"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" - Fans des RTL-Dschungelcamps feiern am Freitagabend ein lang ersehntes Wiedersehen mit dem Dschungel und zwölf mehr oder weniger bekannten Prominenten. Zwei Wochen lang warten jede Menge spannende Tage auf die Zuschauer.
Wir freuen uns schon sehr aufs RTL-Dschungelcamp und haben uns gedacht, dass wir ja auch mal zu einer Dschungelprüfung antreten könnten. Da nicht ganz so viele Kollegen Mehlwürmer und Heuschrecken in den Mund nehmen wollten, haben wir unsere extravaganten Delikatessen später auch noch in der Detmolder Innenstadt zur Verkostung angeboten.
Außerdem haben wir uns die diesjährigen Kandidaten einmal genau angeschaut und erzählen mit einem Augenzwinkern, was sie vor dem Dschungel gemacht haben, wie sehr sie uns im TV nerven werden und wie ihre Aussichten auf die Dschungelkrone stehen.
Der LZ-Kandidatencheck 2016
Gunter Gabriel (73): Günter Caspelherr, so sein richtiger Name, gehört zur älteren Garde der diesjährigen Dschungelabenteurer. Zu seinem Künstlernamen „Gabriel" verhalf ihm übrigens seine Frau aus erster Ehe, Gabriele. Der in Bünde geborene Sänger verbuchte in den 70ern große Erfolge ("Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld"). In den 80ern folgte der wirtschaftliche Ruin: alle vier Ehen scheiterten ebenso wie seine Musikkarriere. Zudem litt der Sänger jahrelang unter Alkohol- und Drogenproblemen. Im Dschungel möchte er neue Seiten von sich zeigen. Seine Fans schätzen den Frauenschwarm für seine direkte und schonungslose Art. Auch Gabriel selbst bezeichnet sich als „ehrliche Haut". Gabriel wird im Camp den Ton angeben und Tacheles mit seinen Mitbewohnern sprechen. Viele Freunde wird er nicht gewinnen. Sein Spaß- und Nervfaktor sind gering. Vermutlich wird er sich eher im Hintergrund halten und den jungen Wilden die Bühne überlassen. Er hat mit seiner ruhigen und gelassenen Art aber gute Chancen unter die Top 3 zu kommen.
Helena Fürst (41): Helena wer? Die vermeintlich „gute Seele" der Dschungelkandidaten war fünf Jahre lang beim TV-Sender RTL als Anwältin auf den Bildschirmen präsent – doch nur die wenigsten Zuschauer dürften sie kennen. In der Sendung „Helena Fürst – Kämpferin aus Leidenschaft" deckte die staatliche geprüfte Betriebswirtin von 2010 bis 2013 Behördenwillkür und Amtsmissbrauch auf. Als „Anwältin der Armen" setzte sich die 41-Jährige leidenschaftlich für Arbeitslose und Hilfsbedürftige ein. Mitte August vergangenen Jahres stellte RTL die Doku-Soap schließlich ein. Fürs Dschungelcamp ließ sich Fürst Rastazöpfe flechten. Chancen auf den Titel hat sie nicht, sie wird – sofern sie nicht von Anfang an Gas gibt – schnell wieder nach Hause geschickt.
Rolf Zacher (74): Der langjährige Schauspieler und Musiker ist mit seinen mittlerweile 74 Jahren der Dschungel-Opa und damit Nachfolger der Garde um Walter Freiwald, Winfried Glatzeder, Helmut Berger & Co. Nach einem Dreh Ende der 60er hatte der gelernte Konditor mit seinem Porsche einen schweren Unfall und litt noch Jahre danach an den Spätfolgen: Nach mehreren Jahren der folgeschweren Heroinabhängigkeit und mehreren Haftstrafen gelang es ihm, in den 80er Jahren, seine Sucht zu überwinden. In über 200 Rollen war er in Filmen und Serien zu sehen. Im September 2011 veröffentlichte der begnadete Sänger sein letztes Musikalbum „danebenleben". Ob ihm im Dschungel auch noch zum Singen zumute sein wird? Zacher selbst sagt, er habe bisher noch keine Folge des Dschungelcamps gesehen. Wir hoffen sehr, dass er nicht wie die alten Herrschaften in den vergangenen Staffeln auf die faule Haut legt, dauernd jammert oder über seine Krankheiten und seine Vergangenheit spricht. Vermutlich wird er wenig Angriffsfläche bieten, aber auch Konflikte provozieren und vor allem den Frauen gegenüber als harter Kerl auftreten. Chancen auf die Dschungelkrone hat er kaum.
