Schweißausbrüche im lippischen „Ally Pally“: In Aspe wird zwölf Stunden fleißig gerechnet

Bad Salzuflen. Ist Darts pädagogisch wertvoll? Paul Krohne hat keine Zweifel. Der ehemalige Tourcard-Holder visierte bei der MyDartCoach-Championship in Bad Salzuflen unermütlich Bull und Bulleye an. Über zwölf Stunden lang dauerte das Ein-Tages-Turnier, bei dem Krohne dem LZ-Reporter zwischenhzeitlich verriet, wie er durch Darten in der Schule seine Rechenkünste verbesserte.

&bdquo;Mein Vater hat damals ein Board auf den Boden gestellt, um meine Mathe-Qualitäten zu verbessern“, berichtet der 24-jährige Münsteraner. Denn wer den Score von drei Pfeilen nicht zügig berechnen kann, hat beim Darten schlechte Karten.

Hermann kann Kopfrechnen Ein Meister im Kopfrechnen ist Joshua Hermann aus Winterberg, der als Schiedsrichter und Caller am Streaming-Board fungierte. Blitzschnell zählte und verkündete er nach jedem Wurf die erzielten Punkte und informierte die Männer an der Oche, ob sie mit ihrer Punktzahl ein Checkout erzielen können.

Und gerechnet wurde im lippischen &bdquo;Ally Pally“ fleißig. Stolze 558 Spielerinnen und Spieler hatten für die 2022 von Micha Wattenberg ins Leben gerufene MyDartCoach Championship gemeldet. Waren es bei der Premiere in Herford Eickum noch 200 Meldungen, so ist die Darts-Community, die um ein üppiges Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro spielte, rasant gewachsen. Als &bdquo;magische Zahl“ peilt Wattenberg irgendwann sogar einmal 1024 Spieler an, um vier 256-er Gruppen bilden zu können.

In den beiden Hallen im Schulzentrum Aspe war am Wochenende aber Hitzeresistenz gefordert. Da die Oberlichter nicht geöffnet werden durften, herrschten Saunatemperaturen vor den 64 Boards, die sich Wattenberg auch über Partner in Löhne und Herford organisiert hatte.

Schon früh in der Gruppenphase wurde deutlich, welch hohes Niveau das Turnier prägte. Averages von über 100 Punkten, darunter sogar ein 108er Schnitt im Stream, ließen die Zuschauer aufhorchen. Bereits in der K.o.-Runde der letzten 256 gab es die erste Überraschung, als sich der eigens aus England angereiste Jack Langston mit 2:4 geschlagen geben musste. Auch Teamkollege Pascal Lausch ausdem MyDartCoach-Team war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschieden. Die Mitfavoriten blieben weiter voll fokussiert. Christopher Toonders aus Dortmund, Sieger von 2023, zog mit einem 5:2 gegen Kevin Jußen ins Halbfinale ein.

80-Punkte-Schnitt reicht nicht Und auch Paul Krohne marschierte, brillierte im Achtelfinale mit einem klaren 5:0-Erfolg und und bezwang Vincent Conradt mit einem souveränen 97,33-Average klar mit 5:1. Sein Erfolgsrezept? &bdquo;Das ist eigentlich ganz einfach. Am wichtigsten ist es, von Beginn an die Nerven zu behalten. Dann kommt man schnell in den Tunnel“, verriet Krohne, für den im Halbfinale gegen Finn Chudziak, der zuvor Titelverteidiger Leon Weber ausgeschaltet hatte, trotz eines 80-Punkte-Schnitt aber Endstation war.

Auch Christopher Toonders lieferte sich gegen Finn Chudziak einen Schlagabtausch auf Augenhöhe, musste seinem Kontrahenten am Ende aber gratulieren. Wie im Vorjahr kam es zu einem reinen MyDartCoach-Finale, in dem Maximilian &bdquo;Gurke“ Czerwinski mit einem glatten 6:1-Sieg bewies, warum er PDC-Tourcard-Holder ist.

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