Mit einer Ausbildung kann man es nicht weit bringen und kommt nicht rum? Das ist in seiner Absolutheit nicht korrekt. Schau dir mal diese Beispiele von Menschen an, die es aus einer Ausbildung heraus in leitende Positionen geschafft haben. So unterschiedlich ihre Karrieren auch sein mögen, aus allen spricht Engagement, Kreativität, Neugierde und Entschlossenheit.

Dennis Palm
Industriemeister Metall, Lügde
"Durch ein Schulpraktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb und daraus folgenden Ferienjobs erwachte bei mir das Interesse an einem Metallberuf. Im Berufsgrundschuljahr Metall in Hameln habe ich bei der Firma Gruse Maschinenbau GmbH in Aerzen, Herstellungsbetrieb für Hub- und Fördertechnik, ein freiwilliges zweiwöchiges Praktikum in den Ferien absolviert. Anschließend habe ich mich dort um einen Ausbildungsplatz zum Konstruktionsmechaniker im Metall und Stahlbau beworben und wurde direkt eingestellt. Als Konstruktionsmechaniker ist es meine Aufgabe, große Konstruktionen aus Metall und Stahl zu fertigen, wozu Maschinen, Kräne, Schiffe, Flugzeuge oder in meinem Fall Hubtische zählen. Neben einem theoretischen Teil beginnt die Ausbildung direkt mit dem praktischen Bearbeiten von Metall. Dazu kommen dann noch Hydraulik, Pneumatik und Schweißen. Aber auch die Arbeit mit CNC-gesteuerten Bohrmaschinen, Schweißrobotern und Fräsmaschinen gehört zu meinen Aufgaben. Dass ich mich zum Meister in meinem Bereich weiterbilden lassen will, stand für mich ein Jahr nach dem Abschluss meiner Ausbildung 2009 fest. Und das kam so: Mein damaliger Meister sprach mich an, ob ich mich nicht weiterbilden und in die Arbeitsvorbereitung/Fertigungsplanung im Meisterbüro einsteigen möchte. Da ich mich auch oft im Team als Leader gesehen habe und oft den Durchblick in Projekten hatte, war es für mich klar, dass es genau das Richtige für mich ist und ich in die Fertigungsplanung einsteigen will. Meinen Meister habe ich dann von 2011 bis 2013 in der Abendschule absolviert. Die Weiterbildung ist super interessant und vielseitig. Die Dozenten haben einen großen Wissensschatz und kommen meist selbst aus der Praxis. Es ist greifbarer und nachvollziehbarer, weil man vieles bereits aus der eigenen Berufserfahrung kennt und die Weiterbildung daran anknüpft. Als Industriemeister kann man viel erreichen, bewirken und es stehen einem buchstäblich alle Türen offen. Nach gut elfeinhalb Jahren in einer Sonderabfallverbrennungsanlage in Hamburg trete ich im Herbst eine Stelle in OWL bei einem Wärmepumpen- und Klimagerätehersteller an. Hier werde ich die leitende Funktion im Qualitätsmanagement verantworten. Neben den Ingenieuren, die hauptsächlich Theorie gelehrt bekommen haben, kann ich persönlich sagen: Es war die absolut beste Entscheidung, erst eine Ausbildung zu machen und mich dann weiterzubilden als Industriemeister Metall."

