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Reisende bringen bedrückende Eindrücke mit nach Lippe

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Vor der Statue Nelson Mandelas in Johannesburg: die Reisegruppe aus
Lippe. - © Lippische Landeskirche
Vor der Statue Nelson Mandelas in Johannesburg: die Reisegruppe aus Lippe. (© Lippische Landeskirche)

Kreis Lippe. „Nach dieser Reise werden wir wohl nie wieder unbeschwerttouristisch unterwegs sein können – und das ist auch gut so!“ Dieses Fazitzieht der Großteil der Gruppe, die unter der Leitung von SabineHartmann und Dieter Bökemeier (beide Lippische Landeskirche) eine Studienreise nach Südafrika unternommen hat. Sie hatten vor Ort Armut und gesellschaftliche Ungerechtigkeit hautnah erlebt.

Ziel der Fahrt war es, die gesellschaftlichen, politischen und kirchlichenHerausforderungen Südafrikas kennenzulernen und sich mit den Menschen dazu auszutauschen, so die Pressemitteilung. Somit war die Gruppe überwiegend abseits der eigentlichen touristischen Ziele des Landes am Kap der guten Hoffnung unterwegs.

Armut und Korruption

Die Lippische Landeskirche ist seit 25 Jahren partnerschaftlich mit der Uniting Reformed Church in Southern Africa (URCSA) verbunden und es standen vor allem Besuche in Kirchengemeinden der Partnerkirche auf dem Programm. Diese Gemeinden liegen in den Townships von Johannesburg und Kapstadt. Die Gemeindeglieder gehören zu den „schwarzen“ und „farbigen“ Bevölkerungsgruppen. Auch nach dem Ende des rassentrennenden Apartheid-Regimes des Landes 1994 sind sie nach wie vor oft wirtschaftlich schlechter gestellt, leben zum Teil sogar in bitterster Armut.

Die Mitglieder der Reisegruppe setzten sich in Gesprächen mit den Menschen vor Ort mit den Ursachen dieser gesellschaftlichen Ungerechtigkeit auseinander. Sie sprachen über Korruption, Kriminalität und Unzufriedenheit angesichts der gesellschaftlichen Ungleichheit, und sie erlebten auch die Rolle der Partnerkirche und die von Nichtregierungsorganisationen, die mit Projekten und Stadtteilarbeit versuchen zu helfen.

Auch Fragen zu Deutschland

Immer wieder wurden die Teilnehmenden der Bildungsreise dabei auch mit der Lage in Deutschland konfrontiert, denn die südafrikanischen Partner wollten dazu einiges wissen. Und so nahmen sie Fragen und Impulse mit nach Haus. Dabei standen vor allem der Umgang mit der zunehmenden Schere zwischen Arm und Reich auch in unserem Land sowie die Begegnung mit der Gefahr des zunehmenden Rechtsrucks und des Rassismus im Vordergrund.

Auch die Rolle der hiesigen Kirchen und der Lippischen Landeskirchen waren für die südafrikanischen Gastgeber von Interesse. Außerdem wurde allen bewusst, wie sehr auch globale Zusammenhänge die Situationen in einzelnen Ländern beeinflussen.

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