Radtour durch die Senne und den Bauernkamp

Detmold. Zugegeben, ein kleiner Haken ist dabei. Diese Tour kann nicht jederzeit gefahren werden, da sie teils über den Truppenübungsplatz Senne führt. Aber wer etwas flexibel ist und sich nach dessen Öffnungszeiten richtet, wird mit vielfältigen Natureindrücken belohnt.

Wir starten auf dem Parkplatz an der Lopshorner Allee im Detmolder Ortsteil Hiddesen, wenden uns allerdings nicht, wie die Spaziergänger, dem Donoperteich zu, sondern radeln in Richtung Augustdorf – und haben es sogleich mit einer zwar relativ kurzen, aber doch recht bissigen Steigung zu tun. Wer sich allein mit Muskelkraft fortbewegt, ist hier schon etwas gefordert. Danach geht es flott abwärts zur "Mordkuhle" und auf den Truppenübungsplatz.

Wildschweine sind zu hören Für die nun folgenden Kilometer bis zum "Kreuzkrug" sollten sich Zweiradfans etwas Zeit lassen. Wer mit Tunnelblick Tempo bolzt, verpasst einiges. Damit ist nicht nur die vielfältige und abwechslungsreiche Pflanzenwelt gemeint – selbst am helllichten Tag kann man im Dickicht Wildschweine grunzen hören oder auf einer Lichtung Rehwild entdecken. Wer mit offenen Augen und Ohren durch dieses Landschaft fährt, bekommt einen Begriff von diesem Naturjuwel unmittelbar vor der lippischen Haustür.

Weiter auf der Fürstenallee, die gegenwärtig saniert wird. Zwar werden erst künftige Generationen in den vollen Genuss des prächtigen Anblicks kommen – spätestens 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein –, doch lässt sich schon jetzt erahnen, wer eindrucksvoll dieses Naturdenkmal in ein paar Jahrzehnten aussehen wird.

Spektakuläre Ausblicke Anschließend führt die Route an Kohlstädt vorbei zur Langetalstraße (K 98), wo der mühsamste Abschnitt der Strecke wartet. Gut fünf Kilometer geht es jetzt in Richtung Veldrom bergauf, nicht besonders steil, aber dafür stetig. Wer es nicht in einem Zug schafft – oder ohnehin eine Pause einlegen will –, hat dazu auf etwas mehr als halber Strecke im "Café Bauerkamp" Gelegenheit – spektakuläre Ausblicke inbegriffen. Diese – allerdings etwas getrübt durch zahlreiche Windräder – gibt es auch noch einmal etwas später auf dem rund 420 Meter hoch gelegenen "Dach der Tour" oberhalb von Veldrom.

Nach einem kleinen Schlenker durchs Dorf, gehts dann erst mal bergab bis Horn und schließlich zu den Externsteinen, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch lohnen. Durch den Wald rollen wir nach Holzhausen-Externsteine, biegen am "Teutonenhof" links ab, erreichen über einen Wirtschaftsweg die Fromhausener Straße, der wir bis Berlebeck folgen. Über Heiligenkirchen und Hiddesen geht es dann, zum Teil auf Seitenstraßen, zurück zum Ausgangspunkt.

Zwei Hinweise zum Schluss: Große Teile der Strecke verfügen nicht über einen separaten Radweg, was zu erhöhter Aufmerksamkeit zwingt. So sind etwa die Straßen auf dem Truppenübungsplatz sehr schmal, und nicht jeder Autofahrer hält sich an das Tempolimit von 60 Kilometern pro Stunde. Zudem ist die Strecke relativ ambitioniert, eignet sich eher für geübte Fahrerinnen und Fahrer. Aber sie kan natürlich auch abschnittsweise befahren werden, etwa von der "Mordkuhle" bis zum "Kreuzkrug" und zurück.

Schöne Lokalitäten Die rund 45 Kilometer lange Strecke eignet sich ideal für einen sportlich orientierten Ausflug. Wem es an den Externsteinen zu turbulent zugeht, der findet gleich mehrere weitere schöne Lokalitäten am Wegesrand, die eine Einkehr lohnen. Ob im Garten des Restaurants "Kreuzkrug" bei Oesterholz, auf der Terrasse des Hotels "Bärenstein" in Holzhausen-Externsteine oder im bereits erwähnten Café-Restaurant "Bauerkamp" – überall lässt es sich entspannt verweilen. Von der Länge des jeweiligen Aufenthalts hängt es dann auch entscheidend ab, wie viel Zeit Sie für die Tour benötigen. Dreieinhalb bis vier Stunden können es schon werden – wir sind ja nicht auf der Flucht.

Die Route im Überblick bei Outdooractive

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