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Vermisster 30-Jähriger aufgefunden

Astrid Sewing und Tim Freitag

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Auch die Organisation "Spürhunde NRW" half bei der Suche nach dem 30-Jährigen. - © Freitag-TV
Auch die Organisation "Spürhunde NRW" half bei der Suche nach dem 30-Jährigen. (© Freitag-TV)

Bad Salzuflen. 30 Stunden Ungewissheit – für die Familie ist das eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Am Mittwoch war ein 30-Jähriger aus einer psychiatrischen Einrichtung in der Bad Salzufler Waldstraße verschwunden, gegen 13 Uhr wurde er zuletzt gesehen. Am Donnerstag Abend hatte die Ungewissheit ein Ende, in der Heldmannstraße im Bereich des Hollensteins wurde er gesehen.

Der Mann war in einem Kornfeld verschwunden und weigerte sich, mit der Polizei zu sprechen. Um die Situation zu entzerren, benachrichtigten die Beamten die Angehörigen. Dem Bruder gelang es letztlich, ihn davon zu überzeugen aus dem Feld zu kommen und sich in ärztliche Behandlung zu begeben, schließlich hatte er eine Nacht im Freien verbracht.​

Suche dauerte mehrere Stunden an

Der 30-Jährige war am Mittwoch durch ein Fenster aus der psychiatrischen Einrichtung geklettert. „Wir haben am Mittwoch den ganzen Tag bis spät in die Nacht gesucht. Ich war gegen 5 Uhr zu Hause", schilderte Bruder Johannes am Donnerstagmittag die Situation. „Ich habe nichts essen können, mein Magen ist wie zugeschnürt." Am Abend musste er sich behutsam an seinen Bruder herantasten, denn dieser war völlig verwirrt und hatte Angst. ​

Die Suche war aufreibend und hat viel Kraft gekostet – einige Helfer waren dabei. Die Familie hatte auf die Hilfe von „Spürhunde NRW", einer privaten Organisation mit Sitz in Kalletal, gesetzt. Mit insgesamt vier Tieren wurde stundenlang nach dem Vermissten gesucht. Gegen 4 Uhr am frühen Donnerstagmorgen wurde die Aktion vorerst im Bereich eines Feldes und Waldes eingestellt. Das Gebiet wurde einige Stunden später von einem Hubschrauber der Polizei überflogen. Auch das blieb ohne Erfolg. ​

Helfer auf vier Pfoten

Deshalb starteten die Helfer auf vier Pfoten mit ihren Herrchen und Frauchen am Donnerstag an der Stelle, an der die Suche eingestellt worden war. Zielstrebig führte Suchhund „Mini" – ein Rottweiler – den Suchtrupp Richtung Vlotho. Immer wieder musste jedoch Pause gemacht werden. „Das Spurensuchen ist für einen Mantrailer-Hund extrem anstrengend. 20 Minuten Suche kann man ungefähr mit einem Halbmarathon vergleichen. Die Körpertemperatur des Tieres steigt dabei um einige Grad", erklärte Hundeführerin Kirstin Held, kurz bevor es losging. ​

Der 30-Jährige leidet an einer psychischen Erkrankung, welche dazu führt, dass er andere Menschen und den Kontakt zu ihnen meidet. Die Polizei hatte deshalb davor gewarnt, einfach auf ihn zuzugehen. „Es besteht sowohl eine Eigen- als auch Fremdgefährdung. Passanten sollten den Vermissten nicht ansprechen, sondern die Polizei informieren." ​

Welche Route der Gesuchte genommen hatte, konnte am Donnerstag nicht mehr geklärt werden. Die Hunde hatten die Spur in den Hollwiesen in Richtung Vlotho verloren.

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