Mit Rangliste: So erkennen Sie die häufigsten Wintervögel in Lippe

Kreis Lippe. Seit 2011 zählen Menschen in Lippe Wintervögel. Und sie tun es mit Leidenschaft. Obgleich der Kreis, was die Einwohner angeht, bei der Statistik nur im Mittelfeld liegt: Sowohl bei den Vogelzahlen als auch bei den ausgewerteten Gärten liegt Lippe oft in den Top 3 – und das landesweit. Bei immerhin 130.000 Teilnehmern insgesamt.

Von daher ist der lippische Nabu-Chef Bernd Milde guter Dinge, auch an diesem Wochenende weitere Daten sammeln zu können. Und darauf kommt es dem Naturschutzbund an: Längere Zeitreihen zu bekommen, wie es um die Vogelwelt bestellt ist. In Großbritannien beispielsweise, weiß Milde, gibt es die Vogelzählung durch Otto-Normalbeobachter seit den 1980er Jahren.

Mitmachen ist einfach Dabei muss man sich keineswegs mit Feldstecher und Flecktarn durch die Büsche schlagen. &bdquo;Bequem in der warmen Stube sitzen und durchs Fenster die Vögel zu beobachten, zu bestimmen und zu zählen – das ist alles“, wirbt Milde für die Teilnahme. Das Reizvolle: Wenn im Winter die Nahrungssuche komplizierter wird, kommen manche Vogelarten ganz nah, die man im Sommer schwer zu Gesicht bekommt. Kleiner Tipp: Wer die Gardine ein Stück zuzieht, erzielt oftmals noch bessere Erfolge, weil sich die &bdquo;Piepmätze“ unbeobachteter fühlen.

Bereits nach kurzer Zeit lassen sich während der Mitmachaktion, die am morgigen Freitag, 10. Januar, startet und bis Sonntag geht, Zwischenergebnisse auf Landes-, Bundes- und Kreisebene abrufen. Meldeschluss ist am 20. Januar.

Die Zählung selbst ist simpel: Gemeldet wird die Maximalzahl der gleichzeitig im Garten präsenten Exemplare jeder gesichteten Vogelart. Beispiel: Wer im Maximum vier Kohlmeisen gleichzeitig im Garten zählt, meldet vier Kohlmeisen. Alle weiteren Sichtungen (egal wie oft, egal wie zahlreich) haben keine Bedeutung. Wer sich nicht sicher ist oder sich noch nicht so gut auskennt, kann die entsprechende Fotos, eine ausdruckbare Zählhilfe ( nabu.de ) oder inzwischen auch eine App des Nabu zu Rate ziehen.

Gute Zeiten, um möglichst viele Vögel zu entdecken, sind übrigens die Morgenstunden, wenn die &bdquo;Piepmätze“ hungrig erwachen und der frühe Nachmittag nach der &bdquo;Mittagspause“. Wer Lust hat, in den kommenden drei Tagen mehrfach Ausschau zu halten, kann das gerne tun, sagt Milde.

Sperling kommt seltener Die unangefochtene Top 3 in Lippe sind Amsel, Kohlmeise und der Haussperling. &bdquo;Robuste Arten, die in unseren Gärten mit Zierrasen und Hecken gut klar kommen“, weiß Milde. Bei Frost, Schnee und Eis lassen sich aber auch eher unsichtbare Vertreter wie der Kernbeißer blicken. &bdquo;Der hat bei den mittlerweile typischen Wintern ohne lange Frostperioden ansonsten keine Gründe, aus dem Wald heraus zu kommen.“

Obwohl die deutsche Zeitreihe beileibe nicht so lange zurückreicht, wie die britische, diagnostiziert der Nabu-Chef einen Rückgang vieler Vogelarten und begründet dies unter anderem mit der großflächigeren Landwirtschaft mit wenig Hecken und Ackerrändern. Als die &bdquo;Stunde der Wintervögel“ ins Leben gerufen wurde, war etwa der Feldsperling noch in 40 Prozent der Gärten zu beobachten. Heute sind es 26 Prozent.

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