Jenny Elvers (43): Die 43-Jährige wurde durch Filme wie „Männerpension" und „Der Elefant vergisst nie" von Detlef Buck bekannt. Bereits 2013 gewann sie die erste Staffel der Show „Promi Big Brother". Sie ist Brigitte Nielsens stärkste Konkurrentin. Jenny ist eine Kämpfernatur und hat offenbar ihr Alkoholproblem überwunden. Kurz vor ihrem Einzug ins Camp hat sie wie viele Kandidatinnen vor ihr, die Hüllen für den Playboy fallen lassen. Schon im Vorfeld gab es Zickenzoff zwischen der Schauspielerin und zwei Mitstreitern. Doch Jenny steht über den Lästereien der anderen. Auf die Worte „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" werden die Fans wohl vorerst verzichten müssen. Wir glauben, dass die toughe Jenny es bis ins Finale der Show schaffen wird. Sie hat viele Geschichten auf Lager und wird sich auch den Respekt der anderen Bewohner in den Dschungelprüfungen erkämpfen. Sie ist für uns die diesjährige Melanie Müller.
Sophia Wollersheim (28): Sophia Wollersheim hatte bereits vor dem Abflug nach Australien große Probleme bei der Auswahl des richtigen Bikinis. Wie soll es der Gattin des Düsseldorfer Puff-Besitzers Bert Wollersheim dann wohl im Dschungel ergehen, wenn sie sich zwischen Mehlwürmern und Heuschrecken entscheiden muss? Ihre High-Heels durften in ihrem Koffer natürlich nicht fehlen, erzählte die 28-Jährige. Immerhin trägt das Erotikmodel Permanent-Make-up und muss sich über ein ungeschminktes Gesicht keine Gedanken machen. Dennoch wird es für sie ein harter Kampf werden – vor allem die Dschungelprüfungen in "Down Under" werden sie auf eine harte Probe stellen. Ihr freizügiger Look und ihre zickige Art werden ihr das Zusammenleben mit den anderen Kandidaten schwer machen. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie die Worte „Ich bin ein Star – holt mich hier raus" ruft, um wieder in ihr geliebtes Luxusleben zurückzukehren. Ihr Unterhaltungsfaktor ist groß, sie hat gute Chancen, von Anfang an in alle Dschungelprüfungen geschickt zu werden - wie Micaela Schäfer in der Staffel 6. Wir glauben, dass sie innerhalb weniger Tage genervt aufgeben wird.
Jürgen Milski (53): Der 53-Jährige zog im Jahr 2000 als Bewohner der allerersten Big Brother-Staffel in den Container ein und hat seitdem eine mehr oder weniger peinliche TV-Karriere hinter sich. Zusammen mit seinem Kumpel Zlatko sang er im Container „Großer Bruder" und wurde dafür in ganz Deutschland gefeiert. Nach BB schrieb er ein Buch, nervte bei Abzockformaten von 9Live und dauergrinste bei diversen anderen Trash-TV-Shows bereitwillig in die Kameras. Seit mittlerweile 15 Jahren singt der gebräunte Kumpeltyp Schlager und tritt in Discos, bei Schützenfesten und Karnevalsfeiern auf. Das „Große Bruder"-Image aus dem Container wird er vermutlich nie loswerden und droht auch im Dschungel der Gute-Laune-Bär mit Kumpelfaktor zu werden, der vermutlich oft seine Lieder zum Besten geben wird. Punkten kann er vermutlich bei diversen Dschungelprüfungen, vor allem bei Teamaufgaben. Wir glauben, dass er gute Chancen hat, es unter die Top 3 zu schaffen.
Menderes Bagci (31): Den Möchtegern-Michael Jackson mit masochistischer Ader kennen eingefleischte „Deutschland sucht den Superstar" vermutlich nur zu gut. In jeder Staffel tritt er mit seiner Piepsstimme und äußerst skurrilen Akrobatikeinlagen vor Dieter Bohlen und der restlichen Jury auf. Auf den "Recall"-Zettel wartete er neun Jahre lang vergeblich. Von Dieter bekam er jede mögliche Beleidigung an den Kopf gepfeffert, dennoch machte er weiter und verdient nun irgendwie als Entertainer Geld. Wie sein Idol Michael hat auch er sein Aussehen über die Jahre verändert – nicht unbedingt zu seinem Vorteil. Nahezu gleich geblieben sind seine stimmlichen Fähigkeiten. Bewundernswert ist sein Durchhaltevermögen. Wir gehen davon aus, dass er das Dschungelcamp nicht vorzeitig verlassen wird, sondern durchhält, bis er von den Zuschauern nach der Hälfte der Zeit rausgewählt wird, weil er mit seiner weinerlichen Art nervt. Sollte er allerdings bei Prüfungen versagen und für Stress im Camp sorgen, könnte er zur neuen Sarah Dingens avancieren und deutlich länger im Camp bleiben. Im Dschungel will er zudem von seiner Krankheit erzählen. Vielleicht will er Mitleid wecken und so den Prüfungen entgehen...
