Hängepartie droht: Ausschuss soll neuen Geschäftsführer fürs Klinikum Lippe finden

Kreis Lippe. Die Entscheidung der Gesellschafterversammlung ist gefallen, das Klinikum wird sich zum 31. März 2025 von seinem Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte trennen. Einvernehmlich, wie es vom Kreis Lippe heißt. Doch wie geht es nun weiter?

Johannes Hütte werde &bdquo;die Geschäfte des Klinikums Lippe bis zu seinem Ausscheiden am 31. März 2025 vollumfänglich weiterführen und dabei auch eine geordnete Übergabe vorbereiten“, heißt es auf Nachfrage vom Kreis Lippe. Sprich, der Geschäftsführer wird weder freigestellt noch in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Das sieht das &bdquo;Aktionsbündnis Klinikum Lippe“ allerdings sehr kritisch.&bdquo;Was bedeutet denn, geordneter Übergang’?“, fragt Sprecher Walter Brinkmann im LZ-Gespräch. Es sei &bdquo;absolut unüblich“, dass ein Geschäftsführer nicht sofort freigestellt wird. Und weiter: &bdquo;Es wird sehr schwierig, eine Nachfolge zu finden, solange Hütte noch da ist.“

Maximal ungünstiger Zeitpunkt Der Kreis wiederum erklärt, für die Suche nach einer Nachfolge sei noch in der Gesellschafterversammlung ein Personalausschuss gebildet worden. &bdquo;Auch die Suche nach einer etwaigen Interimsgeschäftsführung wird nun forciert“, heißt es weiter. Denn auch von Seiten des Kreises werde nicht davon ausgegangen, dass bis Ende März eine neue Geschäftsführung gefunden ist.

Der Beschluss zur Abberufung Hüttes sei zwar mehrheitlich gefallen , doch auch kritisch gesehen worden, hieß es nach der Gesellschafterversammlung aus dem Kreis der Mitglieder. Denn der Zeitpunkt für die Trennung vom Geschäftsführer sei maximal ungünstig, wurde doch gerade erst der Grundsatzbeschluss zur Zukunft des Klinikums gefasst. Und dessen inhaltliche Aspekte müssten nun eigentlich vorbereitet und umgesetzt werden. Allerdings sei fraglich, wie das ohne eine Geschäftsführung, die die Pläne mitentwickelt hat, gelingen soll.

&bdquo;Der Grundsatzbeschluss bedarf einer weiteren Planung“, betont auch Walter Brinkmann. Nun vergehe viel Zeit, ohne dass etwas passiert. Das Aktionsbündnis ist zudem der Meinung, die Trennung von Johannes Hütte sei zu spät gekommen, er hätte bereits vor der strategischen Neuausrichtung abgesetzt werden müssen.

Gute und wohnortnahe medizinische Versorgung Die CDU-Kreistagsfraktion wirft indes Landrat und Aufsichtsratsvorsitzendem Dr. Axel Lehmann in einer Pressemitteilung Führungsschwäche vor: &bdquo;Es ist deshalb gut, dass Vertreter von CDU und SPD in Kreis und Kreistag die Initiative zum inhaltlichen und personellen Neuanfang ergriffen haben, hier wäre einmal mehr Führung des Landrates nötig gewesen“, wird CDU-Fraktionschef Andreas Kasper zitiert. Zudem wolle die Fraktion Gespräche &bdquo; mit Führungsebenen und Mitarbeitern“ des Klinikums im Hinblick auf die Zukunft führen.

Barntrups Bürgermeister Borris Ortmeier erklärt, gerade in Nordlippe hätten die Menschen das Vertrauen in die Geschäftsführung des Klinikums verloren. Dabei seien sie &bdquo;auf eine gute und wohnortnahe medizinische Versorgung“ angewiesen.

Eine offizielle Stellungnahme von Dr. Johannes Hütte oder der Medizinischen Geschäftsführerin Dr. Christine Fuchs zur Trennung von Hütte werde es vorerst nicht geben, erklärte das Klinikum auf Nachfrage. Der Kreis Lippe gehe derzeit davon aus, dass Frau Dr. Fuchs ihren bestehenden Arbeitsvertrag, der im September 2025 endet, erfüllen wird.

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