White Board, Touch Screen und Co.: Alte grüne Schultafel bleibt modern

Kreis Lippe. Es ist eine Gänsehauterinnerung, die wohl ein Jeder aus der Schulzeit kennt: Dieses gruselige Geräusch, wenn ein Fingernagel über die Schultafel fährt. Ab morgen haben auch Lippes Schüler wieder die Chance, es zu erleben. Denn so modern es mittlerweile im Klassenraum zugehen mag: &bdquo;Das Geräusch gibts immer noch", sagt Stefan Blum lachend. Der Inhaber der Firma Theil Schuleinrichtungen in Horn hat kurz vor Ferienende noch alle Hände voll zu tun gehabt.

Denn wer glaubt, dass die alte grüne Tafel im Zeitalter von White Boards, Beamern und Touch Screens auf den Schrottplatz oder zumindest in den Schulkeller wandert, der irrt sich gewaltig. &bdquo;Ganz im Gegenteil: Der Klassiker ist wieder im Kommen", weiß der Firmenchef.

Konkurrenzlose Nachhaltigkeit Nachhaltiger sind die alten Tafeln ohnehin: &bdquo;Überlegen Sie mal: Wie lange kommen Sie mit einem Kasten Kreide hin und wie lange mit Filzschreibern?" Im Katalog schlägt die Grundausstattung für eine grüne Langwandtafel aus Stahlemaille mit je 72 Stück bunte und weiße Kreide, 10 Rundmagneten, einem Schwamm und einem Tafellappen mit gerade mal 14,88 Euro zu Buche. Und 100 Stück Schulkreide – ein Naturprodukt aus der Champagne – kosten gerade mal mit 4,58 Euro brutto. Keine Plastikhülsen, die entsorgt werden müssen.

Alles Artikel, die in dem Katalog von Theil Schuleinrichtungen zu finden sind und mit denen Stefan Blum in seinem Vier-Mann-Betrieb die meisten Schulen der Region beliefert. &bdquo;Privatleute beliefern wir kaum, eigentlich immer die Schulträger", erklärt er.

Reparaturen möglich Sein Team repariert auch Tafeln: &bdquo;In der Regel sind unsere Produkte Schüler- und Lehrersicher", erzählt der sympathische Firmenchef augenzwinkernd. Was er damit meint? – &bdquo;Nun, in einer lippischen Schule hat vor einiger Zeit mal ein sehr großer, starker Lehrer unterrichtet. Er stand vor seiner Klasse, hat sich über irgendetwas aufgeregt und gestikuliert. Und im Eifer des Gefechts ist er mit dem Ellenbogen gegen die Tafel gekracht, und die hatte dann einen Riss.

Das war dem unwahrscheinlich peinlich." Das Malheur hat Blum ganz einfach beheben können. Denn die modernen Schultafeln haben heute als Oberfläche austauschbares Glas. &bdquo;Das Glas ist angeraut, darum haftet Kreide darauf. Mit der Zeit wird es allerdings blank, weil die Kreide wie Schmirgelpapier wirkt, dann müssen wir es irgendwann mal austauschen."

Selbst die vorgegebenen Linien können aufgefrischt werden. &bdquo;Macht allerdings nicht so viel Spaß, das ist ziemlich öde Arbeit." Für eine Schultafel nach alter Manier muss der Schulträger etwa 130 Euro pro Quadratmeter hinblättern, dazu kommen natürlich noch Sonderausstattungen vom Ablagebrett bis hin zum Fahrwerk oder Klappflügel – ganz nach Kundenwunsch. Vermehrt fordern die Schulen auch Kombitafeln an: &bdquo;Heutzutage gibt es elektronische Flächen, die auf Berührung reagieren, kombiniert mit einer wegklappbaren klassischen Tafelfläche auf der einen und einem Whiteboard auf der anderen Seite."

Stefan Blum kennt unzählige Schulen von innen, natürlich besonders die in der Region, aber er liefert auch bis in die Niederlande hinein. Und er hat einen ziemlich guten Überblick darüber, welche Lernmittel und Einrichtungen sich in den Klassenräumen finden – und welcher Lehrmittel die Lehrer sich bedienen können, inklusive Beamer, versteht sich. &bdquo;Da kann ich nur sagen: Im Vergleich zu anderen Regionen sind die Schulen in Lippe ziemlich gut ausgestattet", betont der Unternehmer.

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