Kreis Lippe. Januar 2023 in Deutschland: Die Büros sind oft wie leergefegt - die Wartezimmer in den Arztpraxen voll. Auch in den Apotheken suchen derzeit besonders viele Erkältungsgeplagte Hilfe. „Zusätzlich zu den immer noch häufigen Corona-Infektionen greifen aktuell sowohl die Grippe als auch verschiedene Atemwegsinfektionen massiv um sich“, weiß Apotheker Dr. Karsten Stolz, Sprecher der Apothekerschaft im Altkreis Detmold. Wenn Erkältungssymptome auftreten, gilt weiterhin: „Zu allererst einen Corona-Schnelltest machen, um eine Corona-Infektion auszuschließen“, betont Stolz. Abwehrkräfte stärken Wer die Infektsaison möglichst ohne Erkältung überstehen möchte, könne seine Abwehrkräfte stärken. Viel Bewegung an der frischen Luft und Wechselduschen kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden, heißt es weiter. „Hat es einen doch erwischt und ist eine Corona-Infektion ausgeschlossen, sollte man bereits bei den ersten Anzeichen tätig werden“, empfiehlt Stolz. Schon das Spülen der Nase mit Nasensprays, die eine Salzlösung in der für den Körper richtigen Konzentration enthalten, oder mit einer Nasendusche mit lauwarmer Salzlösung, helfe dabei, die Keime in Schach zu halten. Und „man sollte dem Körper auf jeden Fall die nötige Ruhe gönnen.“ Darüber hinaus gebe es viele Produkte, die sinnvoll gegen die einzelnen Beschwerden eingesetzt werden können. „Aber dazu sollte man sich unbedingt in der Apotheke beraten lassen, denn nicht alles ist für jeden geeignet." Bei Verschlimmerung der Beschwerden sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Mit Babys und Kindern in jedem Fall zum Kinderarzt Babys und Kinder sollten bei Erkältungssymptomen und / oder Fieber in jedem Fall einem Kinderarzt vorgestellt werden. „Wenn der Einsatz von fiebersenkenden Mitteln angezeigt ist, tun wir in den Apotheken auch angesichts der aktuellen Lieferengpässe alles, um die kleinen Patientinnen und Patienten sicher zu versorgen“. Ganz wichtig: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betont Dr. Stolz, „sie dürfen auf keinen Fall einfach die Arzneimittel der Eltern erhalten, sondern immer nur für Kinder zugelassene Medikamente – nach Beratung durch die Apotheke.“ Auch erwachsene Erkältungsgeplagte sollten sich vor der Einnahme von Arzneimitteln gegen die Symptome von Atemwegsinfektionen in jedem Fall in der Apotheke beraten lassen. Obacht ist auch bei den großen Patienten geboten, sobald sich Fieber und starke Kopf- und Gliederschmerzen dazugesellen. Dann sei ärztlicher Rat gefragt, es könnte sich um eine Grippe handeln. Stolz: „Wer von der echten Grippe erwischt wird, schafft oftmals nicht mal mehr den persönlichen Gang in die Apotheke und liegt oft über eine Woche wirklich komplett flach.“ Grippeschutzimpfung in der Apotheke Seit letztem Jahr können sich Erwachsene auch in vielen Apotheken vor Ort gegen Grippe impfen lassen. Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) wird die Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Grundleiden, Schwangere, Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Berufe mit erhöhtem Kontaktrisiko empfohlen.