Stützräder werden zum Auslaufmodell

Kreis Lippe/Blomberg. Ein gutes Kinderrad ist nicht einfach nur ein kleines Erwachsenenrad. Es muss neben verschiedenen Sicherheitsaspekten auch die besonderen ergonomischen Bedingungen eines Kindes erfüllen.

Gerade, weil das Fahren im frühen Alter oft noch nicht sicher beherrscht wird, sind der passende Rahmen und die Funktionalität von Schaltung und Bremsen wichtig. Da Kinderräder meist nur etwa zwei Jahre gefahren werden, da sie dann zu klein werden, greifen viele zu gebrauchten Rädern. &bdquo;Durchaus machbar" sagt Fahrradhändler Detlev Zöllner von der Fahrradscheune in Blomberg-Herrentrup. Dennoch müssten auch dabei Sicherheit und Ergonomie gegeben sein.

&bdquo;Kinder wählen ein Fahrrad natürlich meist nach der Farbe aus", sagt der Fachmann. Auf dieser Grundlage könne er dann nach der passenden Rahmengröße schauen. Zunächst einmal müsse das Kind bequem auf das Fahrrad aufsteigen können. Ideal seien außerdem eine Rücktritt- sowie Handbremse, eine kindgerechte Schaltung, das heißt in der Regel drei Gänge, sowie ein geschlossener Kettenkasten. Der Lenker verfüge im besten Fall über einen Kinngriff und die Lenkergriffe verfügen über einen Prallschutz. Sattel und Lenker sollten außerdem höhenverstellbar sein.

&bdquo;Durch Laufräder können Kinder ab zwei Jahren optimal ihren Gleichgewichtssinn schulen", sagt Detlev Zöllner. Das sei auch der Grund, warum heute kaum noch jemand mit Stützrädern fährt. Generell aber sei zu beobachten, dass immer weniger Kinder Fahrrad fahren. Derartige Geschenke verkaufe er kaum noch. &bdquo;Mittlerweile gibt es eher Playstations oder Handys zum Geburtstag oder Weihnachten". Dabei sei es wichtig, dass sich Kinder bewegen. &bdquo;Außerdem können sich Eltern viele Wege mit dem Auto ersparen, wenn sie ihr Kind frühzeitig das Fahrradfahren lehren", sagt der Experte.

Häufigstes Verschleißteil bei Kinderrädern seien die Reifen. &bdquo;Wer ist nicht schon mal mit angezogener Bremse einen Berg hinab gerutscht?", sagt Detlev Zöllner schmunzelnd. Nicht nur wegen solcher Aktionen plädiert der Fachmann, immer einen Helm zu tragen. Der Verkehr nehme immer mehr zu, die Gefahr eines Sturzes sei allgegenwärtig. Inzwischen aber werde der Kopfschutz allgemein anders wahrgenommen. &bdquo;Was früher als uncool galt, ist heute schick", sagt der Fahrradhändler. Könne der Helm farblich passend zum Rad ausgesucht werden, müssten Kinder meist nicht zum Tragen überredet werden.

Ab einer Rahmengröße von 20 Zoll müsse das Rad außerdem mit Licht ausgestattet sein. &bdquo;Die ganz Kleinen brauchen das noch nicht, immerhin sind sie in der Regel weder allein noch im Dunkeln unterwegs", erklärt Detlev Zöllner. In Sachen Diebstahlschutz setze der Händler ebenfalls auf kindgerechte Schlösser und Ketten. So ließe sich mit bunten Farben und Motiven vermitteln, dass ein Fahrrad immer angeschlossen sein müsse.

Bei Jugendlichen gehe der Trend inzwischen ebenfalls zum E-Bike. Was zunächst kurios klingt, macht für den Fahrradverkäufer durchaus Sinn. Gerade junge Leute, die sehr ländlich wohnen, könnten mit motorisierten Rädern weitere Strecken in Richtung Stadt zurücklegen.

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