Nathalie Volk (19): Mit ihren 19 Jahren ist sie das diesjährige Dschungel-Küken. Nathalie modelte schon für angesagte Agenturen und wurde durch die Teilnahme an der 9. Staffel von „Germanys Next Topmodel" bekannt. Dort schaffte es die ehrgeizige Perfektionistin auf Platz 4. Bei GNTM erregte sie vor allem mit ihrer aufbrausenden und zickigen Art Aufsehen bei den Zuschauern. Sie könnte zur Dschungelzicke á la Giulia Siegel werden. Sie selbst ist allerdings vom Gegenteil überzeugt: „Ich bin überhaupt keine Zicke. Ich bin locker und lustig drauf". Vor den Tieren hat sie nach eigener Aussage keine Angst: „Ich habe mit Schlangen geshootet und hatte auch eine Tarantel auf dem Gesicht. Vor den Essensprüfungen habe ich auch keine Angst, ich mache alles mit und habe auch keine Ängste oder Phobien. Sie selbst ist also ziemlich überzeugt von sich, wird aber vermutlich vor der Endrunde rausfliegen. Ob sie die Qualität einer Larissa Marolt hat, bezweifeln wir.
Ricky Harris (54): Der ewig gutgelaunte TV-Teletubbie mit wilden Dreadlocks, der 1999 mit seiner eigenen Talkshow „Ricky!" bei Sat.1 bekannt wurde, hat es seitdem immer mal wieder ins Fernsehen geschafft. Sein penetrantes Lachen dürfte seine Mitbewohner aber schnell nerven. Mittlerweile arbeitet er als Lehrkraft in einem oberbayerischen Gymnasium und moderiert nebenher beim TV-Auktionshaus 1-2-3.tv. Echte Chancen auf die Dschungelkrone hat er nicht, vermutlich wird er das Camp freiwillig nach der ersten Woche verlassen. Wir glauben, dass er anschließend wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird.
Brigitte Nielsen (53): Das Sexsymbol aus den 80ern ist die einzige Ex-Camperin, die es je geschafft hat, in den Dschungel zurückzukehren. Und nicht nur das: Die Zuschauer wählten Brigitte in der sechsten Staffel im Jahr 2012 sogar zur Dschungelkönigin! Jetzt will das Actiongirl, das vor gefühlt 100 Jahren schon mal an der Seite von Arnold Schwarzenegger auf der Leinwand zu bestaunen war, nur noch eins: Die Krone zurück! Beste Voraussetzungen bringt die Dänin auf jeden Fall mit: Sie ist camperfahren – und hat so ziemlich alles schon mal gegessen, was Down Under herumkriecht – inklusive Straußen-Anus. Wir dürfen also auf eine toughe Vorstellung der Powerfrau gespannt sein, die möglicherweise ein paar Neider auf den Plan rufen könnte. Konfliktpotenzial garantiert. Der Zuschauer hofft natürlich auch wieder auf wilde Geschichten aus Nielsens Hollywood-Vergangenheit – seit 2012 wissen wir schließlich auch, dass Sylvester Stallone kein guter Liebhaber war...
Thorsten Legat (47): Der ehemalige deutsche Fußballspieler und heutige Trainer des Landesligisten FC Remscheid gilt als Nachfolger der Herren um Jimmy Hartwig, Ailton oder Eike Immel, die es ihm vorher gleich taten und ebenfalls in den Dschungel zogen. Der ehemalige Bundesligaprofi bezeichnet sich selbst als Fan dieser Sendung und möchte für seine Campmitstreiter als Psychologe Abhilfe in schwierigen Situationen leisten. Legat wirkt in seinem Auftreten vor dem Australien-Abenteuer sehr fokussiert und selbstbewusst, strahlt das Potenzial aus, vermeintlicher Star der zehnten Staffel zu werden. Der Fitness-Guru hat bereits angedeutet, sich mit Liegestützen und Klimmzügen fit zu halten, um den Herausforderungen des Dschungels auch dann bestmöglich gewachsen zu sein. 2014 sorgte der Macho beim Prosieben-Promiboxen mit seinem Testosteron geladenen Walk-In für einige Lacher. Auch seine Pressekonferenzen als Amateurtrainer haben Kultstatus im Netz erreicht. Wir sind uns sicher: Der Kerl wird für reichlich Gesprächsstoff vor den Bildschirmen sorgen.
David Ortega (29): Ein heißblütiger Spanier im Dschungel Australiens - für die Damenwelt vor den TV-Geräten könnte es nicht besser laufen. Der 29-Jährige will Down Under allerdings nicht nur hübsch aussehen, sondern sich allen voran die begehrte Krone schnappen. Wer ihn nicht kennt, schaut eindeutig zu viel Kulturfernsehen. Auf arte wird der Zuschauer den Schauspieler vergeblich suchen – denn Ortegas Zuhause ist RTL II. Im Privatfernsehen fühlt sich der Darsteller mindestens genauso wohl wie Kakerlaken auf Larrisa Marolts Oberschenkeln. Aber Scherz beiseite. David Ortega bringt einiges an Reality-Erfahrung mit ins Camp – und das macht ihn ganz klar zu einem der Favoriten. Nach dreißig Tagen Aufenthalt im „Big Brother"-Haus ergatterte das Männermodel eine Hauptrolle in der Reality-Soap „Köln 50667" - und mutierte rasend schnell zum Publikumsliebling. Ob der gebürtige Spanier im Dschungel auch so viel Erfolg hat, werden wir in den nächsten Wochen im TV verfolgen können. Spannend bleibt auch die Frage: Welche Camp-Insassin wird dem feurigen Temperament nicht widerstehen können?