Jannis Brakemeier
Industriemeister Metall, Lemgo
"Ich habe eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Firma Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG in Lemgo absolviert, nachdem ich 2011 meinen Realschulabschluss gemacht hatte. Bereits kurz nach dem Abschluss meiner Ausbildung Anfang 2015 habe ich darüber nachgedacht, ob ich eventuell irgenwann noch eine Weiterbildung machen möchte, und was es prinzipiell für Möglichkeiten gibt. Ich hatte generell Lust, nochmal etwas außerhalb meiner täglichen Arbeit dazuzulernen, und außerdem haben sich die Themengebiete des Meisterkurses sehr interessant und fordernd angehört. Und ich muss sagen, ich lag richtig damit. Durch die Weiterbildung zum Meister kann man sich viel neues Wissen aneignen und bildet sich nicht nur im technischen Bereich weiter, auch Themen wie Betriebswirtschaftslehre, Recht und Mitarbeiterführung werden behandelt. Abseits davon ist es eine neue Lernerfahrung, es ist anders als die Schule oder die Berufsschule. Man macht diese Weiterbildung freiwillig und für sich selbst, nicht weil man muss. Anfang 2018 habe ich mich dann aktiv mit dem Thema Weiterbildung beschäftigt und einen persönlichen Beratungstermin bei der IHK Lippe zu Detmold gemacht. Das Gespräch hat mir sehr geholfen. Die Weiterbildung selbst war nebenberuflich gut zu schaffen. Der Unterricht am Freitagnachmittag beziehungsweise Freitagabend und am Samstagmorgen haben natürlich viel Freizeit gekostet, dafür gab es kaum Berührungspunkte mit meinen Arbeitszeiten. Die Dozenten waren alle sehr freundlich und haben einen stets bei Problemen unterstützt. Ich arbeite mittlerweile nicht mehr im gewerblichen Bereich, sondern administrativ in der Produktentwicklung. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt durch meine Weiterbildung machen konnte, und bin gespannt, welche Gelegenheiten sich zukünftig noch ergeben."

Celina Meyer
Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin, Detmold
"Für mich stand nach der Ausbildung fest, dass ich noch eine Weiterbildung machen wollte. Mir war klar geworden, dass ich so meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern würde. Ich habe mich zunächst viel informiert und da hat mich der Wirtschaftsfachwirt am meisten angesprochen. Denn die Aufgaben hier sind sehr abwechslungsreich und können alles im Bereich Geschäftsleitung bis Abteilungsleitung umfassen. Und etwas Glück war auch mit im Spiel, denn durch meine gute Ausbildung habe ich ein Stipendium von der IHK bekommen, womit für mich feststand, dass ich die Weiterbildung machen werde. Und bereut habe ich diesen Schritt nicht. Die IHK hatte die Weiterbildung top organisiert und auch die Dozenten waren alle super. Das zahlt sich für mich aus, denn seit dem 1. September habe ich eine neue Arbeitsstelle, die höher gestellt ist, als es meine Beschäftigung bis dahin war. Die Weiterbildung über die IHK hat mir also geholfen, und deswegen würde ich sie jedem empfehlen, der beruflich weiterkommen möchte."

Daniel Kaup
Industriemeister, Fachrichtung Metall, Lemgo
"Zu einer Weiterbildung zum Industriemeister habe ich mich 2016 entschlossen und zunächst mit dem Ausbilderschein begonnen. Zuvor hatte ich meine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung Drehmaschinensysteme bei einer Firma in Bielefeld absolviert. Die Entscheidung für die Weiterbildung fiel bei mir, weil ich zu dieser Zeit schon einen Job im Bereich der beruflichen Bildung gehabt habe, und ich wollte generell meinen beruflichen Horizont erweitern. Mein Interesse an Menschen und mein Ehrgeiz, sein Wissen stetig zu erweitern, haben diesen Schritt bestätigt. Durch ein kompetentes Dozenten-Team wurde während der Weiterbildung nicht nur der nötige Prüfungsstoff vermittelt, sondern auch noch sehr viele hilfreiche Erfahrungen für meine spätere Tätigkeit als Industriemeister. Ein Industriemeister Fachrichtung Metall ist nicht nur eine Führungskraft in metallverarbeitenden Betrieben, sondern auch eine Art Sparringspartner für seine Mitarbeiter. Denn durch seine administrative Arbeit wird der Erfolg eines Teams oder Bereichs maßgeblich mitbestimmt. Ich würde jedem, der darüber nachdenkt, diese Weiterbildung ans Herz legen, weil sie eine Weiterbildung von der Praxis für die Praxis ist. Sie bietet jedem die Möglichkeit, sich später in andere Tätigkeitsbereiche als den erlernten Beruf zu begeben und sich somit flexibel für den weiteren beruflichen Weg aufzustellen. Aktuell bin ich bei der Spilker GmbH in Leopoldshöhe beschäftigt. Ich bin seit mehr als vier Jahren im Unternehmen und habe bis vor Kurzem als Ausbildungsleiter gearbeitet. Nun bin ich zum Produktionsleiter aufgestiegen. In dieser Funktion bin ich für knapp 80 Mitarbeiter verantwortlich."