Klinikum Lippe stockt Covid-Prämie auf

Kreis Lippe. Die Bundesregierung hatte es im Frühjahr versprochen, das medizinische Personal sollte eine Corona-Prämie bekommen. 1500 Euro steuerfrei standen im Raum - allerdings zeigte sich schnell, dass unklar war, wer das überhaupt bezahlen soll.

Letztlich gab es für das Klinikum Lippe 420.000 Euro, weil im bundesweiten Vergleich besonders viele Covid-Fälle behandelt worden waren. Doch damit ging der Ärger erst richtig los. Die Verteilung dieses Geldes war mitbestimmungspflichtig, der Betriebsrat wollte keine Gruppe rausgreifen, sondern die Summe auf alle verteilen - am Ende blieben 209 Euro für jeden übrig, es gab Proteste, die Entscheidung des Betriebsrates wurde scharf kritisiert. Dieser verwies in einem Antwortschreiben an die Mitarbeiter auf das Solidaritätsprinzip und auf die tariflich vereinbarte Corona-Prämie, die alle Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst bekommen. Dazu gehören zum Beispiel auch die Mitarbeiter des Bundestages.

Im Klinikum sorgte das Ganze für reichlich Ärger, auch bei der LZ meldeten sich Leser und beschwerten sich darüber, dass es ja wohl nicht sein könne, dass die, die die Hauptlast tragen, so wenig Anerkennung bekommen. Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte bezog Position: " Die Prämie kommt nicht bei denen an, für die sie gedacht war."

Er legte dem Betriebsrat deshalb eine Lösung vor, die eben nicht alle, sondern die begünstigt, die besonders belastet sind - die Pflegekräfte auf den &bdquo;Corona-Stationen, den Intensivstationen und in den Notaufnahmen. Es geht um 400 Mitarbeiter, ausschließlich um die, die in der Pflege tätig sind. 150.000 Euro nimmt die Klinikum Lippe GmbH dafür in die Hand, mit dem Landrat, in seiner Funktion als Vor-sitzender des Aufsichtsrates, sei diese zusätzliche Prämie abgestimmt. Steuerfrei sind 1.500 Euro pro Mitarbeiter. Durch die &bdquo;Prämie für alle Beschäftigten" erhält jeder Mitarbeiter bis zu 209,63 Euro. Darüber hinaus werden als Sonderzahlung aus dem Tarifvertrag, der im Herbst 2020 verhandelt wurde, bis zu 600 Euro (in Abhängigkeit der Tarifgruppe) mit dem Dezembergehalt ausgezahlt. Die KLG-Prämie stockt diese beiden Zahlungen nun bis zum Maximalbetrag von 1.500 Euro auf.

Es ist ein Stufenmodell, maßgeblich sind die Arbeitsstunden auf einer &bdquo;Corona-Station" in den Monaten März, April und Mai 2020 sowie Oktober und November bzw. geplant Dezember 2020. Mitarbeitende die im Gesamtzeitraum mindestens 800 Stunden tätig waren, erhalten die maximal steuerfreie Summe von derzeit 1.500 Euro. Wer diese Stundenzahl nicht erreicht, bekommt das Geld anteilig. Auch Aushilfen mit wenigen Stunden auf den Stationen erhalten mindestens 50 Euro.

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