Kreis Lippe. Ein neuer Duschkopf, eine schaltbare Steckdose für TV und Handy-Ladekabel, das Heizungs-Thermostat auf „3" stellen – es gibt allerhand kleine Kniffe, um Energie- und damit Nebenkosten zu sparen. Matthias Asbach von der Verbraucherzentrale hat sie Führerschein-Absolventen vorgestellt. Die rund 15 Teilnehmer seines Seminars im Kreishaus lernten allerdings nicht für eine Fahrlizenz, sondern für den „Wohnungsführerschein" – Ansbachs Lehrstunde bildete eines von fünf Modulen auf dem Weg, diese Lizenz erfolgreich ablegen zu können. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises (KI) hat den Wohnungsführerschein zusammen mit einigen Partnern entwickelt – Wohnungsbaugesellschaften, Verbraucherzentrale, Abfallbeseitigungs-GmbH, „Competenzwerkstatt Beruf" und lippischen Kommunen. Jetzt gab es den zweiten Durchgang im Kreishaus, nach der Premiere im März. „Wir haben einiges verbessert – und wir wollen diesen Führerschein gern dreimal im Jahr anbieten, auch in den Kommunen im Kreis", sagte Linda Heidenreich vom KI. „Schüler" seien Jugendliche, die eigene vier Wände suchten, Zugewanderte – auch Ältere, die jahrelang nicht auf Wohnungssuche gewesen seien und nun Tipps bräuchten. Wie verfasse ich ein Bewerbungsschreiben, wo sind Inserate zu finden, was machen die Wohnungsbaugesellschaften? Wie teuer darf eine Wohnung sein, welche Papiere muss ich besorgen, wie trenne ich den Müll? Diese und viele weitere Fragen werden in den fünf Modulen an fünf Terminen vermittelt. Teilnehmer bekommen eine Stempelkarte. „Die können sie ihrem Vermieter vorlegen, um ihre Chancen auf dem Wohnungsmarkt zu erhöhen", sagt Heidenreich. „Die Teilnehmer waren zumeist zufrieden, es gab allerhand Aha-Effekte", resümierte sie. Grundlegende Infos seien ebenso nachgefragt worden wie detaillierte Tipps. In der Verbraucherzentralen-Lehrstunde zeigte sich das. Die Teilnehmer berichteten von Vermietern, die 20 Jahre alte stromfressende Kühlschränke ebenso wenig austauschen wollten wie konventionelle Glühbirnen, fragten nach dem Umgang mit Durchlauferhitzern oder wo sie ein Stromverbrauch-Messgerät leihen könnten. „Bei der Verbraucherzentrale", antwortete Ansbach – dem es nicht nur um die reine Information ging, sondern darum, den Leuten ein Gefühl zu vermitteln: „Achtet drauf: Ein Handy-Ladekabel verbraucht für rund fünf Euro Strom Jahr – also zieht es aus der Steckdose, wenn ihr die Geräte nicht mehr laden müsst." Infos zum Wohnungsführerschein: L.Heidenreich@kreis-lippe.de