Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Digitalisierung und künstliche Intelligenz: Frank Eilers will die Angst vor der Zukunft nehmen

Erol Kamisli

  • 0
Video auf YouTube

Empfohlener redaktioneller Inhalt


Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.

Externe Inhalte

Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kreis Lippe. Seine Mission ist klar formuliert: Er will die Angst vor der Zukunft nehmen und die anstehenden gravierenden Veränderungen im positiven Sinne beeinflussen, sagt Frank Eilers. Bei dem 32-jährigen Betriebswirt und „Keynote Speaker" aus Berlin dreht sich alles um die Zukunftsthemen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Am Dienstag, 24. September, spricht Eilers ab 19 Uhr in der Reihe "Zukunftsperspektiven" in der Firma Weidmüller. Sein Thema: "Wie arbeiten wir morgen?"

Zuvor um 18 Uhr und nach dem Vortrag ist die Teilnahme an
einer exklusiven Führung durch das neue Weidmüller CTC-Gebäude möglich.

Herr Eilers, muss man sich so exotische Bezeichnungen wie „Keynote Speaker" geben, um gehört zu werden – was machen Sie genau?

Frank Eilers: Das ist ein neumodisches Wort für einen Vortragsredner. Der Begriff klingt ein wenig cooler und hat einen internationalen Anstrich. Kurz zusammengefasst: Ich stehe auf der Bühne und rede über die Zukunft der Arbeitswelt und berichte von aktuellen Entwicklungen in der Wirtschaft.

Die da wären?

Eilers: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder die Industrie 4.0 – diese Themen oder Megatrends werden uns noch einige Zeit beschäftigen und betreffen jede Organisation, jede Person. Ich spreche auch ein wenig über unsere Gesellschaft und möchte dabei jedem Zuschauer auf einfachen Wegen, mit einfachen Beispielen, humorvoll und dialogisch einen Zugang zu dem wichtigen Thema geben.

Sie beschäftigen sich mit der Zukunft der Arbeit, New Work oder Arbeit 4.0 – wie werden die Bereiche künftig aussehen?

Eilers: Die Wahrheit lautet: Wir wissen es nicht. Dennoch können wir aus dem Hier und Jetzt Dinge ableiten. Die Wirtschaft wird komplexer und neue Geschäftsmodelle und -möglichkeiten entstehen an jeder Ecke. Durch die Digitalisierung können wir die Wertschöpfung von Produkten, Dienstleistungen und Co. völlig neu denken. Unsere Bildungsministerin Anja Karliczek sagte, dass man nicht an jeder Milchkanne 5G braucht. Das zeigt mir, dass wir in dem Bereich noch ganz viel Aufklärungsarbeit brauchen. Mit 5G haben wir unendlich viele Möglichkeiten, eine neue Wertschöpfung zu kreieren.

Gibt es Trends?

Eilers: Unsere Arbeit wird sich verändern. Banker müssen sich mit IT beschäftigen. Vertriebler werden zu Beratern. Manche Berufe wandeln sich innerhalb von wenigen Jahren. Wir alle kennen die Sätze von ausgebildeten und studierten Menschen: „Ich bin fertig! Jetzt kann ich arbeiten." Das wird man in Zukunft immer weniger hören, weil wir ständig dazulernen und uns weiterentwickeln. Ich glaube, dass das permanente Lernen ein fester Bestandteil der Arbeitszeit werden wird.

Stellt die künftigen Entwicklungen auf verschiedenen Themenfeldern vor: Der Berliner Frank Eilers ist der erste Referent der diesjährigen Weiterbildungsreihe „Zukunftsperspektiven". Start ist in Detmold. - © Ulla Heyne
Stellt die künftigen Entwicklungen auf verschiedenen Themenfeldern vor: Der Berliner Frank Eilers ist der erste Referent der diesjährigen Weiterbildungsreihe „Zukunftsperspektiven". Start ist in Detmold. (© Ulla Heyne)

Beschäftigen sich Unternehmen aus Ihrer Sicht ausreichend mit den Trends?

Eilers: Viele Firmen haben schon ein Problem mit Home-Office und Teilzeit. Wenn jemand am Wohnzimmertisch arbeitet, dann wird doch nur zu 50 Prozent gearbeitet, so das Vorurteil. Ich behaupte: Diejenigen, die im Home-Office nicht richtig arbeiten, machen das auch im Büro nicht. Dort ist es aber anerkannt. Es schaut halt niemand hin. Ignoranz stützt ein falsches Menschenbild. Wenn wir die wichtigen Themen ansprechen, sieht es noch düsterer aus. Hierarchieabbau, selbstorganisierte Teams, Freiräume für Kreativität und Innovation. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich unsere Sicht auf die Arbeit und den Menschen in den letzten zehn Jahren nicht verändert hat.

Es gibt doch bestimmt auch Positivbeispiele?

Eilers: Es gibt sie. Konzerne bauen erste Strukturen um, weil die besten Arbeitskräfte sonst nicht mehr zu bekommen sind. Ein Beispiel: Sie sind ein kleines IT-Unternehmen und suchen einen Programmierer. Diese Berufsgruppe hat momentan die Qual der Wahl. Wo würden Sie arbeiten? Bei einem Unternehmen mit einem cholerischen Chef, der nach dem Befehl- und Gehorsam-Prinzip führt oder in einer Organisation, in der ein Team die Verantwortung für ein Projekt erhält und die Freiheit besitzt, alle Entscheidungen selbst zu treffen? Die Art und Weise, wie wir arbeiten und welches Menschenbild dahinter verborgen ist, wird einen noch größeren Stellenwert einnehmen.

Auf was dürfen sich die Besucher am 24. September in Detmold freuen?

Eilers: Auf einen Abend bei einem Unternehmen, welches mich schon zwei Mal überrascht hat. Weidmüller hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf moderne Arbeitsformen. Im doppelten Sinne wird es also ein optimistischer, lockerer Abend mit einem Blick in die Gegenwart, die gleichzeitig die Zukunft zeigt. Für Miesepeter vielleicht nicht so spannend und geeignet.

Information

Veranstaltungsreihe

Tickets gibt’s im Vorverkauf für 39,90 Euro – Snacks und Getränke inklusive. Es gibt sie unter Tel. (05231) 911113, in allen Geschäftsstellen der LZ und auf www.erwin-event.de. Für Inhaber der LZ-Karte gibt’s fünf Euro Rabatt. Unterstützt wird die Reihe von der Kulturfabrik im Hangar 21, Weidmüller und dem Gewerbe- und Innovationszentrum Lippe-Detmold. Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr. Weitere Infos zum Programm: LZ.de/zukunftsperspektiven

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.