Lipper bleiben wegen Dauerfrost auf Müll sitzen

Kreis Lippe. Mit dem ersten Frost stellen sich meist auch die ersten Probleme mit der Müllabfuhr ein. In Extertal sind angesichts der starken Schneefälle und Straßenglätte zur Wochenmitte gleich zweieinhalb komplette Touren des Müllwagens ausgefallen, räumt der Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbands Lippe, Ulrich Frohmann, ein.

Laut Sandra Becker von der Gemeinde sitzt nun noch ein Großteil der Extertaler auf seinem Restmüll. In Lemgo, wo am Freitag zum letzten Mal vor April die Saisonbiotonne abgefahren wurde, bleiben zudem unzählige Bürger auf ihrem kompostierbaren Unrat hängen. Doch das hatte andere Gründe als Müllfahrzeuge auf Rutschpartie.

Gefrorenes Laub verursacht Probleme Das Problem, das einige Lemgoer auch direkt telefonisch bei Frohmann und in der Bürgerberatung beklagen: Das Laub, das eilig vor der letzten Saisontonnen-Abfuhr und damit vor dem Frost eingesammelt und in die Tonnen gepresst worden war, fror über Nacht so richtig fest und rutschte bei der Leerung somit nicht aus der Tonne.

&bdquo;Das Problem gab es bei uns neulich auch schon, als wir zwischendurch eine richtig kalte Nacht hatten“, erinnert sich Sandra Becker von der Gemeinde Extertal. Zusätzliche Herausforderung: Die grünen Tonnen werden in Lippe meist über Müllwagen mit seitlichem Hebe-Arm (&bdquo;Seitenlader“) geleert. Da nur noch ein Fahrer an Bord, nämlich am Steuer, ist, bekommt dieser dann nicht mit, wenn der Müll aus einer Tonne nicht ins Rutschen kommt.

Extra-Abholung läuft vielerorts ins Leere Blöd nur, dass die Alte Hansestadt Lemgo eigens eine Extra-Leerung der Saison-Biotonne arrangiert hatte. Eigentlich hatte Letztere nach Angaben von Pressesprecherin Tanja Schröder am 30. November beziehungsweise 1. Dezember nämlich gar nicht mehr abgefahren werden sollen. So stand es im Abfuhrkalender von Januar.

Mit Blick auf den bis dato milden Herbst und noch viel Laub an den Bäumen und Büschen handelte die Stadt beim Abfuhrunternehmen &bdquo;PreZero“ sowie beim Abfallwirtschaftsverband Lippe jedoch eine Extra-Tour aus. Die lief dann aber, aufgrund des Frostes und des nassen und daraufhin gefrorenen Laubs, bei vielen ins Leere.

Eine weitere Leerung ist nun bis zum Frühjahr nicht vorgesehen. &bdquo;Die Saisonbiotonne geht in die Winterpause“, erklärt Marlen Grote von der Stadt Lemgo. Weil das so ist, zahlen die Bürger schließlich auch nur anteilig Gebühren für das Gefäß mit dem hellgrünen Deckel. Eine Möglichkeit sei jetzt natürlich, Grünschnitt und Laub peu à peu über die im Winter tendenziell leerere normale grüne Tonne zu entsorgen, sagt Ulrich Frohmann.

So klappts beim nächsten Mal mit dem Biomüll Fürs nächste Mal könne er jedem nur den Tipp geben, die Tonne mit einer dünnen Pappe auszukleiden, die dann vielleicht selbst anfriere, an der das Laub aber nicht hafte. Anrufer bei LZ.de wenden ein, dass sie beim Befüllen vor der Saisonbiotonne vor zwei Wochen noch nicht mit dem Frost gerechnet hätten, der nun herrsche.

Bleibt den betroffenen Bürgern noch der Weg zur Maibolte, den Ulrich Frohmann als Möglichkeit empfiehlt. Das Kompostwerk nehme einen kompletten Kofferraum Grünschnitt und Laub (bis zu einem halben Kubikmeter) für vier Euro an. &bdquo;Das sind gleich mehrere Saisonbiotonnen zum kleinen Preis“, wirbt Frohmann.

Alternativ könnten auch Beistellsäcke erworben und dann bei der nächsten Abholung neben der Biotonne platziert werden. Bleibt natürlich die nicht allzu saubere Aufgabe, den Müll von der Tonne in Säcke umzufüllen.

Nachhol-Pläne für weite Teile Extertals Was die komplett ausgefallenen Touren in Extertal angeht, konnte die Gemeinde das Problem in Abstimmung mit dem Abfuhrunternehmen &bdquo;PreZero“ dagegen bereits regeln. Am Freitag wurde ein Teil der gecancelten Touren nachgeholt, sagt Becker. Weitere Nachholtouren sind für Montag, 4., und Donnerstag, 7. Dezember, vorgesehen.

Nachdem Bösingfeld und Hummerbruch am Freitag dran waren, folgen am Montag grob gesagt die Sternberger Straße, Linderhofe, Almena, Laßbruch und Göstrup sowie am Donnerstag Silixen, Bremke, Meierberg, Nalhof, Rott und der Schönhagener Ring. &bdquo;Wir sind guter Dinge, dass wir so den meisten Bürgern helfen können“, sagt Becker. Wer dann, etwa wegen Windelkindern, noch Probleme habe, müsse im Zweifel auf Beistellsäcke zurückgreifen.

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