Maelzer kritisiert Deutschpflicht-Vorstoß

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Der Detmolder SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer lehnt den CDU-Idee einer Deutschpflicht auf Schulhöfen ab. - © SPD
Der Detmolder SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer lehnt den CDU-Idee einer Deutschpflicht auf Schulhöfen ab. (© SPD)

Kreis Lippe. Dennis Maelzer lehnt den CDU-Vorschlag ab, auf Schulhöfen eine Deutschpflicht einzuführen. „Dieser Vorschlag ist komplett realitätsfern“, wird der SPD-Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung zitiert. CDU-Generalsekretär Mario Czaja hatte eine Deutschpflicht auf Schulhöfen gefordert. Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD im Landtag, will nun von der Landesregierung wissen, wie diese zu dem Czaja-Vorstoß steht.

Czaja hatte gefordert, in den Schulen müsse konsequent darauf geachtet werden, dass die Kinder Deutsch untereinander sprächen. Ansonsten entstünden schon in den Schulen Parallelgesellschaften. Wie die SPD mitteilt, kritisierte Maelzer, der Vorschlag Czajas ignoriere "sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Zweisprachigkeit". Der CDU-Generalsekretär habe für seine Forderung auch keine handfesten Daten.

In NRW gebe es keine verlässlichen Zahlen zum tatsächlichen Sprachstand der Kinder. Das CDU-geführte Schulministerium zeige wenig Interesse an dem Thema. Deshalb müsse die Union zunächst selbst ihre "Hausaufgaben machen“, forderte Maelzer. Statt sich mit "zugegeben komplexen Fragen der Integration" zu beschäftigen, betreiben Teile der Union aus Maelzers Sicht deshalb Stammtischpolitik. Schulministerin ist seit Mitte 2022 Dorothee Feller (CDU). Ihre Vorgängerin war Yvonne Gebauer (FDP).

Forderungen wie die von Czaja trügen dazu bei, Ressentiments zu schüren. „Man stelle sich nur einmal vor, Lehrerinnen und Lehrer würden ukrainischen Flüchtlingskindern untersagen, sich in der Pause in ihrer Heimatsprache zu unterhalten“, so Maelzer.

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