Abstellanlagen sollen gegen Fahrraddiebstähle in Lippe helfen

Kreis Lippe. Fahrraddiebstähle sind nach wie vor ein riesiges Problem. 760 Räder wurden laut Polizei allein 2018 im Kreis Lippe gestohlen. Die Aufklärungsquote ist gering.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sind geeignete Abstellanlagen gefordert. Welche Anforderungen diese erfüllen müssen, hat der ADFC zusammengefasst und verschiedene Möglichkeiten getestet. Tenor für den Kreis Lippe: Insbesondere an Schulen gibt es noch Nachholbedarf. Auch an der Anzahl der Anlagen muss noch geschraubt werden.

Zu den generellen Anforderungen an bedarfsgerechte Fahrradständer gehören laut ADFC die einfache und bequeme Nutzung, der Schutz vor Diebstahl und Vandalismus und die Möglichkeit, sowohl den Rahmen als auch beide Räder anschließen zu können. Darüber hinaus nehmen gute Fahrradständer Zweiräder in verschiedenen Abmessungen und Lenkerformen auf und gewährleisten einen ausreichenden Abstand zwischen den Rädern. So kann bequem ein- und ausgeparkt werden, ohne dass andere Drahtesel beschädigt oder die eigene Kleidung verschmutzt wird.

In Detmold zeigt ADFC-Mitglied Frank Loke beispielhaft einige positive sowie negative Anlagen. &bdquo;Das Vorzeigebeispiel finden wir am Bahnhof", sagt er. &bdquo;Mittels einer Karte kann das Rad in einer überdachten und abgeschlossenen Anlage bequem untergebracht werden. Außerdem haben E-Bike-Fahrer die Möglichkeit, ihr Zweirad hier aufzuladen." Gerade dort, wo Fahrräder über einen längeren Zeitraum stehen, sei eine Überdachung durchaus sinnvoll. &bdquo;Das ist insbesondere an Schulen nach wie vor ein großes Problem", sagt Frank Loke. Ob die Anzahl der Fahrradständer in Detmold ausreichend ist, sei schwer zu sagen. &bdquo;Insbesondere an Markttagen werden viele Fahrräder abgestellt. Insgesamt aber müssen sich Anlagen natürlich an jedem Wochentag rechnen", weiß der Experte.

Im Innenstadtbereich lassen sich hauptsächlich halbrunde Bügel finden. &bdquo;Für das kurzfristige Abstellen sind die ausreichend", sagt Frank Loke. &bdquo;Dennoch sind die Abstände häufig zu gering. Die Rautenzüge der Schaltung verheddern sich, und wenn noch Taschen im Spiel sind, wird es richtig eng." Wünschenswert sei eine Anlage mit Rampenstellung, so dass die Räder in verschiedenen Höhen abgestellt werden können und sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. Völlig unangebracht seien Spiralanlagen und sogenannte Felgenkiller, an denen lediglich das Vorderrad angeschlossen werden kann und die darüber hinaus das Rad zerkratzen.

&bdquo;Neben Schulen sieht man auch an Supermärkten häufig noch derartige Fahrradständer", sagt Frank Loke. Seien erst einmal mangelhafte Anlagen aufgebaut, blieben die in der Regel auch stehen. &bdquo;Die Probleme sind gesamtlippisch", sagt der Fachmann. &bdquo;Während für neue Anlagen ein Bedarf ergründet werden muss, sollten teilweise bestehende Konzepte überdacht werden. Abstellanlagen sind immer abhängig von Angebot und Nachfrage aber nur vernünftige Lösungen machen auch das Radfahren attraktiver." Einen absoluten Pluspunkt bekämen Anlagen, die gleichzeitig Reparaturmöglichkeiten bereithalten.

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