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"Aufbruch C" versucht mit christlichen Werten zu punkten

Martin Hostert

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Friedel Düe, Jens Köhler und Andreas Epp (von links) sind die einzigen Direktkandidaten für die Partei mit Sitz in Detmold. - © Vera Gerstendorf-Welle
Friedel Düe, Jens Köhler und Andreas Epp (von links) sind die einzigen Direktkandidaten für die Partei mit Sitz in Detmold. (© Vera Gerstendorf-Welle)

Kreis Lippe. Sie gehen voller Zuversicht in die Landtagswahl – wohl wissend, dass sie so gut wie keine Chance auf Mandate im Düsseldorfer Parlament haben. Aber auch der Einzug in die Stadträte Lage und Detmold vor einigen Jahren war ja schon eine Überraschung für „Aufbruch C".

Diesen Rückenwind und die öffentliche Aufmerksamkeit einer Wahl wollen die drei Kandidaten Friedel Düe, Andreas Epp und Jens Köhler nutzen, um für ihre Überzeugungen zu werben und möglichst viele Stimmen zu sammeln.

„Aufbruch C" tritt erstmals zu einer überregionalen Wahl an, die Partei mit Sitz in Detmold ist stolz darauf, dem Landeswahlleiter genügend Stimmen vorgelegt zu haben. Außer den drei Lippern gibt es keine Direktkandidaten in NRW. „Wir sind Überzeugungstäter", sagt Andreas Epp. Ihre Überzeugung: Das sind die christlichen Werte, die sie in die Politik einbringen möchten.

Ihr Parteiprogramm umfasst zwar nur acht Seiten, dessen Grundlage allerdings weit über 1000: Die Bibel. „Wir arbeiten an unserem Profil und sind nicht immer einer Meinung. Aber unser Konzept basiert auf der Bibel", sagte Epp. Will heißen: Es geht um den Erhalt christlicher Werte, um Nächstenliebe, um Toleranz gegenüber anderen Religionen oder auch um Verantwortung – der Eltern gegenüber ihren Kindern oder von jedermann gegenüber der Schöpfung.

Hier sehen die drei Kandidaten konkrete Ansatzpunkte für politisches Handeln: Es gelte, Eltern steuerlich besser zu stellen, Kita-Plätze für Einkommen bis etwa unter 30.000 Euro kostenfrei zu machen oder die Familien insgesamt zu stärken – und da, wo Eltern aus welchen Gründen auch immer Erziehungsprobleme haben, die Rahmenbedingungen zu stärken – durch ausreichende Kitaplätze oder ähnliches. Köhler: „Wer Familie hat, muss ein Auskommen haben."

Außerdem gelte es, diejenigen in die Verantwortung zu nehmen, „denen viel gegeben ist" – die gut und besser verdienen, auch die großen Firmen, müssten „mehr in die Pflicht" genommen werden. Leiharbeit müsse die Ausnahme bleiben. Friedel Dües Forderung lautet entsprechend, Löhne mit konkreten Summen und nicht prozentual für jede Gehaltsstufe zu erhöhen – „Dies treibt die Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinander."

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