in eine unbekannte Sportart einzufuchsen. Anders das Bild im Londoner "Ally Pally" , wenn 3000 grölende Menschen den Profis bei der Weltmeisterschaft zu sehen. Ganz egal, ob leise oder laut: Darts ist eine Kopfsache. Das behauptet Mark Krauspe, seit zwei Jahren Präsident der OWL-Liga. Viele Lipper frönen hier an der Helpuper Straße ihrem Hobby. Die Entwicklung in einer langen Zeit unbekannten Sportart ist bemerkenswert. Waren es früher keine zehn Leute, die dem offenen Training des Bielefelder Vereins beiwohnten, sind es mittlerweile bis zu 45. "Darts wird internationaler", berichtet Krauspe, um aber auch gleich anzufügen: "Es ist ein Kneipensport. Das ist so und es wird sich auch nicht so schnell davon lösen können." Darum haben die Verantwortlichen in Greste viel Wert darauf gelegt, weg von diesem Image zu kommen. Die Spielstätte macht's vor und lädt wahrlich zum Spielen ein. Man merkt dem 43-Jährigen die Freude an, über seinen Sport philosophieren zu können. "Training, Training, Training, Training", gibt er den Laien mit auf den Weg. Schließlich sei Darts eine Präzisionssportart, die bei 80, 90 Prozent der Spieler eine reine Kopfgeschichte sei. Krauspe: "Du kannst Trainingsweltmeister sein, wenn es aber ernst wird, kriegen viele die Flatter." Deshalb will er sich auch gar nicht lange damit aufhalten, Anfängern eine Anleitung an die Hand zu geben. "Wenn man anfängt, ist es schwer den richtigen Standort zu finden. Also muss man experimentieren und danach den Wurfstil ausloten. Jeder soll so werfen, wie er will - wichtig sind am Ende die Punkte", lächelt Mark Krauspe. Es juckt in den Fingern. Irgendwie wird es jetzt für mich mal Zeit, die Pfeile in die Hand zu nehmen. Ich stelle mich etwas seitlich, konzentriere mich auf die dreifache 20, ein Feld das gerade acht Millimeter hoch ist, aber die mit 60 Punkten die höchste Punktzahl liefert. Ein kleiner Schwung, der Pfeil fliegt - aber nicht dahin, wo ich ihn gerne hätte. Naj ja, immerhin habe ich die Scheibe getroffen. In diesem Moment erinnere ich mich an die Worte von Mark Krauspe: "Training, Training, Training, Training." Vielleicht wird es also doch mal Zeit für ein Einsteigerset mit Scheibe und Pfeilen, das im benachbarten Shop (fast direkt an die Spielfläche) schon für knapp 100 Euro zu bekommen ist. Beim Herausgehen beschreibt mir der Experte dann noch einmal die außergewöhnliche Sportart: "Du musst dein Ding machen. Mir kann vor der Scheibe keiner helfen. Darts hat nichts mit Glück zu tun." ich werde mich erinnern, wenn ich irgendwann mal wieder in 2,37 Meter Entfernung vor dieser Scheibe stehe. Von 501 Punkten gehts auf Null herunter Die Scheibe : Das Board hat einen Durchmesser von 45 Zentimetern. Sie hängt vom „Bullseye" (der kleine rote Punkt in der Mitte der Scheibe) 1,73 Meter über den Boden. Die Entfernung, aus der der Spieler das Board anvisiert, beträgt 2,37 Meter. Es gibt Felder mit verschiedenen Wertigkeiten. Große Felder zählen einfach. Für Treffer in Felder des Außenrings (acht Millimeter hoch) gibts die doppelte Punktzahl, im mittleren Ring zählen Treffer dreifach. Der grüne Ring in der Mitte ist das Bull (25 Punkte), der rote Punkte das Bullseye (50 Punkte). Der Dart : Ein Pfeil besteht aus den vier Komponenten Spitze (Tip), Griff (Barrel), Schaft (Shaft) und Flügel (Flights). Er darf beim Steeldarts maximal 50 Gramm wiegen, in der Regel ist er 20 bis 26 Gramm leicht. Die maximale Länge dürfte utopische 30,5 Zentimeter betragen, die meisten sind 15 Zentimeter lang. Die Zählweise : Jeder Spieler beginnt beim Steeldarts mit einem Punktestand von 501 und muss mit möglichst wenig Darts genau auf 0 kommen. Ein Spiel muss mit einem Doppeltreffer beendet werden (double out). Ein Spiel von 501 auf 0 Punkte wird als „Leg" oder auch als „Game" bezeichnet. Drei Legs ergeben einen Satz (Set). Ein Wurf besteht aus drei Darts – es sei denn das Leg, Set oder Match kann mit weniger als drei Darts beendet werden. Ernährungstipp Um in einem Darttunier über genügend Konzentration zu verfügen, sollte statt zu Chips, lieber öfter zu einer Nuss-Mischung gegriffen werden. Einige Nusssorten wie Mandeln, Haselnüsse, Cashews oder Walnüsse enthalten Stoffe, die die Konzentration erhöhen und die Leistungsfähigkeit steigern. Das klassische Studentenfutter enthält neben Nüssen auch getrocknete Früchte, die durch den enthaltenen Zucker als schnell wirkende Energielieferanten dienen. Zudem ist Vorsicht geboten, wenn in geselliger Runde gespielt wird. Ein Bier und eine Currywurst mit Pommes enthalten viele Kalorien. Weniger kalorienreich sind Saftschorle und Salatteller. (Silka Göhler und Steffi Rempel, Ernährungsberaterinnen) Fitnesstipp: Übung gegen den nervigen "Hüftspeck". Die Übung beginnt in rechter Seitlage. Beide Beine sind zunächst angewinkelt und liegen übereinander. Den rechten Arm am Boden ausstrecken, während die linke Hand sich im Nacken befindet. Nun gleichzeitig das linke Knie und den linken Ellenbogen zusammenführen und wieder lösen. Diese Bewegung circa 20 Mal wiederholen. Danach die Seite wechseln.