Stadtwerke appellieren: Wasser sparen!

Kreis Lippe. Das Thermometer zeigt derzeit mehr als 30 Grad an. Stadtwerke verzeichnen Rekordnachfragen, ihre Anlagen laufen auf Hochtouren. Und die Landwirtschaft? Bauern haben ein besonders wachsames Auge auf ihre Rinder, Schweine und Hühner und sorgen für deren Abkühlung.

Wasserversorger Die Stadtwerke Detmold melden einen Nachfrage-Rekord beim Trinkwasser. 14.000 Kubikmeter waren es am Freitag, der Tagesbedarf ist in einigen Ortsteilen um rund 30 Prozent gestiegen. Außerdem verbringen viele Detmolder ihren Urlaub zu Hause, auch private Pools – immer mehr in Mode – wollen gefüllt sein. Die technischen Anlagen laufen auf voller Kraft, damit der Bedarf gedeckt werden kann. &bdquo;Die vier Detmolder Quellen schütten aufgrund der geringen Niederschläge weniger Wasser aus. Die fehlende Wassermenge muss zusätzlich über 17 weitere Brunnen gefördert werden", schreiben die Stadtwerke. Grundsätzlich sei nicht mit Engpässen zu rechnen, erklären die Stadtwerke Detmold und Lemgo. Da der Grundwasserpegel durch die vorangegangenen zwei sehr trockenen Jahre stärker als sonst abgesenkt sei, empfehlen sie, nachhaltig mit dem Lebensmittel Nummer eins umzugehen. Die Stadtwerke Lage hatten bereits am Wochenende an die Bürger appelliert: &bdquo;Bitte gehen Sie sorgsam mit Trinkwasser um. Ein weiterer Anstieg dieser Spitzen könnte zur Folge haben, dass wir unsere Behälter nicht schnell genug auffüllen können." Die Stadtwerke Lemgo und Horn-Bad Meinberg folgten gestern mit ähnlichen Appellen.

Landwirtschaft

&bdquo;Die Bauern tun alles, um ihren Tieren die Temperaturen so angenehm wie möglich zu machen", verspricht der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, Dieter Hagedorn. &bdquo;Jeder Landwirt schaut, wie er seinen Tieren Erleichterung verschaffen kann." Ausreichendes Tränkewasser sei selbstverständlich, eine gute Belüftung rund um die Uhr besonders wichtig, denn die Tierarten hätten ganz unterschiedliche Ansprüche. So seien Ferkel, Küken oder Kälber gegenüber Temperatur-Extremen oder Zugluft empfindlicher als ältere Tiere. In den Geflügel- und Schweineställen achteten die Bauern auf eine gute Frischluftzufuhr und Luftbewegung. &bdquo;Die Landwirte sind kreativ, um den Tieren die Hitze erträglicher zu machen – ob durch Luftbewegung, Berieselung, kühles Wasser oder Kuh-Duschen."

Ernte

Während die Getreideernte zügig eingefahren werden konnte, brauchen die Früchte auf den Äckern wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln Regen. Zwar habe es stellenweise Gewitterschauer gegeben, aber insgesamt sei es zu trocken. &bdquo;Beim Mais rollen sich schon die Blätter zusammen, dies ist ein Zeichen für Trockenheit", sagt Hagedorn. Viele Zuckerrübenfelder sähen zurzeit traurig aus. &bdquo;Manchen ist es schon aufgefallen: Die Rüben lassen die Blätter hängen, teilweise liegen sie platt am Boden." Aber: Die Zuckerrübe fühle sich auch bei heißem Wetter noch relativ wohl. &bdquo;Sie hat sehr tiefe Wurzeln und kann Wasser auch aus tieferliegenden Bodenschichten nutzen. Damit sie bei der Hitze nicht unnötig Energie verbraucht, geht sie tagsüber in Schlafstellung, indem sie die Blätter hängen lässt."

Brandgefahr Hagedorn weist auf die Brandgefahr durch das heiße und trockene Wetter hin. Nur ein kleiner Funken reiche, um einen Waldbrand in Gang zu setzen. Daher gelte: &bdquo;Kein offenes Feuer oder Grillen im Wald. Nicht rauchen und keine Zigarettenreste wegwerfen – dies gilt auch für die Autofahrt durch den Wald oder am Wald entlang." Auch kleine Glasscherben können Brände in Wald und Feld entfachen. Sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken. Und: Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitzt sich und kann einen Brand auslösen. &bdquo;Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkflächen", appelliert Hagedorn an die Bürger.

Das sagt der Kreis Die Trockenheit, verbunden mit den hohen Temperaturen, führt zu niedrigem Wasserstand in Bächen und Flüssen. &bdquo;Dieser Trend wird sich auch nach kurzen Gewitterschauern nicht ändern." Es dürfe kein Wasser aus diesen Gewässern entnommen werden. Erst bei länger anhaltenden Niederschlägen – wenn die oberen Bodenschichten gesättigt sind –, werde die Wassermenge wieder steigen. Hinweise auf Wasserknappheit in den Brunnen der Trinkwasserversorgung lägen nicht vor.

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