Windräder säumen die Radtour im Norden

Nordlippe. Die ersten Meter sind steil. Kleiner Gang, die schreienden Muskeln ignorieren – keine Frage, diese Radtour ist anspruchsvoll.

Das fängt ja gut an, werden Sie sagen und als Rennradfahrer finde ich das auch. Aber keine Panik, es geht auch gemütlicher und ein Fahrrad kann man ja auch mal schieben. Ich mag Kurven, ich mag Berge, ich mag die Aussicht von oben auf das Lippische Bergland und ich verzichte wohlüberlegt auf Elektromotor-Unterstützung. Keine Frage, damit wäre die hier gerade begonnene Tour ein lippischer Traum mit schönen Aussichten und Einsichten, die man ohne anstrengende Bergauffahrt wunderbar genießen kann.

Start ist für mich im Dörentruper Zentrum an der B66. An Bürgerhaus vorbei, mit kurzer Schnappatmung auf Höhe der Sparkasse, geht’s Richtung Lüdenhausen ins alte Hillentrup, immer die Kirche im Blick und dahinter gleich links kurz steil hinauf auf den Kleeberg. Da stehen die Windkrafträder, die die Gemeinde in die erste Liga der Lippischen Erzeuger von erneuerbaren Energien katapultiert hat. Oben natürlich und da will ich hin. Viel Energie zum Umschauen bleibt dabei nicht, aber hinter Homeien weitet sich der Blick zum Teutoburger Wald und ins Kalletal, protzt mit den Vorzügen der Landschaft und lässt die erste Anstrengung vergessen.

Emtlang der Bavenhauser Windmühle Der Weg nach Niedermeien ist nicht weit. Der Himmel ist nah, alte Höfe und ein beeindruckend herrschaftlicher Pferdehof säumen dort den Weg und dann geht es auch schon mehr oder weniger geradeaus Richtung Hohenhausen. Links behauptet die Bavenhauser Windmühle ihren Platz oberhalb des Dorfes und sanft geht es hinunter nach Brosen.

Rund 50 Stundenkilometer stehen dabei auf dem Tacho und in der scharfen Kurve unten fahre ich einfach geradeaus und komme oberhalb des Schulzentrums nach Hohenhausen hinein. Direkt am Weg liegt im Zentrum ein Café in dem man nachtanken kann. Ich halte mich links und komme nach einer kurzen Rennradmarterstrecke auf die Bundesstraße von Rinteln nach Lemgo. Ein kurzes Stück geht es darauf eher ungemütlich in Richtung Lemgo, um dann wieder rechts abzudriften nach Talle.

Das Dorf ist ein Kleinod mit sehenswerter Kirche, sehenswerten Häusern, sehenswerter Umgebung und steil abfallender Straße mit einem Stück Kopfsteinpflaster. Um das aber zu genießen, muss ich eine regelmäßige Steigung hinauf. Kurzer Halt und ein Blick auf das Panorama Hohenhausens sind dabei auch noch drin. Talle liegt vor und schnell auch wieder hinter mir, Kirchheide ist mein nächstes Ziel. Ja, Ja, es geht schon wieder bergauf, aber verhalten. Eigentlich wars das dann bis Dörentrup mit größeren Steigungen, aber ein paar Kilometer habe ich noch vor mir.

Lemgo - sehenswerte Stadt Kurz vor Kirchheide fahre ich links den Wirtschaftsweg nach Matorf und dann – wenn ich nicht im Biergarten der Gaststätte hängenbleibe – Richtung Entrup. Es gibt einen Radweg, der die Fahrt stressfrei macht und erst in Lemgo endet. Hier wird’s nicht ganz einfach, wenn man sich nicht auskennt, aber immer geradeaus geht’s in die überall sehenswerte Stadt. Die Angebote für ausgepowerte Radfahrer sind unübersehbar. Wer sich dann noch loseisen kann, nimmt das Schloss Brake in den Blick.

Am Walkenfeld beim Café Walkenmühle, beginnt dann der Radweg immer an der alten Bahnstrecke entlang. Vossheide, Lütte, Spork und dann wieder Dörentrup. Viel Radweg, nur kleine Steigungen, Schloss und Park Wendlinghausen am Rand und eine schnelle, aber Aufmerksamkeit erfordernde Abfahrt nach der der Start in Dörentrup wieder erreicht ist. Helm ab, und Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke oder ein Sprung ins Freibad – an das man den Start auch problemlos verlagern kann – es hat Spaß gemacht.

Die Strecke Entfernung : rund 40 Kilometer,

Tiefster Punkt: 116 Meter

Höchster Punkt : 368 Meter

Fahrzeit : mit dem Rennrad unter zwei Stunden

Sehenswürdigkeiten: Kleeberg mit guter Aussicht, Windmühle Bavenhausen, Hohenhausen mit Einkehrmöglichkeiten, schönes Talle, Lemgo mit vielen Einkehrmöglichkeiten, Weserrenaissancemuseum Schloss Brake, Schloss Wendlinghausen. Rastmöglichkeiten überall an der Strecke, Freibad in Dörentrup.

Die Strecke ist kurz und für alle geeignet. Es gibt nicht überall Radwege, aber bis auf kleine Streckenabschnitte, ist das Verkehrsaufkommen gering.

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